Er beobachtet mich immer noch. Seine intensiven Blicke mustern mich, das spüre ich. Und er scheint nachzudenken, aber über was? Vielleicht hat er etwas zu verbergen. "Du kommst mir so bekannt vor, kennen wir uns nicht eventuell von früher?". Erstaunt hebe ich den Kopf und blicke ihn an. Nein das kann unmöglich sein. "Nein, ich denke nicht. Außer wir waren damals auf der selben Schule." Ich lache etwas, denn das kann kaum sein. So ein großer Zufall? Niemals. Dennoch starrt er mich weiterhin so an. Wie von ferngesteuert bewegt sich meine Hand auf meine verschlossene Schublade zu, greift sich ein Foto und ich lege es vor ihn hin. Dann mache ich mich wieder an meine Arbeit. Plötzlich fängt er an, etwas vor sich hin zu flüstern, aber leider verstehe ich kein Wort. Erst jetzt realisiere ich, dass das ein altes Klassenfoto war, das ich ihm da hingelegt hatte. "Ich wusste ich kenne dich von früher. Wir waren zusammen in einer Klasse. Wie konnte ich das nur vergessen. Marinette, das tollpatschige Mädchen. Immer für jeden da wenn etwas war." Verständnislos schaue ich ihn an. "A-Adrien? Du bist der Adrien? Ach du heilige sch****." Wie konnte ich das bloß nicht erkennen? Natürlich war er es. Der Junge für den ich bis zur achten Klasse Gefühle hatte und er sie nie erwidert hat. Deshalb habe ich es aufgegeben ihm hinterher zu laufen. "Wenn ich gewusst hätte, dass wir uns irgendwann aus den Augen verlieren, hätte ich unsere Freundschaft mehr gepflegt. Es tut mir leid Marinette.", seufzt er niedergeschlagen. Hatte er sich gerade eben entschuldigt. "Schon gut. Zufälle gibt's, dass wir uns ausgerechnet hier über den Weg laufen." Ich kicherte ein wenig und merke, dass ich seit knapp einer dreiviertel Stunde Feierabend hatte. Wie schnell die Zeit doch verging. Er hatt es auch gemerkt und stand auf. "Lass uns doch mal was zusammen unternehmen." Das klang mehr nach einer Frage als ein Vorschlag. "Klar, warum nicht. Wir sehen uns morgen." , antworte ich und gehe aus meinem Büro. Gerade als ich zu meinem Auto laufen will, sehe ich zwei dunkle Gestalten um die Ecke laufen. Oh nein, bitte nicht. Und wohin liefen diese beiden Gestalten? Natürlich zu meinem Auto ins Gebüsch. Entweder ich laufe jetzt dahin und riskiere, dass etwas passiert, oder ich warte ab bis es den beiden zu dumm ist zu warten. Trotzdem möchte ich dringend nach Hause, also laufe ich ohne viel nachzudenken zu meinem Auto. Dort angekommen wird mir dann jedoch plötzlich übel ich sehe nichts mehr. Dann verliere ich das Bewusstsein.
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Meine Augen schmerzen beim Versuch sie zu öffnen. Ich glaube ich liege immer noch an der Stelle, wo ich eben umgefallen bin. War das eben oder schon etwas länger her? Während ich nachdenke merke ich, dass mein kopf irgendwo drauf liegt. Sind das etwa Beine? Ich drehe meinen Kopf und Blicke in ein Gesicht, dessen Augen mit einer schwarzen Maske umrandet sind. Auf en Haaren sitzen zwei schwarze Katzenohren.
"Wer bist du?" frage ich leicht zitternd, denn nicht jeden Tag wacht man im Schoß eines fremden Mannes auf, der sich als Kätzchen verkleidet. "Mein Name ist Chat noir, M'lady. Ich glaube dir geht es nicht so gut. Soll ich dich heim bringen?", antwortet er und schaut mich besorgt an. Chat Noir also. Wieso kommt mir das so bekannt vor. Und plötzlich erinnere ich mich. Ich bin Ladybug. Naja ich war es, bis wir Hawk Moth besiegt haben, meine Ohrringe jedoch zerstört worden und ich mein Kwami nie wieder sah. Chat Noir hatte meine Ohrringe an sich genommen und mir damals versprochen, dass er sie repariert. Natürlich hat er meine wahre Identität dabei nicht gesehen, da er sich extra um eine Ecke gestellt hatte. Wir durften unsere Identitäten damals nicht preisgeben. Mittlerweile hatte ich jedoch die Hoffnung aufgegeben, dass er mir die Ohrringe zurück bringt. Ich blicke ihn weiter an und er blickt zurück. Kann ich es ihm jetzt sagen, wer ich wirklich war? "Chat Noir ich muss dir etwas beichten. Du weißt doch, dass du und Ladybug niemals erfahren durftet, was eure wahren Identitäten sind." Sobald ich den Namen Ladybug erwähne, erkenne ich Trauer auf seinem Gesicht. "Meine einzig wahre Liebe. Nachdem ihre Ohrringe kaputt waren und ich ihr versprochen hatte, sie ihr wieder zu bringen habe ich nächtelang versucht sie wieder zu reparieren. Es hat Wochen gedauert. Mittlerweile sind Jahre vergangen. Ich denke nicht dass sie sich noch erinnert." In seinen Worten steckt so viel Schmerz. "Suche sie. Und wenn du sie gefunden hast, dann gib sie ihr wieder. Und halte sie fest. Sie scheint etwas besonderes für dich zu sein." Ich lächle ihn an und stehe langsam auf. Meine Beine sind noch etwas wackelig, weshalb er mich im Brautstyle hochhebt, mich nach meiner Adresse fragt und mich nach Hause bringt. Dort angekommen nehme ich kurz seine Hand und gehe nach innen. Ich kann es ihm nicht sagen. Wahrscheinlich würde ich ihn damit zerstören. Ein letzter Blick aus meinem Fenster versichert mir, dass er jetzt weg ist. So fertig war ich schon lange nicht mehr. Mein Rock und meine Bluse landen bei der anderen Wäsche vor der Waschmaschine. Morgen werde ich erst mal ausschlafen. Endlich habe ich nämlich mal am Wochenende frei. Mit diesem Gedanken schlafe ich selig ein.
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Wohin wird uns das führen
FanfictionKurzgeschichte über Adrien und marinette Lest einfach mal rein ist meine erste Geschichte und ziemlich kurz :)