ZWÖLF

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Und da steht er. Neben ihm stehen mehrere Menschen, die ich nicht kenne. Wahrscheinlich auch Mitglieder der Mafia. Bemerkt hat er mich noch nicht. Was ein Glück. Ich laufe so schnell wie möglich zur Toilette, falls er mich doch schon bemerkt hat.

„Scheiße, scheiße und nochmal scheiße", wiederhole ich in meinem Kopf.
Wie soll ich denn nun wieder möglichst unauffällig aus der Toilette verschwinden? Und das zum Thema „ich werde heute Spaß haben".

An das auf Klo gehen kann ich auch nicht mehr denken. Alles dreht sich nur noch um ihn.

Ich zucke mein Handy aus meiner Handtasche um irgendjemanden von meinen Freunden, die hier sind, mitteilen zu können, dass ich ein Problem habe.

Niemand von ihnen geht ran. Ich habe echt kein Plan was ich tun soll. Die Überforderung holt mich ein. Anscheinend habe ich zu viel Alkohol getrunken, denn mir wird schwarz vor Augen. Mühsam versuche ich auf meinen Beinen zu bleiben, doch ich schaffe es nicht. Das Einzige, das ich noch wahrnehmen kann, ist das Geräusch von der Tür, die sich in diesem Moment öffnet und eine weibliche Stimme, die nach Hilfe schreit.

Als ich meine Augen öffne, sehe ich, dass ich im Krankenhaus bin. Neben mir sind nicht meine Freunde, sondern Diego.

„Bleib ruhig noch im Bett liegen. Ich habe deinen Freunden Bescheid gegeben und ich soll dir von ihnen gute Besserung ausrichten. Du hast eine Alkoholvergiftung."

„Oh. Aber warum bist du hier?"

„Weil ich mich um dich sorge und weil du später zu mir mitkommst, weil ich näher am Krankenhaus wohne."

Denkt er jetzt im Ernst, dass ich mit ihm mitkomme? Ja das mache ich vielleicht auch, weil es irgendwie süß von ihm ist, sich um mich zu kümmern.

„Seit wann wohnst du hier in der Nähe?"

„Seit dem wir unsere Feinde hier stalken müssen. Deinen Freunden habe ich übrigens gesagt, dass ich dein angeblicher Freund bin und du es geheim halten wolltest."

„Danke. Du konntest aber auch sagen, dass du mein bester Freund bist oder so."

„Nö. Das passt nicht zu dem, was zwischen uns passiert ist", sagt er und zwinkert dabei.

Ich lache darauf hin nur, weil es schon ein wenig lustig ist.

„Ha ha, heute mal wieder ganz lustig unterwegs", äußere ich mich darauf mit einem Grinsen auf meinem Mund.

In den Krankenhauspapieren steht, dass ich um 16 Uhr entlassen werde. Bis dahin sind es noch ungefähr zwei Stunden. Diego hat mir etwas Besseres zum Essen besorgt. Das Essen im Krankenhaus ist nicht gerade das Beste, man kann es trotzdem essen. Wenn ihr Kartoffelbrei oder Pommes zur Wahl hättet, würdet ihr sicherlich die Pommes wählen.

Als ich entlassen werde, bekomme ich noch ein paar Medikamente und meine gewaschenen Sachen werden mir auch überreicht.

Diegos Wohnung ist im Vergleich zu meiner riesig. Allein das Wohnzimmer ist größer als die Hälfte meiner Wohnung. Anders als bei mir ist alles in Schwarz- und Grautönen eingerichtet. Über dem Sofa hängt ein Gemälde von Diego und seiner wunderschönen Mutter, die wie ihr wisst, ermordet worden ist.

„Wenn du willst, kann ich auf dem Sofa schlafen", schlage ich ihm vor.

„Nein, ist schon gut. Du bist mein Gast, also solltest du in meinem Bett schlafen."

„Das ist doch auch scheiße. Sofas sind unbequem. Wir können doch beide im selben Bett schlafen, es passiert sowieso nichts Schlimmes."

„Okay. Dann schlafen wir wohl beide in einem Bett."

Abends haben wir noch Pasta gegessen, die Diego selber gekocht hat.
Außerdem haben wir uns unterhalten und er hat keine Freundin oder ähnliches. Ich habe ihm auch von meinen neuen Freunden erzählt und er freut sich sogar darüber. Nachdem wir uns unterhalten haben, bin ich noch duschen gegangen und habe ein Shirt und eine Jogginghose von ihm bekommen. Im Moment duscht Diego. Als er nur mit einem Handtuch um seine Hüfte gebunden in das Zimmer kommt, starre ich ihn förmlich an.

„Du weißt schon, dass ich sehen kann, wenn du mich anstarrst."

Ich spüre wie meine Wangen rot werden. Wahrscheinlich sehe ich gerade aus wie eine Tomate. Hilfe wie peinlich.

Hey friends
Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel.
Votet gerne <3

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