3. Typisch Emma

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„Heyy Ali!", meldete sich Emma am anderen Ende der Leitung.

„Em, wo bist du? Du wolltest mich doch heute abholen!", sagte ich leicht eingeschnappt, anstatt einer Begrüßung.

Ich konnte formlich spüren, wie ihr Mund sich zu einem leichten Grinsen verzog.

„Denkst du wirklich, ich hätte dich vergessen, Süße? Das würde ich niemals tun!", lautete ihre Antwort, bevor sie abrupt auflegte.

Noch in dieser Sekunde kam Emma, mit ihrer grünen, dachlosen Mini, um die Kurve gerast und bremste, mit einer Hand da die andere Hand noch ihr Handy hielt, schlagartig vor mir.

Ich grinste sie breit an. Das war so typisch Emma.

Sie schmunzelte und legte ihre pinke Sonnenbrille ab. Aufgeregt funkelte sie mich mit ihren großen, blauen Augen an.

„Uuuuuund, wie war es?", fragte sie mich gespannt, während ich die Tür des Autos öffnete und mich erschöpft auf den Beifahrersitz niederließ.

Mein Lächeln erlosch. „Scheiße, wie immer.", erwiderte ich so kurz wie möglich.

Emma sah mich bemitleidend an und legte sofort ihre Arme um mich. Liebevoll tätschelte sie meinen Rücken. „Alles wird gut, Sweety. Du hast es bald geschafft. Und glaub mir, wenn diese Agentur deine krasse Stimme live hören, werden sie vor Begeisterung vom Stuhl kippen und dich sofort annehmen!",flüsterte sie sanft.

„Und wenn sie es nicht tun, war die ganze harte Arbeit hier umsonst und ich muss irgendeinen Schrott studieren, den meine Mutter mir aufdonnert.", sagte ich kleinlaut. Die Verzweiflung und die Angst in meiner Stimme waren nicht zu überhören.

Emma löste sich aus der Umarmung und blickte mir tief in die Augen. Ich war wirklich überrascht, wie ernst Emma sein konnte. Sowas sah man bei ihr nur selten, da sie ein sehr lockerer und lässiger Mensch war, und sich nicht zu viele Probleme machte. Etwas was ich sehr an ihr schätzte.

„Das, meine Liebe, wird aber nicht passieren. Glaub mir.", wisperte sie und betonte jedes einzelne Wort.

Die Art wie sie es ausgesprochen hatte, hatte mir wirklich einen Funken Hoffnung gegeben. Sie war einfach die Einzige auf der großen, weiten Welt, die mich am besten aufmuntern konnte. Dafür war ich ihr so unendlich dankbar.

„Ich hoffe, du hast Recht."

„Ich habe immer Recht." Emma zwinkerte mir frech zu. „Und jetzt sollten wir wirklich losfahren. Ich hab seit dem Mittagsessen nichts mehr gegessen und es ist schon halb fünf! I'm staaarving!"

Ich lachte kurz auf, während Emma den Motor anmachte und mit rasender Geschwindigkeit losfuhr.

Ich blickte noch das letzte Mal zum Hotel „Sunshine",in dem ich jetzt schon seit 3 Monaten hart arbeitete. Die Zeit war so schnell vergangen.

Angeekelt betrachtete ich dieses alte, rote und hässliche Gebäude. Ich schnaubte verächtlich. Tschüss, du Schrottbude, dachte ich bitter.

Ich drehte mich wieder um, lehnte mich auf meinen Sitz zurück und schloss langsam die Augen. Der frische Fahrwind blies mir stark ins Gesicht und wehte meine welligen, langen Haare stürmisch durch die Gegend.

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Danke fürs Lesen:)

Ich hoffe, es hat euch gefallen!

xx, Soffi

Ps. Ich widme dieses Kapitel an meiner lieben Freundin Emma (sangstercookie), da sie mich immer mit meinen Geschichten unterstützt und mir immer ihre ehrliche Meinung sagt. Also, daaankeee:*

Simply IrresistableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt