Humanity-Switch: OFF

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Szene aus Staffel 6 Folge 15 von TVD

Ich legte meinen Mantel über den Stuhl.

Alles fühlte sich so ... leer an. So leer und schmerzhaft. Ich wollte nicht mehr denken, nichts mehr tun, nichts mehr fühlen.

Mein Blick blieb an einem Pulli hängen. Er war beige und ganz klar keiner von meinen. Mit zitternden Fingern griff ich schnell danach und hob ihn an mein Gesicht. Ich wollte den weichen Stoff an meiner Haut spüren und den Duft meiner Mutter noch ein letztes Mal wahrnehmen.

Dieser Tag war wirklich unglaublich furchtbar. Wie...wie hatte das nur geschehen können? Wieso musste das mir passieren? Ich war doch kein schlechter Mensch, oder wohl eher Vampir, oder? Was hatte ich denn begangen, dass ich alle, einfach alle Menschen, die ich liebte, verlieren musste?

Schnell verdrängte ich die Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle. Ich musste etwas tun. Irgendwas. Ohne es richtig zu realisieren, was ich in die Hand nahm, griff ich nach etwas auf dem Wohnzimmertisch und lief damit zur Kommode. Dort packte ich es weg. Ich nahm gar nicht wahr, was ich eigentlich gerade tat. Aber ich musste mich bewegen um mich von allem abzulenken. Das war auch der Grund, weshalb meine Sinne aufs äußerste geschärft waren. Ich wollte mich nicht mit meinen Gedanken beschäftigen, sondern nur mit der Welt um mich herum.

„Ich hab gesagt, dass es mir gut geht, Elena." stellte ich laut fest. Sie sollte wissen, dass ich sie bemerkt hatte.

„Ich glaube dir nicht." erwiderte Elena. Schnell drehte ich mich um. Sie stand in der Tür zum Wohnzimmer und beobachtete mich. Ihr von braunen Haaren umrahmtes Gesicht wirkte angespannt und besorgt. Sie kam, wie ich, gerade von der Beerdigung. „Den ganzen Tag hat mich etwas beschäftigt. Du wolltest alles so schnell wie möglich hinter dich bringen, so als hättest du noch einen dringenden Termin. Ich dachte, du wolltest heute alles durchstehen, ohne zu wissen, wie du dich morgen fühlen wirst. Aber dann habe ich es verstanden."Sie atmete tief durch und fixierte meine Augen. „Du willst das 'Morgen' nicht fühlen. Das ist der Plan, oder? Du wirst das 'Morgen' nicht fühlen, weil du deine Menschlichkeit abschalten wirst."

Ich fühlte mich ertappt, aber das war mir eigentlich ziemlich egal. Lange würde ich mich nicht mehr so fühlen. Mit großen Schritten begann ich im Zimmer herumzulaufen. Ablenkung. Ich brauchte Ablenkung. Mit fester Stimme sagte ich: „ Ich dachte, ich könnte das Schlimmste durchstehen und mich dann wieder aufraffen, wie ich es normalerweise mache, aber dann hat mich Damon erkennen lassen, dass es nur noch schlimmer werden wird."

„Du hörst auf Damon?"

Sie klang so überrascht. Welch Ironie. Ich grinste ironisch. Aber dann holte mich die Realität wieder ein: „ Ich kann nichts verschlimmern, Elena! Ich glaube nicht einmal, dass es ein 'schlimmer' gibt. Es ist besser so!"

Elena antwortete heftig: „Besser? Care, du redest davon die Menschlichkeit auszuschalten. Daran ist nichts besser!"

Ich blieb bei ihren Worten mitten in der Bewegung stehen. „Das ist deine Erfahrung, okay? Ich habe mehr Kontrolle über mein Vampir-Ich, als du jemals hattest. Meine Erfahrung wird anders sein."

„Es wird nicht anders sein, Care. Es wird dich umbringen. Du hast gesehen, was mit mir passiert ist, als ich es getan habe."

Zornig fuhr ich herum. Verstand sie mich denn gar nicht? „Ja, das ist der Punkt, Elena! Du hast es getan. Du konntest nicht mit dem Schmerz umgehen, als dein Bruder gestorben ist, also hast du sie abgeschaltet. Damon ist gestorben und du hast alle Erinnerungen gelöscht. Stefan zog nach Savannah und wurde ein Automechaniker. Glaubt ihr zwei, ihr seid die einzigen, die der Trauer entfliehen dürfen?"

„Du hast eben zwei der größten Fehler erwähnt, die ich jemals begangen habe!" sagte die Braunhaarige energisch.

„ Waren das Fehler?" fragte ich leise, ernst. „Denn, als du das hinter dir hattest, war der schlimmste Teil des Schmerzes weg. Und genau das brauche ich. Ich muss den Schmerz loswerden."

„Und wenn Stefan vorhin die richtige Antwort gegeben hätte? Hätte das deine Meinung geändert?" Ich sah meine beste Freundin entgeistert an. „Ja. Ich habe es gehört." sagte sie entschuldigend.

Mein Gesichtsausdruck verhärtete sich noch mehr, als sowieso schon. „Nun, er hat es nicht, also spielt es keine Rolle. Meine Mom ist tot, Elena. Es tut so weh. Ich kann kaum atmen. Ich kann... Ich kann es einfach nicht schlimmer machen.. Es geht einfach nicht mehr. Niemand sollte zu soetwas gezwungen werden."

Elena kam auf mich zu und mit jedem Schritt, den sie tat, wurde mein Schmerz stärker, weil ich meine Erinnerungen nicht mehr verdrängen konnte. Es tat weh...

„Du hast recht. Das ist nicht fair. Ist es nicht. Ich verstehe das. Das tue ich wirklich. Ich weiß, dass du denkst, dass du mit alldem klarkommen musst. Und du alles dafür tun wirst um diesen Zustand zu erreichen, aber bitte, hör mir zu. Ich werde nicht zulassen, dass du das dafür tust!" Ihre Stimme war ganz sanft, als sie ihre Arme um mich legte und mich sanft, so als wäre ich ein kleines Kind, das sich das Knie angeschlagen hatte und man jetzt trösten musste, in den Armen wiegte. Kurz schloss ich meine Augen und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Ich bemerkte erst jetzt, wie viele tränen bereits über meine Wangen gerollt waren.

Ich liebte meine Mutter so sehr.... Wie sollte ich nur ohne sie leben? Wie? Es tat so weh. Zu weh. Der Schmerz war kurz gesagt, zu groß um überstanden zu werden.

„Das ist nicht deine Entscheidung." sagte ich leise und brach Elena den Hals.

Das Knacken erfüllte den Moment, in dem ich meine Menschlichkeit für überflüssig befand.

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Ich schreib demnächst dann ihre reise nach New Orleans und dann kommt Klaus so bald wie möglich ins spiel sonst wäre der titel ziemlich dumm gewähltXD

Hoffe es ist nicht gar so schrecklichXD

Hab euch lieb, ihr schnuffis und Klaroliners!:**

P.S: Schaut das verdammte video! Glaubt mir, ihr werdet euch verstanden fühlenXD (Achja, das beste von den videos ist übrigens das von s05e11 -> Ja, wir wissen alle, was das für eine Folge war:P)

Klaroline (Bitches!:P war nicht anders zu erwartenXD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt