1.

42 5 6
                                    

Früh am Morgen saß ich, frisch fertig gemacht für den Schultag, mit meinen Eltern am Esstisch und stocherte gedankenverloren in meinem Frühstück herum.

Ich hatte weder Appetit noch war meine Stimmung heute die beste gewesen. Woran das genau lag wusste ich auch nicht, jedoch hatte ich schon seit einiger Zeit bemerkt, dass mein Körper etwas angeschlagen war. Jedoch habe ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht und einfach so getan als wäre alles normal.

Weder meiner Famile  habe ich zu diesem Zeitpunkt gesagt, das etwas nicht mit mir stimmte, noch meinen Freunden und schon gar nicht meinem festen Freund San. San, der wohl wundervollste Junge auf diesem Planeten.

Meine Eltern wussten nicht das ich einen Freund hatte. Da ich mich bisher noch nichteinmal bei ihnen geouted hatte, wussten sie nichtmal das ich auf Jungs stande. Sie hatten sich immer vorgestellt wie ich irgentwann einmal eine hübsche Frau heiraten würde und sie dann kleine süße Enkelkinder haben würden. Eine perfekte Familie und ein perfektes Leben hatten sie sich für mich vorgestellt.

Als ich nach einer Weile mein Essen noch immer nicht angerührt hatte, schienen meine Eltern bemerkt zu haben das etwas nicht mit mir stimmte, doch bevor sie etwas sagen konnten stand ich auch schon vom Esstisch auf.

,,Hab grad keinen Hunger, ich esse später in der Schule etwas!",meinte ich und nahm meinen Teller sowie mein Glas um es wegzubringen.
,,Sicher das alles in Ordnung ist, Woo?", hörte ich im Weggehen die besorgte Stimme meiner Mutter.

Nachdem ich mein Geschirr in die Küche gebracht hatte, kam ich zurück zu meinen Eltern an den Esstisch. Mein Vater las gerade in seiner Zeitung, ihn schien es anscheinend nicht wirklich zu interessieren das ich mal wieder keinen Hunger hatte.

,,Mach dir keine Sorgen Mom, es ist alles gut!",erwiderte ich mit einem kleinen Lächeln, woraufhin sie ebenfalls lächelte und umarmte sie kurz.

Nachdem ich mich von ihr gelöst hatte nahm ich meine Schultasche, versbschiedete mich noch von meinem Vater und verließ dann das Haus um in die Schule zu gehen. Meine Schwester schlief noch, da sie erst später in den Kindergarten musste.

Draußen angekommen seufzte ich einmal leise und atmete die frische Morgenluft ein. Dann machte ich mich auch schon auf den Weg in die Schule, wo San schon am Schultor auf mich wartete. Als er mich sah fing er an breit zu lächeln und winkte mir von weitem zu.

Als meine Augen ihn erblickten musste ich ebenfalls lächeln und spürte direkt wie meine Stimmung sich etwas anhob. Ich glaube San wusste gar nicht wie glücklich er mich alleine mit seiner Anwesenheit machte.

Bei ihm am Tor angekommen schloss er mich direkt in eine innige Umarmung die ich sofort erwiderte.
,,Hey Baby~"
Meinen Kopf legte ich an seine Schulter und schloss meine Augen einen Moment.
,,Hey Sannie..."

Nachdem wir uns aus der längeren Umarmung gelöst hatten, sahen wir uns in die Augen. San's Augen waren wunderschön, so schön das ich mich jedesmal aufs neue in ihnen verlor wenn ich ihn ansah. Er hatte dieses einzigartige Funkeln in ihnen, bei dem ich hoffte das er es niemals verlieren würde.

,,Ich habe dich vermisst Woo.."
Seine rechte Hand legte er sanft an meine Wange, mit der anderen fuhr er zärtlich durch meine Haare. Auf seinen Lippen lag ein warmes Lächeln, welches ich nur erwidern konnte.
,,Und ich dich erst San.. wir haben uns zwar erst gestern gesehen.. aber trotzdem vermisse ich dich in jeder Sekunde in der du nicht bei mir bist!"

Sobald San und ich getrennt waren, fühlte ich mich leer und unvollständig. Am liebsten würde ich jede Sekunde bei ihm sein und nie mehr von ihm getrennt, doch leider ist das nicht möglich. Deswegen genoss ich jeden einzelnen Moment mit ihm, den wir zusammen verbringen konnten.

Seine Augen funkelten nach meinen Worten umso mehr und er kam mir mit seinem Gesicht näher.
,,Geht mir genauso..", flüsterte er leise bevor er seine Lippen mit meinen verband. Ich schloss daraufhin nur glücklich seufzend meine Augen und erwiderte den zärtlichen Kuss sanft.

Nachdem wir uns nach einer Weile von einander lösten, strich mir der Dunkelhaarige sanft ein paar Stränen hinter die Ohren und lächelte mich liebevoll an.

,,Lass uns rein gehen, der Unterricht beginnt gleich." Nach diesen Worten nickte ich leicht und griff nach seiner Hand um diese mit meiner zu verschränken. Zusammen gingen wir dann über den Schulhof und Richtung Klassenzimmer.

Ich war froh, dass die Leute an unserer Schule mehr oder weniger gelassen mit dem Thema Homosexualität umgingen.

Natürlich gab es immer Leute die etwas dagegen hatten oder irgendwelche dummen Sprüche von sich gaben. Doch mit San an meiner Seite konnte ich diese ganz gut ignorieren.

Anfangs war es schwer für mich, unsere Beziehung offen zu zeigen. Doch mit der Zeit und durch Sans Hilfe, habe ich es geschafft da drüber zu stehen. Nur meine Familie wusste bisher noch nichts von meiner Sexualität und vorerst wollte ich auch das dies so blieb.

𝐈 𝐡𝐨𝐩𝐞 𝐲𝐨𝐮 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐢𝐭 <3

Disease || WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt