2. Kapitel

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Sanctuarul Dragonului war ein wirklich kleines Dorf in den Bergen inmitten von Rumänien, wo sich auch das Drachensanktuarium befand.

Liza und Charlie waren mit all ihrem Gepäck (es war nicht viel gewesen, nachdem Charlie die meisten seiner Sachen bei seinem Freund Baelfire eingelagert hatte, mit dem Wissen, dass er entweder nach dem Krieg zurückkehren würde und tot sein würde und Liza reiste schon seit Monaten nur mit leichtem Gepäck und tief im Inneren hatte sich noch immer der Gedanke festgebissen, dass sie nicht viel mitnehmen konnte, sodass Charlie sie mehr oder weniger dazu hatte zwingen müssen, mehr als nur Kleidung für drei Tage mitzunehmen) mit dem Zug zuerst in Richtung Rumänien (sie hatten ein paar Mal umsteigen müssen) in die Stadt Brasov und dann weiter mit einer Kutsche und das letzte Stück apparierte Liza mit ihnen (nachdem sie Charlie noch immer nicht wirklich über den Weg traute, wenn es ums Apparieren ging).

Sanctuarul Dragonului bedeutete übersetzt einfach nur „Drachensanktuarium" – ein einfallsloser Name für ein Dorf, das zum Drachensanktuarium gehörte, denn dort lebten die Mitarbeiter von diesem mit ihren Familien.

Ähnlich wie Hogsmeade war eine ein Dorf ausschließlich für Hexen und Zauberer aus der ganzen Welt und es lag versteckt vor Muggeln in den Bergen und umgeben von vielen Zaubern, die sie nicht nur vor ungeliebten Muggelbesuchern beschützte, sondern auch vor den Drachen nebenan.

Ungefähr eine Stunde entfernt lag ein Muggeldorf, hatte Charlie Liza erzählt, aber sie gingen selten dorthin.

Voller Verwunderung sah Liza sich staunend um. Es war wie ein altmodisches, kleines Dorf mit Häusern, die höchsten zwei Stockwerke hatten und in einem sehr dörflichen Stil gebaut waren. Ein krasser Kontrast zu London, wo Liza die längste Zeit ihres Lebens gelebt hatte, aber eigentlich fand sie das ganz gut.

Das Dorf erinnerte sie eigentlich an Hogsmeade und mit Hogsmeade verband sie schöne Erinnerungen, im Gegensatz zu London, wo in ihrer Wohnung Pictor gestorben war, sie einige Zeit lang bei Konstantin geschlafen hatte und sie immer weit entfernt von ihren Freunden und Bekannten gewesen war, obwohl es meistens nur einen Apparier-Sprung entfernt gewesen war.

Tonks hatte sie meistens monatelang nicht gesehen und nur über Eule mit ihr Kontakt gehalten – genauso oft, wie mit Charlie, der aber auf einem anderen Kontinenten gewesen war. Lange hatte sie auch mit Konstantin wenig Kontakt gehabt – eigentlich hatte sich das erst mit dem Orden wirklich verändert.

Hier in Sanctuarul Dragonului aber begrüßte Charlie schon einige bekannte Gesichter und schien eigentlich beinahe alle zu kennen. Sie riefen ihm Begrüßungen zu und winkten ihm.

Es war eben ein Dorf, in dem jeder jeden kannte und viele von ihnen hatten auch etwas gemeinsam: Sie arbeiteten mit Drachen.

Es kam Liza noch ziemlich unwirklich vor, als wäre das alles nur ein Traum.

Innerhalb von nicht einmal zwei Monaten hatte sich ihre Welt komplett geändert.

Nachdem sie beinahe ein Jahr lang immer und ständig unterwegs gewesen war, würde sie nun endlich nach Hause kommen (sie hoffte, dass sie endlich ein zu Hause finden würde) und sesshaft werden. Nach sieben Jahren Trennung würde sie nun tatsächlich mit Charlie zusammenleben. Sie war frisch verheiratet und hieß nun „Weasley" mit Nachnamen, an das sie sich noch immer nicht ganz gewöhnt hatte (und ihr war schon der Gedanke gekommen, ihren alten Namen „Gregorovich" zu behalten – vielleicht als Erinnerung an Konstantin – aber Konstantin hätte sie bestimmt liebend gerne immer mit „Mrs Weasley" aufgezogen, also klammerte Liza sich lieber an diese Vorstellung). Außerdem war sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein Einzelkind und früher hätte ihr dieser Gedanke bestimmt gut gefallen, aber nachdem sie ein Jahr lang beinahe immer an Konstantins Seite verbracht hatte, fühlte es sich so verdammt falsch an, nicht am Morgen gleich als erstes das Bedürfnis zu haben, sich selbst die Augen auszukratzen (die Gründe dafür waren unendlich: Konstantin mit seiner Algen-Gesichtsmaske, die ihn wie ein Zombie aussehen ließ; Konstantin, nackt; Konstantin, beinahe nackt; Konstantin;...) oder jemanden umzubringen (Konstantin war „jemand").

România | Liza und CharlieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt