39) Dauerthemen

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Es gibt Themen, die kommen immer wieder. Mal erscheinen sie in einem Nebensatz, teils sind sie wie ein Flüstern. Und dann schreien sie, so laut, das ein Ausrufezeichen nicht reicht. Eigentlich sind sie die ganze Zeit da. Manchmal kann man sie nur besser ignorieren oder ist mit anderen Themen beschäftigt.

Mir liegt jetzt ein solches Thema auf dem Herzen. Und es fühlt dich wirklich so an, als würde etwas drücken, meinen Hals trocken werden lassen und mein ganzes Gesicht irgendwie runter, traurig ziehen.

Und ja, ich spreche über solche Themen. Dann und wann. Meine Freund*innen wissen Bescheid und wenn nicht, dann ist mein fester Plan ihnen irgendwann davon zu erzählen, weil mir das wichtig ist.

Aber irgendwann war bisher immer irgendwann vorbei und dann kam es nochmal auf, einmal, zweimal, dreimal und dann hatte ich das Gefühl zu nerven. Erwartungs-Erwartung nennt man das. Ich erwarte, dass andere von mir erwarten endlich damit abzuschließen. Aber das geht nicht, nicht bei diesen Themen. Sie sind so eng mit mir, meiner Geschichte, meinem ganzen Sein verstrickt.

Wenn ich sie leugne, leugne ich auch mich. Und das möchte ich nicht tun.

Jetzt könnte ich jemanden anschreiben, vielleicht sogar anrufen, obwohl es schon nach 22:00 Uhr ist. Ich bin mir sicher, dass meine Freund*innen mir es nicht allzu übel nehmen.

Aber ich tue es nicht, weil ich so dieses Gefühl dann noch etwas länger fühlen kann. Ich brauche das. Weil ich vermute, dass ich das Gefühl im Chat oder im Telefonat verleugnen würde. Und wie gesagt, ich will ja mich nicht verleugnen.

Deshalb schreibe ich jetzt diesen Text. Und ich frage mich, ob ihr das auch kennt.

Was ich schon immer sagen wollteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt