Kurzgeschichte - Wie die Zeit schwindet

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Hey Leute, ich hoff es geht euch gut. Ich hab eine Kurzgeschichte geschrieben und ich würd mich über ein paar Meinungen freuen. Viel Spaß!


Das ist das Inspirationsbild: 

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Sanduhr

Sam wusste, dass es keine gute Idee sein würde, einem enthusiastischen Händler am Markt eine ominöse Sanduhr abzukaufen.

Zwar machte der Mann einen sympathischen Eindruck, doch Sam war sich sicher, dass hinter dem freundlichen Angebot eine wesentlich größere Sache steckte. Der Mann sprang wie Rumpelstilzchen auf der Stelle und war so beharrt darauf, Sam diese Sanduhr zu verkaufen, dass er für einen Moment dachte, der Händler würde einen Herzinfarkt erleiden.

»So eine findest du nie wieder. Sie ist nur einmalig, Junge«, sagte der Mann.
Sam sah hilfesuchend zu seiner kleinen Schwester, die freudig durch die Straßen stolzierte. Mit einem kurzen Nicken gab er ihr zu verstehen, dass er gleich nachkommen würde. Trotzdem drehte sie sich immer wieder in seine Richtung und wartete auf ihn.

Der Händler setzte seinen Monolog fort. »Sieh sie dir ganz genau an.«
Immer drängender und angespannter wurden die Bewegungen des Mannes, als stünde er unter Druck.
Sam hingegen ließ sich Zeit, lauschte den anderen Händlern auf dem Markt und ließ sich von den kommenden Schweißtropfen auf der Stirn des Mannes nicht aus der Ruhe bringen.

Die Sanduhr sah in der Tat speziell und auf ihrer eigenen Art wunderschön aus. Der obere Teil war mit goldenem Sand gefüllt, dessen Körner feines Licht ausstrahlten, als wären sie Gold.
Der untere Teil hingegen war dunkel und finster, wie die Nacht selbst. Die Sandpartikel flossen im gemächlichen Tempo hinunter und der glänzende Goldton verschmolz mit der düsteren Seite der Sanduhr. Diese verfärbte den hellen Sand zu mattschwarzen Körnern, welche wie Tinte auf den gläsernen Boden tropfte.

»Wenn sie in deinem Besitz ist, nimmst du sie mit ganz anderen Augen wahr.«, warf der Mann ein und wippte nervös auf und ab.

Vielleicht möchte er mich loswerden, um noch andere seiner Schätze zu verkaufen., dachte sich Sam. Doch als er seinen Blick auf den Tisch vor ihm richtete, wusste er nicht, womit der Mann überhaupt Geld machen wollte. Denn Tatsache war, dass er, bis auf eine abgewetzte Tischdecke, vollkommen leer war.

»Und was verlangen Sie dafür?«

Die Lippen des Mannes verzogen sich zu einem breiten Grinsen. »Du machst mir die größte Freude, wenn dieses Ding endlich weg ist.«

»Sie geben dieses Einzelstück umsonst her?«, fragte Sam ungläubig.

Nervös nickte der Mann mehrmals und fixierte dabei die schwindenden Sandkörner.
Sam sah sich dabei unbeteiligt um und schwenkte die Sanduhr einige Male hin und her, sodass mit einem Schub mehr Sandkörner als sonst hinunterglitten.

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