Kapitel 9 Nervensäge Nummer eins

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Nachdem wir alle fertig waren liefen wir zu einem Gebäude. Zemo kannte sich hier aus und ging voraus.

"Eine Schande was hieraus geworden ist. Als ich jung war gab es hier wunderbare Abendessen und Feiern. Ich hatte damals keine Ahnung von Politik, aber ich weiß es war wunderschön", meinte er. Wir standen jetzt in einem Innenhof.

"Ich werd mich mal oben umsehen. Su kommst du mit? Check du hier unten die Lage. Und pass auf ihn auf", sagte Sam.

Als ich ging schauten Zemo und ich uns nochmal kurz in die Augen.

Sam und ich liefen eine Treppe nach oben.

"Hey kleiner. Entschuldigen sie, kennen sie eine Donya Madani?", versuchte Sam die Leute zu fragen. Keiner wollte uns antworten und wir gingen weiter, aber alle wollten nichts mit uns zu tun haben.

"Und was ist deine Lieblingsfarbe? Gelb? Kannst du das buchstabieren?", hörten wir aus einem Nebenzimmer und liefen zu der Stimme. In dem Raum saßen ein paar Kinder und ein Mann.

"Entschuldigung. Kennen sie eine Frau die Donya Madani heißt? Sie war als Flüchtling hier", fragte Sam den Mann.

Er schaute und kurz an und erklärte dann: "Wir sind keine Flüchtlinge. Es gibt nichts wovor wir fliehen. Uns als Vertriebene zu bezeichnen trifft eher zu und wir vertrauen keinen Außenstehenden"

Die Kinder gingen. Ich blieb da stehen wo ich war um nicht zu stören.

"Klar ich verstehe, ich bin nicht von hier, aber ich kenn mich aus wenns ums helfen geht"

"Ich weiß ganz genau was passiert wenn Leute sagen dass sie helfen wollen. Gar nichts. GRC versprach mehr Lehrer zu schicken, Vorräte. Das war vor 6 Monate", der Mann wollte gehen.

"Wie heißen sie, vielleicht kann ich da was tun!"

"Ich weiß wer sie sind, aber ich kann ihnen nicht trauen. Tut mir leid"

"Das ist alles irgendwie komisch", meldete ich mich von hinten.

"Ja das ist es"

Sam und ich gehen nach unten und sahen im Innenhof, dass Zemo auf einem Hocker sitzt und ihm ein kleines Mädchen was ins Ohr flüstert. Ich hob verwundert eine Augenbraue.

"Kommt mir langsam wie eine Sackgasse vor", beschwerte sich Sam.

"Was zum Teufel macht er da?", fragte Bucky.

"Er weiß was er tut um an Informationen zu kommen", antwortete ich. Er stand auf und sagte noch etwas, aber wir verstanden es nicht.

Zemo kam zu uns und sagte: "Süße Kinder"

Wir schauten uns verwundert an und gingen zurück.

"Ich hab nichts. Niemand redet über Donya", meckerte Buck.

"Naja weil Karli die einzige ist, die für sie kämpft und sie hat nicht unrecht", sagte Sam.

Die beiden setzten sich auf die Couch, während Zemo und ich uns einen Drink holten.

"Was meinst du?", fragte Bucky.

"Fünf Jahre lang waren Menschen in Ländern willkommen die sie bis dahin mit Stacheldraht fernhielten. Es gab Wohnungen und Arbeit. Die Leute waren froh, dass es Menschen gab die beim Wiederaufbau halfen. Nicht nur eine kleine Gemeinschaft half sich gegenseitig, nein die ganze Welt hielt zusammen. Und dann boom, plötzlich war alles wieder wie früher. In ihren Augen tut Karli wenigstens was", erklärte Sam.

Ich setzte mich auf einen Barhocker und hörte mit.

"Denkst du echt, dass der Zweck die Mittel heiligt? Dann ist sie nicht anders als er, oder die anderen die wir bekämpft haben", meinte Bucky und zeigte auf Zemo, der sich Tee einschenkte.

Baron ZemoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt