Nicht mit mir!

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Im Badezimmer fand ich Domino und Toni beim Zähne putzen. Schnell quetschte ich mich zu ihnen.

„Na, wie war's?", fragte Toni. Vermutlich war es ihr egal, dass Domino dabei war. Privatsphäre war nie ihr Ding gewesen.

„Der Typ ist ein Arsch. Ein dreckiger Arsch!" Ich quetschte mir viel zu viel Zahnpasta auf meine Zahnbürste und fluchte.

„Na das fällt dir aber früh auf" Dominos Stimme triefte nur so vor Ironie. Ich konnte es ihr nicht mal übelnehmen. Immerhin war sie diejenige gewesen, die mich am meisten vor ihm hätte warnen sollen, wenn ich mich nicht wie ein blinder Pfeilgiftfrosch verhalten hätte.

Den ganzen nächsten Tag mied ich Ignacio. Ich ging ihm aus dem Weg, wenn er versuchte mit mir zu reden und ignorierte ihn, als er sich beim Mittagessen neben mich setzen wollte.

Als der Unterricht am späten Nachmittag vorbei war, scheint er es aufgegeben zu haben. Als ich mit Toni auf im Bikini auf der einen Seite des Seeufers saß, konnten wir beobachten, wie er auf der anderen Uferseite mit Evony rummachte. Angewidert sahen wir ihm dabei zu.

„Das ist also seine Taktik", analysierte Toni. „Er macht sich an die Mädels ran, die er hofft ins Bett zu bekommen?"

„Und wenn sie ihm zu verstehen geben, dass sie das nicht wollen, boom, Nächste", bestätigte ich.

„Der ist so ein Arsch" Toni schüttelte den Kopf

„Sag ich doch. Wenn es Leute gibt, die das mit sich machen lassen, dann bitte, aber nicht mit mir!", fauchte ich.

„Die wissen es nicht besser. Warts nur ab. In einer unbestimmten Zeit in der Zukunft läuft ihm ein leichtgläubiges, naives Spinnenmädchen über den Weg, die auf haarige Typen steht, dann krallt er sich die", seufzte Toni.

Ignacio hatte mittlerweile gemerkt, dass wir ihn missbilligend beobachteten. Jetzt starrte er über den See zurück. Toni nickte ihm gespielt fröhlich zu und hob dann ihren Mittelfinger in seine Richtung. Mein Blick wanderte zu der Spinne, die seit gestern Abend nach wie vor in ihrem Netz hockte. Meine Augen trafen seine auf der anderen Seite des Sees. Ohne meinen Blick abzuwenden packte ich die Spinne mit der rechten Hand und aß sie, wie andere Menschen einen Keks gegessen hätten.

Zu meiner Zufriedenstellung weiteten sich seine Augen entsetzt. Die Nachricht war unmissverständlich. Nicht mit mir!

Nicht mit mir! || Woodwalkers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt