Acht

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Am Weiher angekommen, zog sich Allies Herz etwas zusammen und sie klammerte sich zwanghaft an Carter. Die Erinnerungen an jene Nacht, in der sie hier eine Panikattacke hatte, nackt, waren wie ein Film vor ihren Augen.
"Alles ist gut, M'lady", sagte er und drückte sanft ihren Arm. Sie lächelte zu ihm hoch und setzte sich dann auf ein Handtuch an den Rand des Weihers.
"Ich bleib draußen, offensichtlich", sagte sie.
"Also Ich kann's kaum erwarten ins kalte Nass zu springen", sagte Zoe und rannte los. Der Rest folgte ihr. Allie lag alleine draußen, was ihr aber eigentlich nicht sonderlich viel ausmachte.
Als sie ein paar Minuten später einen Blick zum Weiher warf, sah sie gerade wie Emma Carter nass spritzte und dieser laut auflachte. Bevor sie sich aufregen konnte, hörte sie hinter sich aus dem Gebüsch ein Geräusch. Plötzlich steckte eine Hand sich nach ihr aus und riss sie nach hinten. Allie wollte aufschreien, doch der Fremde hatte die Hand auf ihrem Mund. Er schleppte sie immer weiter vom Weiher fern und Allie begriff langsam was passierte.*Du musst dich währen, aber wie mit dem Fuß.* Für was Trainierte sie schon sechs Mal die Woche. Genau für so eine Situation. Sie biss dem Mann in die Hand und tritt ihm mit dem gesunden Bein gekonnt zwischen die Beine. Dieser schrie auf. "Fuck, du doofe Kröte", sagte er und da erkannte Allie seine Stimme. Sechs. Sie hatte ihn bei Carters Entführung abgehört und ihr Herz lies kurz einen Schlag aus.
Sechs rappelte sich schnell wieder auf und wollte gerade einen Schlag ansetzen als ihm ein Holzbrett an den Kopf gehauen wurde. Hinter ihm tauchte Zoe auf und sah besorgt zu Allie.
„Gott Allie, hast du Glück gehabt, dass ich gerade aufs Klo wollte", sagte sie und fiel ihr um den Hals. Jetzt spürte Allie plötzlich den stechenden Schmerz in ihrem kaputten Bein, den sie bis jetzt ignoriert hatte um sich zu befreien.
„Danke, aber was machen wir jetzt mit ihm?", fragte Allie und Zoe lächelte Entschlossen. Sechs war noch bewusslos, daher begann Zoe ihn provisorisch zu Fesseln.
„Wir müssen Hilfe holen", sagte Allie und Zoe nickte kurz.
„Du kannst nicht so gut laufen, bleib hier sitzen ich bring dir Carter und ich hole Hilfe" , sagte sie und verschwand.
Allie wartete einige Minuten, als aus dem Wald Carter erschien. Er war wohl her gesprintet, da er völlig außer Atem war.
„Oh Gott, Allie. Ist dir was passiert", fragte er und bückte sich zu ihr herunter.
„Nein, mir gehts gut, er war nicht sonderlich stark", sagte sie und umarmte ihn.
„Die anderen holen Rai, sie sollten bald kommen. Hoffentlich. Wie konnte ich nur nicht merken, dass du weg warst", fragte er vorwurfsvoll. In Allies Kopf schossen die Bilde mit Emma. Emma sprach zwar kein perfektes Englisch, aber auch kein sonderlich schlechtes. Außerdem war sie Bild hübsch und sehr nett. Allies Magen zog sich zusammen. Sie löste sich von Carter und schaute zu Boden.
„Du warst abgelenkt", sagte sie und dachte dabei fest an Emma.
„Ja, das war ich, aber ich hatte mir vorgenommen dich nicht aus den Augen zu verlieren", sagte er bekümmert.
„Manchmal, sind andere Menschen nunmal wichtiger", sagte Allie und Tränen stießen in ihre Augen. Sie wollte jetzt nicht weinen oder eine von diesen eifersüchtigen Freundinnen sein.
„Was soll das heißen Allie, du bist immer am Wichtigsten. Was ist los", er nahm ihren Kopf in seine Hand und schaute tief in ihre Augen.
„Na, ich hab dich mit Emma gesehen, ihr... hattet viel Spaß", sagte sie und mied seinen Blick.
„Ach Quatsch, Allie. Bist du etwa eifersüchtig"
„Nein, ich doch nicht!"
„Baby, Emma ist nur eine Freundin, die ich gerade kennenlerne. Mach dir keine Sorgen", sagte er und küsste sie.
„Okay, ich vertraue dir"
Dann hörten sie hinter sich Stimmen. Rajs Leute.

Night School - Traue deinem InstinktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt