Lieder zum Anhören:
Arcade by Duncan Laurence
Viel Spaß!
Phelia
Ich brachte kaum ein Wort über meine Lippen, als er plötzlich vor mir stand. Nate wirkte, als würde er mich hassen, als wäre es ihm unangenehm vor mir zu stehen und auch seine Körperhaltung trug dazu bei um mich völlig fehl am Platz zu fühlen.
Der Junge gegenüber von mir hatte sich über die Sommerferien unglaublich verändert. Seine Gesichtszüge waren markanter, er hatte einen anderen Haarschnitt, der bewirkte, dass man mehr auf seine Augen achtete, und zusätzlich war er bestimmt einige Zentimeter gewachsen, wodurch ich ein wenig nach oben schauen musste um sein Gesicht betrachten zu können.
Nates grüne Augen hatten ihre Wärme fast komplett verloren. Es war eine ernüchternde Erkenntnis. Seine Augen starrten mich einige Sekunden kühl an und im nächsten Moment schob Nate mich auch schon beiseite.
Perplex rührte ich mich nicht von der Stelle. All die Jahre hatte ich nicht so nah bei ihm gestanden und schon gar nicht in die Augen geschaut. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Wie war das passiert? Die Wärme Nate's Augen war eine der Sachen bei denen ich mir sicher war, dass sie immer so bleiben würde, eine der Einzigen Sachen auf die ich mich verlassen konnte, aber anscheinend hatte ich mich getäuscht. Meine Augen füllten sich mit Tränen, aber ich konnte nicht in Tränen ausbrechen. Nicht jetzt. Nicht hier. Nicht wegen ihm oder seinen Augen.
Er war derjenige, der den Kontakt abgebrochen hatte und nicht ich. Er wollte es so, also sollte ich die Tatsachen akzeptieren und mir keine Gedanken über ihn machen. Was würde es auch bringen? Er hasste mich, ja er verabscheute mich. Eigentlich sollte es mir nichts ausmachen und nichts bedeuten, aber ich konnte nicht leugnen, dass es anders war.
Nate
Phelia stand noch immer hinter mir und langsam ging sie mir echt auf die Nerven. Hatte sie nicht verstanden, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte? Nach all dem, was sie getan hatte, was ihre Familie getan hatte? Innerlich schüttelte ich meinen Kopf. War sie wirklich so naiv oder spielte sie das alles?
Ich verbannte Phelia aus meinen Gedanken und griff nach einem Stück Butter. Ich spürte ihren Blick auf meinem Rücken, als ich mich auf den Weg zur Kasse machte. Verdammt konnte sie endlich damit aufhören? Was erwartete sie denn von mir? Dass ich mich umdrehte, auf sie zugerannt kam und umarmte? Ja klar, sonst noch was? Wie wäre es mit einem Latte Macchiato?
Ich spürte wie sich Wut in meinem Körper ausbreitete und langsam an meinen Händen ankam. Ich ballte sie zu Fäusten und atmete tief ein und aus. „Beruhige dich Nate. Sie ist es nicht wert", flüsterte ich und wieder holte den Satz immer wieder in meinem Kopf.
Fuck! Wie konnte einen eine einzige Begegnung nur so aufwühlen?! Ich sollte mich echt zusammen reißen.
Mit der Toastpackung in der einen Hand und der Butter in der Anderen verließ ich den Supermarkt. Mittlerweile waren die Temperaturen abgekühlt und Wind blies mir ins Gesicht. Ich atmete tief ein, spürte wie die kalte Luft in meine Lungen strömte und beim Ausatmen verließ sie als weißer Nebel meinen Mund. Ich musste schmunzeln. Früher hatte ich diesen Nebel unglaublich cool gefunden und mich jedes mal gefreut, wenn es dafür kalt genug gewesen war.
Die Sonne war schon längst untergegangen und nur ein paar Straßenlaternen erhellten meinen Weg. In der Stille der Dunkelheit hörte man nur leise meine schweren Schritte und die Kieselsteine, die meinen Füßen Platz machten.
Ich hatte nicht vor nach Hause zu gehen, weshalb ich mich auf eine Schaukel von einem abgelegenem Spielplatz setzte. Um diese Uhrzeit war kein einziges Kind mehr anwesend, weshalb ich meine Ruhe hatte. Zum ersten Mal richtig an diesem Tag. Ich genoss diese Ruhe und öffnete leise die Toastpackung. Mann, ich hatte echt Hunger. Ich fischte das Taschenmesser, welches ich in meiner Hoddietasche hatte, heraus und benutze es um Butter auf meinen Toast zu schmieren. Verdammt war das armselig.
Ich biss in den Toast und kaute darauf herum. Naja, es war halt ein weiches Stück Toastbrot, aber was sollte ich machen? Ich stoß ein abwertendes Lachen aus.
Mein Handy machte ein Geräusch und ich schaute auf den Display. Jason hatte mir geschrieben.
Jason: Bro, wir hängen morgen bei mir ab, kommst du?
Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht auf. Ein kleines, aber man hätte es definitiv erkennen können, wenn man nah genug an mir dran gewesen wäre.
Ich: Klar, ich komme dann zu euch
Ich stieß mich mit meinen Füßen vom Boden ab und die Schaukel bewegte sich langsam vor und zurück. Daraufhin schloss ich meine Augen und genoss ein weiteres mal die Stille, die um mich herum herrschte.
Phelia
Ich hatte bereits alle meine Hausaufgaben erledigt und mein Zimmer aufgeräumt, doch nun hatte ich nichts mehr zu tun, was mich von meinen Gedanken abhalten konnte. „Mannnnnnn!", rief ich aus und versuchte somit meine Gedanken zu verstummen. Ich schlug meinen Kopf gegen meine Hände, doch nichts half. Meine Gedanken kreisten noch immer um eine gewisse Person, die mich hasste und die ich ebenfalls hassen sollte. Es gab noch eine Möglichkeit, die mir immer half meine Gedanken abzuschalten. Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und öffnete Whatsapp.
Ich: Hey Collin, Lust zu trainieren?
Innerhalb weniger Sekunden kam Collin online und fing an zu schreiben.
Collin: Jetzt?Ich: Ja, ich muss jetzt wirklich trainieren... Bitte komm rüber
Ich setzte noch einen Smiley mit Kulleraugen dahinter und schloss mein Handy nachdem Collin zugestimmt hatte.
Ich wechselte meine Jeans mit einer Sporthose und band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen.
„Warum willst du noch so spät trainieren?", wollte Collin wissen, als ich ihm die Tür öffnete. „Ach, ich hab so ein paar Probleme", lachte ich und winkte mit meiner Hand ab. Der blonde Junge lachte ebenfalls und wir gingen gemeinsam in meinen Trainingskeller.
Dieses Mal fing ich an zuzuschlagen. Collin bückte sich und wehrte somit meinen Schlag ab. „Konzentration Phelia", sagte ich immer wieder in meinem Kopf auf. Der Junge gegenüber von mir setzte zum schlag an und traf. Ich krümmte meinen Bauch für einen Moment, aber schlug im nächsten Moment selber zu. Ich setzte ebenfalls einen Schlag in seinen Bauch.
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Beyond it
ChickLit" "Was denkst du denn, was W & A bedeutet?", wurde ich gereizt gefragt. "Wayne Armstrong", antwortete ich langsam, doch irgendetwas sagte mir, dass ich falsch lag. Das Gefühl, dass mein Vater irgendeine Scheiße abgezogen hatte, breitete sich immer...