Panikattacke

348 15 17
                                    

Anmerkung: Der klägliche Versuch meinen Emotionen nach Folge neun, Raum zu geben. Für mich hat es sich angefühlt wie sterben, etwas ist gebrochen. Eine Farce, das ist doch alles eine Farce! Ugh.
Der Text ist sprachlich anders, als eine „normale" Kurzgeschichte. Emotionalität endet bei mir immer in solchen Konstrukten. Not sorry.

Wo das Stück seinen Anfang findet?: Langa, scheinbar weiterhin auf der Suche nach Reki, aber deutlich unentspannter wie im Anime. [es ergeht ihm eher wie mir zum Zeitpunkt der Episode]



Panikattacke


Rational betrachtet war die Spezies Mensch das Seltsamste, was Mutter Erde jemals kreiert hatte.
Was Gott beim sonntäglichen Schachspiel mit Luzifer aus dem Hut zog, wie ein Zauberer das Kaninchen.

Langa hatte das Gefühl zu ersticken. Egal wie viele Atemzüge er nahm, da war nicht annähernd genug Sauerstoff in der Luft. Es reichte nicht, um die Wurzeln seiner selbst zu versorgen und den Frühling zu begrüßen. Frühling bedeutete Leben; bedeutete den Anbeginn der Zeit und das weit und breit. Liebe und Licht, mehr benötigte es nicht.
Er hingegen kroch langsam an der Steinmauer entlang und war gefangen im ewigen Eis. Die Hand krallte sich in den klammen Pullover und es sah so aus, als ob er sich jeden Augenblick übergeben würde. Das, was dort seine Kehle emporkroch, waren keine Regenbögen oder gar Feenstaub. Nein.


Es war dieses faulige Herz,
mit ganz viel Schmerz.
Bringen tat es Lug und Trug,
ihm war nicht gut.

Wer brauchte schon Rationalität?
Menschen nicht.
Menschen hatten Herzen.


Verzweifelt klopfte sich der Neuling auf die Brust, versuchte Leben zu geben und damit sein verlogenes Herz zu nähren. Er fühlte sich verraten, belogen, durchschaut und sich selbst nicht mehr vertraut.
Wie sollte er um Himmels willen retten, was zerbrach, wenn er hier verreckte?
„Luft ...", der Junge schaffte nur ein klägliches Krächzen und just in diesem Moment war er sich sicher, dass er ersticken würde, „Bitte..."
Hasegawa beabsichtigte zu rufen, gar zu schreien. Nach ihm. Ja, Langa vertraute darauf, dass er der anschwellenden Panikattacke entkommen würde, wenn nur er an seiner Seite wäre.


Sie beide und das zerbrochene Board.
Nur sie und dieser verlassene Ort.
Herzgegend.


Die Salzozeane hinter seinen Augen brannten so, als hätte er die Seelenspiegel mit Seifenlauge ausgewaschen. Luft. Er brauchte sie so dringend und schaffte es dennoch nicht. Klang mittlerweile eher wie der defekte Teletubbiestaubsauger und spürte kalten Schweiß auf seiner Stirn. Da war Übelkeit im kleinen Zeh, Schwindel im Kopf und Beine, die endgültig nachgaben. Krachend ging der Junge zu Boden, während erste Tränen aus seinen Augen quollen und ihm das Herz auf der Zunge tanzte. Tango. Er würde sterben. Jetzt und hier. Seine Mutter ihre zweite, große Liebe verlieren und Reki niemals erfahren, was er empfunden hatte.
Für ihn.


Wer brauchte Schnee, wenn dieser nur todbringende Vulkanasche war?
Klägliche Himmelstränen.
Er brauchte keinen Schnee, nicht dieses zerborstene Board ...
nichts an jenem Unheil bringen Ort.


Reki.
Seine Hand krampfte und er versuchte zu schlucken, das faulige Herz zurück in die Brust zu drücken. Sah keine andere Möglichkeit, wie sich weiterhin zu bewegen, wenigstens ein klitzekleines Stück.
Reki.
Wieder schlug Langa sich auf die Brust und wimmerte verzweifelt.


Wollte nichts wissen von fauligen Herzen
und grotesken Schmerzen.
Wollte ihn sehen,
nicht vergehen.
Wollte reden von Dunkelheit und Licht,
mehr wusste er nicht.
Wusste nicht einmal, was Licht überhaupt war -
und wie ein Mensch Verzweiflung adäquat gebar.


Er war ausgelaugt, vollkommen am Ende und sein Körper gehorchte nicht mehr. Das faulige Herz rumorte zurück in seiner Kehle und es erschien ihm so klar, dass da kein Platz zum Atmen war. Beim Übergeben hatte es nie Raum für Luft gegeben. Man erstickte an sich selbst, balancierte am Rande der Welt.
Huch, wen haben wir denn da?", Langa wurde schwarz vor Augen, spürte er doch jäh eine Hand auf seiner Schulter.


Spürte, wie ihn Leben und Tod zugleich berührten.
Reki?


Luft...", er zitterte unkontrollierbar.


Hatte Angst vorm Ersticken

und nie wieder in seine Augen blicken.
Wollte doch noch so viel sagen,
all die verrückten Dinge  wagen.


Hatte er ihn gefunden? Hatte gesucht nach ihm, ja nur ihm allein? Hasegawa hoffte es, würde das faulige Herz und die Schneelawine nicht mehr lang ertragen.
Unter größter Anstrengung drehte er kaum merklich den Kopf.


Wer brauchte Schnee, wenn dieser nur todbringende Vulkanasche war?
Klägliche Himmelstränen.


„ADAM."

Panikattacke I SK8 the Infinity I [LangaxReki]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt