1.Kapitel

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Wir liefen jetzt schon tagelang über die Bergketten der Rocky Mountains. Seit wir vor dem fremden Rudel geflohen waren machten wir kaum halt. Alle Territorien waren schon besetzt. Einmal sind wir haarscharf einem wütendem Bären entkommen. Wir liefen einen Berghang hinauf und blieben am Grad stehen. Elf Wolfssilhouetten in der Mondlosen Nacht.

Am anderen Ende des Tals lag ein zugefrorener See mit einem dichten Nadelwald herum. Im vorderen Teil des Territorium befand sich eine verschneite Grasebene die mit einem klaren Gebirgsbach an den Nadelwald grenzte.

Luku der Alphawolf, stieß ein markerschütterndes Geheul aus in das nach und nach die anderen Rudelmitglieder mit einstiegen. Pilo und Milo die jüngsten Welpen aus dem Rudel, hatten das heulen zwar noch nicht so gut drauf, aber versuchten trotzdem irgendwie mit zu heulen. Ich fand meine zwei kleinen Brüder immer so süß wenn sie etwas versuchten, es aber noch gar nicht konnten. „Scheint kein anderes Rudel hier zu leben. Wir können es uns mal anschauen aber seit bitte vorsichtig. Man weiß nie was für Gefahren in einem fremden Gebiet lauern. Wir werden in drei Gruppen das Gebiet durchkämmen. Ihr könnt bei der Gelegenheit auch etwas jagen. Sirik, Oro und Leika, ihr kommt mit mir. Moana, du wirst mit Pilo und Zurik gehen und Paron mit Milo und Juko.", sprach Luku.

Alle stimmten zu und so zogen wir los. Wir preschten den Abhang hinab und trabten über die Ebene. Keiner sagte ein Wort. Ich genoss es wieder zu sprinten und den kühlen Nachtwind in meinem Fell zu spüren. Das gab mir so ein Gefühl von Freiheit wie nirgendwo sonst. Als wir am Waldrand ankamen blieben wir stehen und lauschten. Man hörte das leise trippeln von Beute im Unterholz und das Geräusch des Windes. Der Ruf einer Eule ertönte aus dem dunklem Wald und das rascheln von Blättern. Ich kauerte mich in den Schnee und witterte ein Kaninchen. Dann sah ich es auch schon, das kleine Tier hoppelte keine zehn Meter vor uns durch den Schnee. Das hatte doch einen Todeswunsch, oder!? Die anderen hatten es inzwischen auch entdeckt und  Leika schlich in einem großen Bogen um es herum und jagte es direkt in meine Pfoten. Ein kurzer bis in den Nacken und es war tod. Ich nahm den schlaffen Körper in mein Maul und ging dann mit den anderen in den Wald.

Wir kamen auf eine Lichtung mit einer kleinen Senke am Rand. Die Senke war umgeben von Gestrüpp und kleinen Büschen. Wenn man durch eine kleine Lücke ging kam man in die erdige Kuhle, von dort aus waren verschiedene Baue gegraben. Vermutlich ein alter Dachsbau. Ich rief: „Hey, kommt mal her! Das müsst ihr euch ansehen!" Oro kam als erstes in die Senke und staunte. „Wow! Cool, das könnten wir doch zu unserem Lager machen." schlug er vor. Jetzt kamen auch die anderen beiden herein und Luku sagte: „Da hast du recht. Lasst uns Duftmarken setzen und naher wieder zurückkehren. Ich will mir erst noch den Rest anschauen." Also gingen wir wieder zurück zu unserem Treffpunkt und warteten auf die anderen.

In der Ferne sah man schon zwei kleine Wolfsgruppen herbei ziehen, als wir ein Brüllen hörten. Ich jaulte auf und fuhr herum, in einiger Entfernung sah ich einen Grizzly im Unterholz. Die anderen drei drehten sich auch um und wir standen dem Bär gegenüber. Der riesige, pelzige Fleischberg rannte auf uns zu und wollte uns unter sich begraben, doch wir stoben auseinander und kreisten ihn ein. Unsere blanken Zähne blitzten im Sternenlicht in der Dunkelheit. Luku sprang dem Bär auf den Rücken und biss sich im Nacken des mächtigen Tieres fest, ich griff frontal an und zog ihm meine Krallen über die Schnauze. Der Bär jaulte auf und rannte davon, denn Oro und Leika jagten ihm hinterher. Nach einer Weile kamen die beiden wieder zurück und wir legten uns in den Schnee. Ich sagte: „Gut gekämpft Leute! Jetzt gehört dieses Revier uns und wir können endlich wieder jagen und in Unbeschwertheit leben." Mein Bruder Oro meinte: „Das Territorium ist doch ganz gut, wir haben einen See, einen Wald und Wiesen. Was will man mehr? Und genügend Beute haben wir auch. Ich hab auf dem Weg richtig viel gerochen." „Da hinten kommen die anderen!", sagte Luku. „Lasst uns ihnen entgegen gehen." rief Leika und rannte den Abhang hinunter.

Als wir unten ankamen begrüßten wir uns kurz und Lukusagte: „Wir haben im Wald auf einer Lichtung ein gutes Lager gefunden. Was habtihr so entdeckt?" Moana erzählte von einer Stelle am See wo man gut fischenkann und von einem Fuchs den sie verjagt haben und paron berichtete. „Wir habennur eine Bisonherde und einen Wasserfall entdeckt." Luku meinte: „Super! Dasswerden wir uns alles morgen anschauen. Wir können dann morgen auch Duftmarkensetzen. Jetzt gehen wir aber erstmal zu unserem Lager. Und so zogen wir los zuunserem Lager.


Das Bild oben ist Sirik.

Ich werde jedes Kapitel einen anderen Wolf reinstellen.

Tschau! ;)


Wölfe der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt