Lost. Definition davon.

Ja moin

So sieht's aus. Wie in der Beschreibung bereits erwähnt, bin ich lost und mein Leben kommt etwas an den lebhaften Ausdruck "beschissen" ran. Jammern kann zwar jeder, aber ich will hier einfach meinem Hass und allen anderen Gefühlen freien Lauf lassen. Schon mal im Voraus: Danke für die rege Anteilnahme.

Keine Ahnung, wo man bei einem Text zu schreiben beginnt, ich werde einfach alles wild und durcheinander in den Raum schmeißen und dem Titelnamen alle Ehre machen. Als Kommunistin sollte ich aber dennoch mit Kapitalismuskritik beginnen. Denn Kapitalismus ist der Ursprung alles Schlechtem... auch von ein paar guten Dingen, aber sobald im Kapitalismus irgendjemand irgendwo und von irgendwas Profitiert, geht es immer auf die Kosten anderer. Meistens auf die Kosten von Minderheiten, dem globalen Süden oder auf die Kosten von allen nichtweißen, nichtalten, nichtreichen, nichtcishet-Nichtmännern. Aber sag' das jemandem, der keine Ahnung von seinen Privilegien hat und dir werden DiE aUgEn GeÖfFnEt WeRdEn, weil es diese Art von Unterdrückung GaR nIcHt GiBt und du blöde, billige Bitch dir alles nur EiNbIlDeSt, um dich bisschen PrEsSeD FüHlEn Zu KöNnEn. Also komm runter, und mach kein Auge denn weiße, reiche, cishet-Männer haben es sowieso viel schwerer. (Füge hier optional feministischen Kontent ein, den ich nicht ansprechen kann ohne den Drang mir selber die Kugel zu geben, da in diesen Themen die Nerven bereits blank sind.)

Persönlich finde ich auch die Story mit meinem toten Onkel recht interessant, aber das ist mir wirklich zu persönlich. Schöne Erinnerungen behalte ich für mich. Erwähnen wollte ich es eigentlich nur in der Beschreibung - so als Funfact am Rande. Fun war es zwar nicht, aber dennoch irgendwie krass. Nach kurzer aber schwerer Krankheit war es wohl eher eine Erlösung. Dennoch ist man mit 53 noch nicht wirklich alt genug, um abzukratzen. Naja. So schnell geht's. Mein Opa meinte nur: "Wer weiß, wer als nächstes dran ist?". Man könnte meinen, er meinte sich selber, aber der TOTERNSTE Blick, den ich abbekam... uff, der sprach bände. Sein kann's ja. Vielleicht killt mich morgen einer, der nicht Autofahren kann. Oder ich kann's selber nicht. Oder mich trifft der Blitz. Oder ich krieg' einen Herzinfarkt, weil ich saufe, rauche, fett bin und mental in der Güllegrube hocke. Im Bayern sagt man in solch einer misslichen Lage oft: "Sei's, wie's sei. Stirbt d'Kuah, bleibt's Hei" (Sei es, wie es sei. Stirbt die Kuh, bleibt das Heu), and I think that's beautiful. 

Ich habe mich dazu entschlossen, ganz cringe irgendwelche Bilder einzufügen, die ich mal gemacht habe und die mir einen positiven Vibe abgeben. Den kann ich - und du wahrscheinlich auch, sonst würdest du diese Geschichte hier nicht lesen - gut gebrauchen. Das im Bild ist Topinambur. Ziemlich Unkraut eigentlich. Wenn man's mal im Garten oder im Acker hat, kriegt man's meist nur schwer wieder raus. Wäre aber eigentlich eine nachhaltige Alternative, weil die Pflanze wirklich sicher und selbstständig wächst. Die Blüten geben einen guten Tee, die Blätter kann man rauchen und die Knollen schmecken wie Kartoffeln. 

Zur Story mit meinem Freund: Der Typ ist manipulativ, sexistisch, homophob und echt empathielos. Diese Tatsachen bringen mich immer mehr zur Vermutung, dass ich vielleicht einfach lesbisch bin. Seit 5 Jahren identifiziere ich mich als bisexuell. Aber erfahrungsgemäß sind M*nner oft mies. Das Sternchen ist kein gendern, sondern Zensur anstößiger Wörter. Wir wollen ja nicht, dass dieses Buch wegen Hatespeech oder gefährlichen Ausdrücken gelöscht wird... wenn das hier jemals jemand lesen sollte und es meldet. Wobei eine Meldung für diesen schriftlichen Dünnschiss vermutlich schon zu aufwendig ist. 

Jetzt muss ich nochmal kurz das Thema Kapitalismus ansprechen... ich mach mein Abi nach, hab' jahrelang gearbeitet, bisschen was gespart und bekomm deshalb kein Bafög. Bafög kann man - wenn es nur einmal abgelehnt wurde - nicht noch mal beantragen, weshalb ich mit dem Fahrrad zur Schule fahren müsste, weil Tanken mittlerweile wieder fucking teuer ist. Aber GOTT SEI DANK haben wir Lockdown und ich kann dank dem gut ausgebauten Netz in Bayern ohne Probleme (Ironie aus) am Online-Unterricht teilnehmen. Wer braucht schon Bafög, geht doch so auch. Easy peasy.

Dieses Bild war irgendwo an der Donau. Vielleicht in Kehlheim. Keine Ahnung. War ein schöner Ausflug. Der jährliche Ausflug mit allen 40 Großtanten und Männern. 

Ich bin zu müde zu leben und müde, weil ich heute den ganzen Tag wirkungslos Mathe gelernt habe. Entweder ich geb' mir jetzt die Kante, die Kugel oder geh' ins Bett. Wenn du bis zu diesem Punkt durchgehalten hast und noch liest, ohne zu kotzen, darfst du dir selbst auf die Schulter klopfen und auch ohne Bedenken Feierabend machen, hast du dir verdient. 

So, Genossen. Es ist wohl eher eine Kurzgeschichte. Und auch keine Comedy, sondern ein Trauerspeil. In diesem Sinne, viel Spaß. Ich zieh mir noch einen und eine Folge Bojack Horsemen. Macht's gut.