2. (Teil 1)

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Müde und verdreckt kamen wir im Lager an. In der Mitte des Tippikreises brannte noch das Feuer und die Anderen meines Stammes saßen da und schauten in die Flammen. Doch als sie das Trommeln der Hufe hörten, drehten sie sich um. Da sahen sie Mistake, wurden bleich und fingen an zu tuscheln. Durch den Aufruhr kam mein Großvater, Häuptling der Samurai, aus einem der Tippis und erstarrte, denn Mistake ging auf ihn zu und streckte die Schnauze vor, um ihn zu begrüßen. Doch mein Großvater riss die Hände zum Himmel und warf sich zu Boden. Dabei murmelte er: "Hilf uns! Wir sind dem Untergang geweiht!". Ich schwang mich von Mistake und lief zu meinem Opa. Dieser war wie versteinert. Doch plötzlich richtete er sich auf und mit wutverzehrtem Gesicht brüllte er: "Das lasse ich nicht zu! Verschwinde und kehre nie wieder zurück. Du bist das Pferd des Teufels, aber meinen Stamm wirst du niemals zerstören!" Schockiert sah ich ihn an und einer plötzlichen Eingebung folgend sprach ich: "Wenn sie verschwinden soll, dann geh ich mit ihr und werde nicht mehr zurückkehren! Wer wird dann den Stamm führen, denn deinen Sohn hast du auch schon verloren, dann bist du alleine! Willst du mich auch noch verlieren?". Nachdem ich geendet hatte, packte ich ein Büschel der Mähne und schwang mich aufen Rücken von Mistake, als hätte ich noch nie etwas anderes gemacht. Als ich aufrecht saß, setzte sie sich in Bewegung und verließ mit stolzen Schritten das Lager. Das letzte was ich hörte war: "Von diesem Tag an bist du verbannt Tera, wo das Gras wächst! Niemals wieder wirst du das Land deiner Väter betreten! Dein Vater wäre darüber sehr enteuscht! Sicher dreht er sich jetzt im Grabe um!". Damit hatte er bei mir einen wunden Punkt getroffen, denn mein Vater war das größte Vorbild für mich. Doch eines Tages kamen Indianer von den Tataschen und nahmen ihn mit. Du würdest von deinem Vater für eine Herde von Büfeln eingetauscht, das waren ihre Worte, als sie ihn gefesselt haben, bevor sie ihn mitgenommen haben. Damals war war ich drei Jahr alt, als dies passierte. Meine Mutter konnte damit nicht umgehen und nahm sich das Leben, ich dachte damals noch mein Großvater wäre ein guter Mensch, doch erst später fand ich heraus, dass er meinen Vater ausgeliefert hatte und dessen Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Die Tränen flossen mir nur so über das Gesicht. Ich presste es in die Mähne, während Mistake sich ihren Weg suchte und mich von meinem Stamm davon trug, mitten in die Prärie.

*

Ich ritt mehrere Tage durch, doch Mistake wurde nicht müde, sie lief als wäre der Teufel höchst persönlich hinter uns her. Ich wusste den Weg nicht, doch Mistake führte mich, als wüsste sie wohin wir wollten. Mein Vertrauen gehörte ganz ihr. Es war ein wunderbares Gefühl, doch der Hunger zerrte an unseren Nervenund so wurden wir Wachsamkeit bei dem kleinsten Geräusch zuckten wir zusammen oder flüchteten. Eines Tages überraschte uns eine Büffelherde, die auf der Flucht vor Jäger waren. Mistake wurde mitgerissen und ich konnte sie nicht aufhalten. So müde wie ich war, war dieser Jagdgalopp die reinste Strapaze. Ich konnte mich nicht mehr halten, rutschte von Mistakes Rücken und erwartete schon den harten Aufprall auf dem Boden, welcher nicht kam. Stattdessen landete ich in zwei starken Armen, die einem Jungen in meinem Alter gehörten. Dieser starrte mich mit seinen großen, runden Augen an. "Bist du verrückt geworden, hätte ich dich nicht gesehen wärst du jetzt tot, entweder erschossen oder zertrampelt, such es dir aus." "Lieber zertrampelt",entgegnete ich mürrisch. Darauf folgte ein ewig langer Vortrag. Gott sei Dank erschienen bald die anderen der Gruppe. Einer von ihnen unterbrach ihn. Es war ein untersetzter Junge. "Jetzt mach mal halb lang Tobita! Sie lebt, dank deiner Scharfsicht und deinen Reitkpnsten, das ist das Einzige was zählt!". Genervt drehte sich Tobita um, lief zu seinem Pferd, schwang sich auf dessen Rücken und ritt davon. Die anderen gingen an zu lachen und gröllten: "Tobita ist verliebt, er ist verliebt!". Nachdenklich sah der Kleine mich an, dann huschte ein vertohlenes Grinsen über sein Gesicht: " Hi ichbin Roger, bist du nicht die Tochter des toten Sohnes von dem Häuptling der Samurai? Dein Name ist doch Tera? Du wurdest doch verdammt!". Mist woher wusste er das? "Woher ich das weiß? Von der Versammlung auf der unser Häuptling mit seinem Sohn Tobita war. Komm mi ins Lager, dort kannst du bleiben!" Dankbar nickte ich ihm zu, da schnappte er sich meine Hand und zog mich hinter sich auf den Rücken seines Pferdes.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 11, 2021 ⏰

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Mistake eine Begegnung die Leben verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt