7. Kapitel

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„Geliebter Sohn, ich weiß, du wirst dich wundern einen Brief von mir zu erhalten. Doch anders kann ich es erzählen. Du wirst in meinem Namen an einer Versammlung in Bruchtal teilnehmen. In vier Wochen wird sie Stattfinden. Vorort wird dir alles weitere erklärt."

Gezeichnet: König Thranduil

Thindir ließ den Brief sinken und schaute seinen Freund betrübt an. „Es tut mir so leid, mein Freund. Doch glaube daran, dass es ein gutes Ende geben wird." Legolas sah ihn deprimiert an und seufzte schwer. „Ich weiß, es klingt unglaubwürdig, doch glaube daran, dass sich alles zum Guten wenden wird." Mit einem letzten traurigen Blick sah er Legolas an, dann verschwand er zur Tür hinaus.

Wenig später (Aus der Sicht von Menwen)...

Ich stand vor Legolas' Tür. Mein Herz klopfte unregelmäßig und meine Hände zitterten. Plötzlich ging die Tür auf und Legolas stand im Türrahmen. „Was kann ich für dich tun?" Wollte er lächelnd wissen. „Vater wollte mir nicht erzählen, ob sie dich fort schicken. Deswegen bin ich hier." Sofort verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht. Ich ging an ihm vorbei in sein Zimmer und er schloss die Tür. Langsam kam er auf mich zu und umarmte mich.

Dann spürte ich seine Lippen auf meinen, die dann sanft meinen Hals hinunter wanderten. Vorsichtig legte er mich auf sein Bett und flüsterte: „Du bist so wunderschön." Er lächelte und begann, die Knöpfe von meinem Kleid zu öffnen.

Ich wurde mitten in der Nacht vom Donnergrollen aufgeweckt. Die dicken Wolken kamen immer näher und die Angst kroch in mir hoch. „Melethril (Geliebte), was ist?" „Siehst du die Gewitterwolken?" „Ja, doch es wird nur ein Spätsommergewitter sein." Legolas lächelte mich aufrichtig an und begann mich zu küssen.

Hätte ich auch nur erahnen können, was wir tun würden, wäre ich einfach weitergegangen, nachdem er mich über sein baldiges Fortgehen aufgeklärt hatte. Doch so musste ich die Konsequenzen tragen, denn das was wir taten, sollte sich als verhängnisvoll herausstellen:

Zwei Wochen zogen ins Land, der Herbst färbte die Blätter in viele Farben und wie so oft regnete es. Ich saß bei Luinil und wir redeten. Ich war mir im Unklaren, ob ich meiner Mutter über unser Tun aufklären sollte. „Mutter? Weshalb gibt es die Liebe überhaupt?" „Ich denke, dass nicht einmal die Valar eine Antwort darauf finden werden." Lächelte sie warmherzig und strich mir übers Haar. Ich wollte etwas erwidern, doch ich spürte, wie mir das Essen von heute Morgen hochkam.

So lag ich wenig später auf meinem Bett, meine Mutter und Legolas redeten mit dem Heiler, während Vater am Bett saß und mich sorgenvoll ansah. „Wie geht es dir?" „Schlecht." Brachte ich heraus. Meine Stirn war heiß und mein Körper, hatte ich das Gefühl, eiskalt. „Bleibst du bei mir?" Flüsterte ich und drehte mich zur Seite. „Ja", meinte Ada leise und nahm meine kalte Hand.

In den nächsten Tagen wachte ich morgens auf und musste mich immer wieder übergeben. Jeden Tag saßen meine Eltern bei mir und umsorgten mich, Legolas kam nachts, um am Morgen bei mir zu sein. So ging es eine Woche lang, bis die Übelkeit nachließ und der große Tag gekommen war. Er begann mit einem Wolkenaufreißen und Vogelgezwitscher, was unüblich war für den Herbstanfang. Und mit diesem Tag kam die Erkenntnis, die ich all die Wochen nicht hatte wahrhaben wollen.

Während die Stalljungen die Pferde beluden, verabschiedeten wir uns von Legolas. Zuerst trat Mutter zu ihm. „Pass auf dich auf, mein Sohn und komm zurück." „Natürlich Mutter. Ich verspreche dir, ich werde zurückkehren." Er küsste sie auf die Wange und Thranduil ging zu ihm. „Ich hoffe, du wirst mich gut vertreten." „Ich werde mein Bestes versuchen..." Thranduil küsste seinen Sohn auf die Stirn und nun war ich an der Reihe.

„Legolas, bitte kehre zurück." „ich habe immer einen Grund gehabt, nach Hause zurück zu kehren." Ich musste es ihm sagen. Und jetzt war der richtige Zeitpunkt. „Wir erwarten dich." „Ich weiß, Mutter und Vater haben es mir auch schon gesagt. Sie fühlen mit dir." „Ich meinte mit wir ich und dein Kind." Wie erstarrt sah er mich an und Tränen liefen über seine Wangen. „Nein, warum hast du das nicht früher gesagt?" „Weil es nicht der richtige Zeitpunkt war!" „Aber nun muss ich fort..." „Ich weiß, doch wenn du zurückkommst, dann warten wir schon auf dich." Er küsste mich und ohne sich noch einmal umzudrehen, verschwand zum Tor hinaus.

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