𝓁𝑜𝓋𝑒 𝓎𝑜𝓊

T W O

Nach all dem Stress und der emotionalen Belastung, unter der Felix in den letzten Wochen gestanden hatte, fiel es ihm sehr schwer, seine Gefühle in Schach zu halten. Seine Augen tränten, während er die Wärme der Umarmungen aller genoss.
Er sprang von Arm zu Arm, um bei seinen geliebten Bandmitgliedern die nötige Stabilität zu suchen die ihm gerade fehlte.
Letztendlich landete er zwischen zwei, ihm nicht allzu unbekannten langen Armen, ohne es auch nur ansatzweise bemerkt zu haben. Dennoch war er keineswegs überrascht. Es war absehbar.
Schließlich waren es seine Liebsten.
Sie schafften es ständig Felix zu beruhigen, oder ihm den gewissen Halt zu geben, den er manchmal brauchte.
Diese Arme waren alles was er in seinem Leben brauchte, denn sie beschützten ihn und ließen ihn mit nur einer leichten Handbewegung auf Wolken schweben.
Sie gehörten schließlich auch dem Menschen, welchen Felix am meisten begehrte.
Und zwar die seines Geliebten.

Alle anderen um ihn herum waren immer noch sprachlos. Sie schrien und jubelten, lachten und sprangen herum.
Doch sobald Felix' Gesicht sich in Hyunjins Brust vergrub, welcher ihn dabei augenblicklich fest an sich drückte, so dass der Geruch des Älteren um ihn herum tanzte, war es, als würde die Zeit für Felix stehen bleiben.
Es sah es als verrückt an, wie viel Wirkung dieser Mann trotz der langen Zeit, die er mit ihm zusammen war, immer noch auf ihn hatte.
Vielleicht lag es nur an der Ferne, welche in den letzten Wochen, während der Promotion-Zeit stattgefunden hatten, aber dennoch hoffte er, dass sich seine Gefühle für Hyunjin auch in Zukunft so stark anfühlen würden, wie am ersten Tag, an dem sie sich trafen.
Er war sich sicher, dass er sein restliches Leben mit ihm verbringen wollte.
Er konnte nicht mehr ohne ihn.
Schon jetzt war er der wichtigste Bestandteil in seinem Leben geworden.
Er konnte ihn nicht mehr missen.
Er wollte es auch gar nicht.
Wie es bei seinem Gegenüber aussah, wusste er nicht. Dennoch war nun keine Zeit für Trübsal, oder Unsicherheit.
Felix war im Moment zu glücklich und zu zufrieden, um sich zu fragen, ob es Hyunjin genauso erging und entschied sich dafür, diese Umarmung in vollen Zügen zu genießen.
Er hatte es sich schließlich verdient.

Der Rest des Abends war nur noch eine große, chaotische Party.
Chan hatte erklärt, dass die Show in einem Monat stattfinden würde und da sie wussten, dass sie noch viel zu tun hatten, um sich auf die Bühne vorzubereiten, gingen sie nicht all zu hart mit dem ihnen vorliegenden Alkohol um.
Und als sich Felix zusätzlich daran zurückerinnerte, was das letzte Mal passiert war, ging er für sich selbst ebenfalls sehr sorgsam mit seinem Konsum um. Trotzdem hatten alle Spaß miteinander. Das Einzige, was Felix bedauerte war, dass er sich wünschte, er könnte in Hyunjins Armen liegen und dort den restlichen Abend ausklingen lassen, da dieser jedoch mit den anderen zusammen war, konnte er das natürlich nicht tun.
Er saß auf dem Boden neben dem Couchtisch, während Hyunjin die meiste Zeit am anderen Ende der Couch neben Jeongin und Jisung saß. Sie schauten sich ab und zu mal an, interagierten dabei genauso wie die Anderen, scherzten und lachten, aber es gab keinen physischen Kontakt zwischen den beiden und dies machte Felix den ganzen Abend langsam aber sicher verrückt.
Er brauchte ihn so sehr.

Letztlich erwischte er sich immer wieder dabei, wie er den Älteren beäugte, während dieser damit beschäftigt war, mit jemand anderen zu sprechen, sich die Lippen zu lecken, seine Finger in seine dunklen, langen Haare zu gleiten, oder seinen Körper gegen die Rückseite der Couch zu lehnen, während er seinen Kopf zurückwarf und dabei lachte.
Meistens verlor sich Felix, bei diesem Ausblick in Gedanken und starrte seinen Geliebten viel zu lange an, bevor er daran erinnert wurde, wo er eigentlich war und wer sich um ihn herum befand.

Die Party war noch in vollem Gange, alle lachten laut, als Felix sich dazu entschied, dass ihm langsam doch etwas kalt wurde.
Er entschloss sich nach oben zu gehen, um sich einen seiner viel zu großen Hoodies zu schnappen. Die einzige andere Person, die unten vermisst wurde, war Hyunjin, der erst eine Minute zuvor auf die Toilette ging. Zu sagen, dass er sich keine schnelle Umarmung im Korridor gewünscht hatte, bevor er wieder zu den anderen zurückkehren musste, wäre eine Lüge gewesen, aber Felix wusste, dass er wahrscheinlich nicht auf den hübschen Koreaner treffen würde, der wahrscheinlich sogar vor ihm selbst, unten im Wohnbereich ankommen würde.
Vor diesem Hintergrund öffnete er etwas niedergeschlagen die Tür seines Zimmers und war mehr als überrascht, als er sofort in dieses gezogen wurde, ohne überhaupt reagieren zu können.