Hey, mein Name ist Millie Baker. Ich lebe mit meiner Mom, meiner kleinen Schwester Elsa und mit meiner Gran zusammen. Wir wohnen mitten in der Stadt Midtown. Ein kleines, aber hübsches Holzhäuschen, mit einem gepflegtem Garten. Man könnte schon denken, dass wir den perfekten Wohnort haben. Das ist er auch irgendwie. Ich bin auf der Midtown High und habe dort so gut wie keine Freunde. Wenn man die Hasen in meinem Klassenzimmer nicht mitzählt. Meine Mom arbeitet als Ärztin im Krankenhaus und muss deshalb öfters Nachtschichten machen. Dann ist meine Gran da und kümmert sich um uns und den Haushalt. Elsa, meine kleine Schwester ist 3 Jahre alt und total anstrengend. Klar, sie kann auch süß sein, aber schreien, wenn sie ihren Willen nicht bekommt kann sie extrem gut. Als ich heute gegen vier Uhr nach Hause komme, riecht das ganze Haus nach Apfelkuchen. Gran macht den besten der Welt. Ich stelle meine Tasche ab und laufe grade auf die Küche zu als etwas knallt. Ich erschrecke und sehe, wie Oma auf dem Boden liegt. Ich war so in Schockstarre, dass ich mich einige Sekunden nicht vom Fleck rührte. Ich lief schleunigst in die Küche und versuchte Oma anzusprechen und sie hochzuheben. Nichts. Oma war nicht ansprechbar. Ich rief den Krankenwagen. Nach einer Viertelstunde sah ich endlich blaues Licht durch die Fenster dringen. Es waren die Rettungskräfte. Ich wusste nicht was passiert ist. Gran fehlt Nichts. Ihr geht es gut. Um so mehr wunderte es mich. Ich rief Mom an und erzählte ihr was passiert ist. Sie war genauso entsetzt wie ich. Sie würde sich um Oma kümmern und schafft es deshalb nicht, Elsa aus dem Kindergarten abzuholen. Natürlich würde ich Mom unterstützen. Dann bin ich ihr und Oma wenigstens etwas hilfreich. In zwei Stunden macht der Kindergarten zu und bis dahin versuchte ich mich irgendwie abzulenken und räumte das Wohnzimmer auf. Es gab zwar nicht viel zum Aufräumen weil Gran das den ganzen Vormittag schon erledigt hat, aber ich wüsste nicht, was ich anderes tun sollte. Nach einer halben Stunde, in der ich etwas aufgeräumt, etwas gegessen und Musikgehört habe, zog ich meine schwarzen Chucks an und meine dunkle Übergangsjacke. Ich schnappte mir das Laufrad aus dem Schuppen und lief zum Kindergarten. Das Wetter war schön. Vögel zwitscherten, die Blumen blühten und die Sonne schien. Am Tor stand Elsa schon mit einigen anderen Kindern. Sie kam auf mich zu gerannt und fiel mir um den Hals. Das war die Art von Umarmung, die ich jetzt brauchte. Ich meldete Elsa bei den Erziehern ab und lief Hand in Hand mit ihr, in Richtung zu Hause. Auf dem Weg liefen wir die kleinen Gassen der Stadt lang, weil Elsa sich ein Eis wünschte. Ich nahm Mango und Elsa Kokos. Wir kamen nach unserem kleinen Abstecher zu Hause an. Im Haus war es ruhig. So komisch ruhig. Bei uns im Haus ist seit drei Jahren immer etwas los. Elsa fragte wo Gran war und ich erwiderte mit einer Notlüge. Sie wäre zu ihrer Schwester ins nächste Dorf gefahren. Elsa gab sich mit der Antwort zu frieden und wir zogen uns die Jacken und Schuhe aus. Elsa rannte ins Wohnzimmer und machte dir Tür zum Garten auf. Ich packte ihre Tasche aus und wusch die leeren Brotdosen aus. Ich beobachtete meine kleine Schwester, wie sie sorgenfrei die Vögle jagte und vor sich hin lachte. Elsa und ich haben nicht den gleichen Dad. Meiner ist irgendwo in der Welt und lebt dort sein Leben. Fern ab von mir und meiner Mom. Elsas machte sich schon vor der Geburt aus dem Staub. Meine Mom hat nicht so das Glück in Männergeschichten, das erklären wahrscheinlich die unterschiedlichsten Männer die in unserem Haus ein und ausgehen. Um genau zu sein vier. Ihr Chef, Der Bankdirektor, Der Fischer und Finn aus dem Restaurant. Sie bindet sich nicht mehr an Männer und ich denke, dass dies auch Vorteile hat. Ich setzte mich in den Sessel im Garten und las mein Buch. Ein britischer Krimi, in dem es um Morde