I S A N AGelangweilt überschlagen sich meine Beine übereinander auf den Wohnzimmertisch, woraufhin ich einen ermahnenden Blick meiner Mutter zu spüren bekomme, weshalb ich mit einen Grinsen mein Tun sein lasse. Zwei Stunden - seit zwei Stunden sitze ich nun hier und warte auf das Mädchen, welches mich dazu überredet hat auf eine Party zu gehen, auf der ich die Hälfte der Menschen entweder nicht kenne oder schlichtweg nicht kennenlernen möchte. Menschen, die sich ständig Verspäten und ihre Versprechen nicht halten können kann ich einfach nicht ab.
Aus diesen Grund werde ich unser Treffen auch absagen und nicht auf diese beschissene Feier gehen, wo ich höchstwahrscheinlich auch noch auf einen wütenden Elliot treffe, der sich wundert, wieso ich nicht am vereinbarten Zeitpunkt Zuhause war, um mit ihn zusammen dort hinzugehen. »Ich treffe mich doch nicht mit Peyton«, in meiner Stimme schwingt ein Hauch von Wut gemischt mit Enttäuschung mit, als ich meinen Kopf in den Nacken lege und meine Lippen stütze.
»Dein Lippenstift verschmiert sich, wenn du so eine Miene ziehst«, direkt nachdem sie mich darauf aufmerksam gemacht hat forme ich meinen roten Mund wieder zu einem Grinsen. »Ich wollte darstellen, wie ich aussehen würde, wenn ich nach der Party bei einem fremden Jungen im Bett aufwache«, frech grinsend und wissend, dass ich nun lieber den Raum verlassen sollte, bevor sie mein Gesagtes realisiert, laufe ich aus dem Wohnzimmer und entfliehe somit auch der monotonen Dokumentation über Krokodile in der Wildnis.
Natürlich würde ich dergleichen niemals tun, aber ihre Nerven zu strapazieren gehört zu einen meiner Lieblingsbeschäftigungen. Meinem Vater würden solche Sprüche stören, meine Mutter aber nimmt es relativ locker, ich denke mal, da sie weiß, dass ich nur wenige meiner Worte ernst meine. Ernst nehmen tut sie mich sowieso nie. Kurzgefasst sollte ich jetzt einfach in mein Zimmer und Peyton blockieren. Möglicherweise übertreibe ich, aber wenn ich sauer bin, dann muss ich sauer bleiben. Zudem kann man sich auch melden, wenn man sich verspäten sollte oder gar nicht erst kommt.
Mit einer geplatzten Kaugummiblase betrete ich mein Zimmer und schließe dann meine Zimmertür zu. Schade, dass ich heute wohl doch nicht raus gehe; mein Outfit ist wirklich süß und schmeichelt meinem Hautton.
Ein weißes, Bikini ähnliches Oberteil schmiegt sich um meine Brust und die dazu passende, weiße Shorts schmeichelt meiner natürlichen Bräune. Meine Haare habe ich zu einem Zopf um meinen Kopf herum geflochten, sodass ich keine nassen Haare in meinem Gesicht hätte haben hängen können. Jetzt ist es aber auch egal, denn ich gehe weder zur Party, noch zum See. Genervt schließe ich meine Augen und strecke dann meine Arme und Beine, sodass ich wie ein Seestern auf meinem Bett liege.Minutenlang liege ich nur mit geschlossenen Augen und regelmäßigen Atem auf meinem Bett herum, ehe mich ein Klopfen aus meiner Tagträumerrei holt und gleich darauf eine Person mein Zimmer betritt. Blonde Haare stechen mir ins Auge, weswegen ich mich sofort erhebe und skeptisch zu Peyton blicke. Erstens: ich habe nicht herein gesagt und zweitens: ich hatte es auch nicht vor. Also was sucht sie hier? Sie mit einer hochgezogenen Augenbraue musternd warte ich darauf, dass etwas von ihr kommt. »Tut mir leid für die Verspätung, ich hatte die Uhr nicht im Blick«, sie setzt ein schuldiges Lächeln auf ihre mit Lipgloss übersäten Lippen. Lipgloss steht ihr.
»Cool«, schnalze ich mit meiner Zunge und blinzle sie abwartend an. Was erwartet sie von mir, etwa dass ich mitkomme? Man lässt niemanden zwei Stunden warten ohne sich zu melden und erlaubt sich dann einfach in deren Zimmer hereinzuspazieren.
Ihre Augenbrauen ziehen sich merklich zusammen – sie scheint verwirrt von meinem Verhalten. »Gut, schätze ich«, kurz räuspert sie sich. »Wärst..wärst du dann soweit?«, lächelt sie verunsichert und raubt mir somit den letzten Nerv. Ist das gerade ihr Ernst? Denkt sie wirklich, dass ich mitkomme, nachdem sie mich zwei Stunden warten gelassen hat?
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Vengeance
Romance»Unschuld ist bloß eine Konstruktion einer patriarchalischen Gesellschaft, sprich sie existiert nur in unseren Köpfen, mehr nicht, Adorijan.« Isana wurde in einer Familie rein geboren, in der kriminelles gang und gäbe ist. Ihre Eltern sind schon sei...