Man muss seine Beute immer genau im Auge haben. Man muss ihr auf Schritt und Tritt folgen, um sie zu beschatten. Auch wenn man sich dafür in einer Mülltonne verstecken muss. So sah ich früher aus, wenn ich meinem Kopfgeld nachjagte. Heute saß ich in einem Café, trank eine Eisschokolade und entspannte mich. Dank meiner Teufelskraft konnte ich mein Opfer dennoch verfolgen. Ich konnte nämlich meine Seh- und Hörkraft und meine Stimme von meinem Körper trennen. Das bedeutete ich konnte mit einem Auge Belleami beobachten und mit dem anderen sah ich meine Schokolade. 55 Mios bekomme ich für den arroganten Blondschopf. Na das war doch mal ein ordentliches Sümmchen. Ich war nämlich schon fast wieder pleite. Ich seufzte leise. Das würde sich heute doch bitte ändern. Ich kämpfte mit meinem Katana und mit meiner Pistole, allerdings bin ich kein Naturtalent. Müsste ich meine Skills auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten, würde ich mir für Schwertkampf eine 4.5 geben. ich schaffe es mich gegen normale Kämpfer zu verteidigen, würde ich aber auf einen echten Schwertkämpfer treffen, wäre ich tot. Für meine Zielsicherheit eine 8. Im zielen bin ich relativ gut, im Nahkampf ist es manchmal allerdings kaum zu gebrauchen. Und die eisten meiner Opfer können auch ausweichen. Insgesamt bin ich nicht schlecht, aber ausbaufähig. Ursprünglich war ich auch Köchin. Würde man mir ein Gemüsemesser in die Hand geben... Ich habe mal einen 69 mio Barrymann geschlagen. Mit einem Gemüsemesser! Ich war schon ein bisschen stolz auf mich. Das war bisjetzt auch das höchste meiner Kopfgelder. Allerdings hatte ich das Geld verloren. Ich verliere eigentlich immer irgendwas, selbst wenn man es an mir festbinden würde. Und genau das ist der Grund, warum ich kein Dach über dem Kopf hatte. Na jedenfalls beobachtete ich Belleami schon eine ganze Weile. Er saß in einer Kneipe und gab an, wie viel er saufen konnte und das er ja sowieso der Beste in allem ist. Ich konnte den Kerl nicht ausstehen. Na mir konnte das ja egal sein, eigentlich interessierte mich am Ende doch nur die Kohle. Es wurde langsam Zeit zu handeln, also suchte ich diese Kneipe auf und trat ein. Als wollte ich ganz normal was trinken. Meine Sicht war immer noch zweigeteilt. Ich setzte mich möglichst nah an seinen Platz, was bei den ganzen Frauen um ihn rum nicht ganz einfach war. Plötzlich ließ sich mir jemand gegenüber fallen. Na das hatte mir gerade noch gefehlt! Der soll sich doch bitte wieder vom Acker machen. "Kann ich dir einen ausgeben, Süße?" Was ist er denn für einer?! "Ich gehöre zu Belleamis Bande." fügte er hinzu, als würde ihn das interessanter machen. Halt, das macht ihn interessant! Kohle! Vielleicht komme ich durch ihn hier besser an Belleami ran. Deshalb nickte ich gespielt schüchtern. Er beugte sich ein Stückchen zu mir vor. Fass mich an und du siehst Sternchen! dachte ich. "Was trinkst du denn gerne?" Ja was trinke ich denn so? Eigentlich fast alles. Worauf hatte ich denn heute Lust? "Einen Rotwein bitte." sagte ich mit Kleinmädchenstimme. Ich musste ja nicht selber bezahlen, freute ich mich innerlich. Und ich hatte schon ewig keinen richtig guten Wein mehr. Er forderte den besten Rotwein des Hauses und der war echt nicht schlecht. In meinen Gedanken war ich schon bei meinem Anschlag auf den Kapitän. Und während ich den Wein trank, nervte Belleamis Kumpel weiter. "Erzähl mir was über dich." forderte er. Einen Moment, ich muss mir kurz eine gute Story ausdenken. "Och, da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich wohne auf der Nachbarsinsel und wollte mich hier mal ein bisschen umsehen." "Und wozu brauchst du das Schwert?" "Ich hab gehört hier gibt es viele Piraten. Mein Vater hat es mir mitgegeben. Ich kann damit zwar nicht umgehen, aber ich fühle mich damit ein wenig sicherer." ich lächelte. "Jetzt hast du ja mich. Ich kann dich beschützen." sagte er stolz. Ich nickte begeistert und füllte mein Glas nach. Belleami kam zu unserem Tisch. Jetzt wird's spaßig. Er starrte ungeniert in meinen Ausschnitt. Sag mal, was ist mit denen eigentlich falsch gelaufen. "Gefällt dir mein Ausschnitt wenigstens?" fragte ich, diesmal in einem weniger niedlichen Tonfall. "Was?" "Du hast mich schon verstanden." grinsend kippte ich mir den teuren Wein hinter und zog meine Pistole. "Ist übrigens das letzte was du gesehen hast." Kurz bevor ich abdrücken wollte, wurde mir die Pistole aus der Hand geschlagen. Ich hab gezögert! Verdammt! Belleami hob mich am Kragen meiner Jacke hoch. "Was war das denn?" er lachte mich aus. Und ich hing in der Luft, total hilflos. "Was hattest du vor, du Drecksgöre? Darf man dich nicht mal angucken oder was?" jetzt war ich diejenige, die lachte. "Nee, Blödsinn, ich bin Kopfgeldjägerin." "Tja, netter Versuch Kleine, aber jetzt werde ich dich töten." Diesmal war ich schneller. Ich rammte ihm mein Schwert ins Bein, er ließ mich fallen und ich machte mich aus dem Staub. Schwer atmend verdrückte ich mich in eine Seitengasse. Ich öffnete mein zweites Auge um wieder normal zu sehen. "Guck nicht so, ist doch nicht meine Schuld!" fuhr ich einen kleinen weiße Maus an. Vorwurfsvoll sah sie mich aus ihren roten Augen an. "Ja okay, ich hab's verkackt, aber egal, ich bin immer noch pleite." Die Maus quiekte. Ich streckte die Hand nach ihr aus. Sie wich nicht zurück. "Ich glaube ich nenne dich Thyrodactulus." Oh Mann, ich bin auch nicht mehr zu retten, ich redete mit einer Maus! Thyrodactulus quiekte zustimmend. Ja vielen Dank auch. Ich hab also einen an der Waffel. "Komm Thyrodactulus, lass uns zusammen pleite sein!" Ich nahm die Maus auf meine Hand. "Aber erst mal müssen wir von hier verschwinden, ich habe nämlich eine Piratenbande am Hals."
Schon seit zwei Tagen saß ich hier. Versteckt hinter einem Regal voller Alkohol. Ich hab mich direkt in die Säuferquelle eingeschleust. Und jetzt saßen Thyrodactulus und ich auf dem Schiff meines nächsten Opfers. 30 Mios. Wurde Zeit, dass ich mein Versteck wechselte, dann war ich auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Oder auch nicht. Hinter mir hörte ich jemanden "Eindringling!" rufen und ich war gerade mal aus der Tür. Die Maus quiekte erschrocken und ich zog mein Schwert. Den Piraten hatte ich sofort erledigt, aber auf den war auch kein Kopfgeld ausgesetzt. Nur auf den Kapitän und den würde ich mir jetzt schnappen. Ich wurde von den Piraten über das Deck gejagt. Mittlerweile hatten sie mir doch etwas zugesetzt. Ich stand etwa auf der Höhe der Mitte des Schiffes. Plötzlich blitzte etwas auf und ich wurde nach hinten geschleudert. Ich prallte gegen die Reling. In meiner Hand hielt ich nur noch den Griff und ein winziges Stück der Klinge von meinem Schwert. Das Schiff war zweigeteilt. Was war das?! Die Hälften des Schiffes kippten auseinander und fingen an zu sinken. Ich schloss mein eines Auge um meine Sicht zu teilen und den Auslöser zu finden. Kurz waren meine Verfolger still, ein paar hatte es erwischt. Aber sie fassten sich relativ schnell wieder. "Was hast du gemacht, Miststück?" rief einer. Ich rappelte mich auf. Ich? Als ob ich ein ganzes Schiff teilen konnte! Jetzt gaben die mir die Schuld! Eine zweite Blitzlinie sauste an mir vorbei. Ich spürte einen stechenden Schmerz. Mich hatte es auch irgendwo erwischt. Mein zweites Auge hatte endlich den Übeltäter gefunden. Ich glaub, ich spinne! Dachte ich erschrocken. Wenn mich nicht alles täuschte, war das Falkenauge Mihawk! Einer der sieben Samurai, noch dazu der beste Schwertkämpfer der Welt. Ich glaube die Piraten werden gleich ein viel größeres Problem haben, als mich. Und ich würde mit diesen Verbrechern untergehen, wenn mir nicht schnell was einfiel...
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Kopfgeldjägerinnen || Mihawk FF || Abgebrochen
FanficCamille ist die Tochter eines Sternekoches aber nachdem sie ihr Haus sowie ihren geliebten Vater bei einem Angriff von einer Piratenbande verliert, beschließt sie Kopfgeldjägerin zu werden. Im laufe der Zeit tut sie sich mit zwei anderen Kopfgeldjäg...