Kapitel 7

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Panik kam in mir auf und ich machte einen Satz nach hinten. Da fuhr seine Hand nieder und ich spürte einen brennenden Schmerz auf meiner linken Wange. Wie konnte er es nur wagen mich zu Ohrfeigen?! Meine Angst war einer rasenden Wut gewichen. Na warte nur. Mit aller Kraft rammte ich ihn meinen Ellbogen in den Magen. Sich vor schmerzen krümmend sank er auf die Knie. ,,Ich werde dich schon noch lehren zu gehorchen", röchelte er. Mein Kopf wurde klarer als die Wut sich legte und ich begann zu realisieren was das hier für Folgen haben würde. Überall lagen Scherben, der Kommandant krümmte sich vor Schmerzen am Boden und seine Knie waren von den Scherben aufgerissen. Was will er mir schon schlimmeres antun als mich zu ehelichen? Stolz reckte ich mein Kinn und verließ den Salon. Vor der Tür standen einige ratlose und verunsicherte Angestellte. ,,Was macht ihr hier? An die Arbeit!", befahl ich. Ratlos sahen die Angestellten sich an und tuschelten. Ein Junger Mann trat aus der Menge hervor. ,,MyLady wir hörten Geschrei und wollten uns nach dem Befinden ihrer Herrschaften erkunden." ,,Die Tischdecke und das Gedeck fiel herunter mehr nicht". ,,Nun dann waren unsere Sorgen unberechtigt bitte entschuldigt unsere Aufdringlichkeit". Der Bursche verbeugte sich und verschwand dann gefolgt von den restlichen Angestellten. Ohne einen weiteren Gedanken an meinen höchst wahrscheinlich vor Wut schäumenden Verlobten zu verschwenden kehrte ich in mein Gemach zurück, um mich zu Bett zu begeben.

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Am nächsten Morgen wurde ich von der Kammerzofe geweckt, welche mir Kleider zurechtlegte.

Es war eine andere als das letzte mal. Ihre ergrauten Haare waren zu einem Dutt hochgesteckt und sie trug ein schwarzes Kleid. Ihre ganze Erscheinung strahlte Strenge und Würde aus. ,,Ich wünsche einen Guten Morgen MyLady ich hoffe sie haben wohl geruht." Noch müde und erschöpft nickte ich nur und schob die wärmende Bettdecke beiseite. ,,Sie haben heute einige Termine. Der erste wird das Frühstück sein. Ich empfehle dieses Kleid." Sie hob ein dunkelgrünes Kleid hoch, welches hinten eine Schleppe hatte, welche leicht über den Boden schleifte. Mit war es eigentlich herzlich egal, welches Kleid und so nickte ich nur zustimmend und lies mir in den grünen Traum aus Stoff helfen. Dazu gab sie mir ein paar Schuhe mit Absätzen in der Passenden Farbe. Meine Haare wurden hochgesteckt. Als ich mich im Spiegel betrachtete staunte ich wie hübsch man doch mit dem richtigen Kleid und der passenden Frisur sein konnte. ,,Ich danke ihnen". ,,Ich darf dankbar sein als ihre Zofe ausgewählt worden zu sein MyLady", winkte die Zofe lächelnd ab. ,,Darf ich sie nach ihren Namen fragen?", wollte ich nun wissen. ,,Natürlich, mein Name lautet Mrs. Marie". Sie knickste. ,,Nun gut Mrs. Marie Sie dürfen sich nun zurückziehen."

Nachdem sie gegangen war begab ich mich, wieder in Begleitung meiner Wachen, zum Speisesaal.

Schon auf dem Weg dorthin breitete sich in mir Unbehagen aus, welches beim Eintreten nur noch gestärkt wurde. Der Kommandant saß am Esstisch, auf welchem allerdings nichts zu Essen aufgetragen war und bei meinem Eintreten schickte er alle Wachen und Bedienstete hinaus. ,,Oh meine Verlobte wie schön Sie zu sehen. Geht es Ihnen gut?", sprach er mit vor Sarkasmus triefender Stimme. ,,Ja", antwortetet ich leise. Seufzend erhob er sich und kam zu mir. ,,Sie verstehen doch sicherlich, dass ich das zugefügte Unrecht nicht ungestraft lassen kann." ,,Ja", flüsterte ich mit gebrochener Stimme. ,,Dann erwarte ich sie heute Nachmittag. Ziehen Sie an, was ihre Zofe ihnen auswählt", befahl er. ,,Natürlich. Kann ich ihnen noch behilflich sein?". Ich wollte so schnell wie möglich wieder weg von ihm. ,,Nein Sie können sich nun zurückziehen und auf später vorbereiten."

Erleichtert atmete ich auf knickste und eilte so schnell wie möglich wider hinaus. Frühstück würde es anscheinend nicht geben. Vielleicht hatte er Angst um sein Geschirr. Viel mehr Sorgen, als das nicht vorhandene Frühstück bereitete mir allerdings die Bestrafung. Ich hasste es, wenn ich von etwas nichts wusste und hatte auch Angst. Doch ändern konnte ich an der Situation nichts mehr.

Victoria SheepardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt