PART ONEI S A N A
Sonnenstrahlen begrüßen mich durch einer angenehmen Wärme auf meiner Haut, als ich die Terrassentür aufschließe und mich dann mit einem Lächeln auf meinem Mund, welchen ich vor wenigen Sekunden noch mit einem korallfarbenden Lippenstift beschmückt habe, auf meinem Gelände abstütze und mit gestreckten Kinn und Beinen das Sommerwetter genieße. »Peyton wollte mich morgen besuchen kommen«, ich lehne mich über mein Geländer und schaue direkt in das Gesicht meiner Mutter, die bis gerade eben noch ihre Pflanzen bewässert hat.
Mein rechtes Auge kneife ich leicht zusammen, als ein heller Sonnenstrahl auf ihn trifft und meine Nase leicht kitzeln lässt. Langsam in einem echten Schneckentempo kneife ich es wieder auf und starre gleichdarauf direkt in zwei hübsche blaue Augen, die mich mit einem skeptischen Blick begutachten. »Wie oft habe ich dir bereits gesagt, dass du dich nicht so leichtsinnig über deinen Balkon lehnen sollst?«, sie stemmt ihre Hände an ihrer Hüfte ab und hält dabei ihre gelben Handschuhe zwischen ihren Fingern fest.
Ein Grinsen überkommt mich und ich lege mein Kinn auf das Gelände ab, ja wie oft hatte sie mir das schon gesagt? Viel zu oft um mitzuzählen. Genervt über mein ignorantes Verhalten und meine gespielte Unwissenheit, dass ich hier eines Tages wirklich Mal runter fallen könnte, verdreht sie ihre Augen und schüttelt dabei ihren Kopf. »Wer ist Peyton überhaupt?«, wechselt sie schließlich das Thema, da ich mich mittlerweile nicht mehr über das Geländer lehne und mich wenigstens einmal meinem Alter nach entsprechend verhalte.
»Neu in meiner Klasse, komisch oder? Sie ist mitten im Schuljahr gewechselt«, ich werfe wieder einen Blick in den Himmel und gähne dann auf. »Aber sie ist wirklich sehr nett«, hänge ich noch hinten dran um das Gewissen meiner Mutter zu beruhigen und schaue dann wieder zu ihr runter, sie aber hat sich wieder ihrem viktorianischen Garten gewidmet. Ich liebe unseren Garten und helfe ihr auch öfters dabei ihn schön zu halten. »Was wollt ihr Beide denn machen? Weiß dein Pápa von ihr?«, sie wischt sich die vereinzelten Schweißperlen von der Stirn weg und richtet dann ihren Strohhut, der ihr, meines Erachtens nach, sehr gut steht und ihren blonden, schulterlangen Haaren schmeichelt.
»Noch nicht, nein. Wir wollten zum See fahren.«
Ich zupfe mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck an meinem Kleid herum, welches in einem schönen weißton meinen Körper umschmeichelt. Bestickt ist das Kleid mit Punkten und zwei Mustern die jeweils eine rote Schleife darstellen sollen, das Kleid geht mir bis zu Mitte meiner Oberschenkel.
»Und danach zu einer kleinen..Feier«, während diese Worte meinen Mund verlassen glubsche ich zu meiner Mutter herunter, die sofort mit ihrer Gartenarbeit aufhört und zu mir hochblickt. Dank der Sonne muss aber auch sie ein Auge zu kneifen und hält sich auch ihre Hand über ihre Augen. »Was für eine Feier denn?«Ihre skeptischen Blicke bohren sich in meine Haut hinein, während ich mich wieder am Gelände anlehne und meinen Kopf nach unten hängen lasse. Ich wusste, dass ich damit nicht so einfach davon kommen werde, aber ein Versuch war es wert.
»Einer aus meiner Stufe feiert seinen Geburtstag nach«, brumme ich und schaffe es nicht in ihre Augen zu schauen. Ich war noch nie auf einer Party ohne meine Eltern, schließlich bin ich erst 17 und ehrlicherweise sehe ich keinen Grund auf einer dieser Draufgänger Partys zu gehen, aber Peyton hat mich dazu überredet.»Wir besprechen das später, Isana. Du weißt, was dein Vater von Fremden hält und vor allem von Partys.« Oh man, was gibt es da denn zu bereden? Ich möchte nur mal sehen, wie es dort ist, mehr nicht. Außerdem übertreiben meine Eltern es mit ihrer Fürsorge. »Die Harlens kommen gleich zum Dinner«, sie stülpt sich die Handschuhe von ihren Händen, bevor sie ihren Hut absetzt und dann ihre Haare richtet. Kurz schaut sie stolz auf ihre vollendetes Werk, bevor sie dann wieder zu mir hochblickt und danach ein Lächeln aufsetzt.
»Elliot wird selbstverständlich mitkommen, er hat dafür extra sein Football Training ausfallen lassen«, mit einem Zwinkern lässt sie mich stehen und spaziert in das Haus hinein.
DU LIEST GERADE
Vengeance
Romance»Unschuld ist bloß eine Konstruktion einer patriarchalischen Gesellschaft, sprich sie existiert nur in unseren Köpfen, mehr nicht, Adorijan.« Isana wurde in einer Familie rein geboren, in der kriminelles gang und gäbe ist. Ihre Eltern sind schon sei...