004 Harry

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„Ich habe alles, was ich brauche", meinte Louis mit einem Lächeln. Ebenfalls leicht lächelnd drehte ich mich wieder nach vorne und rannte die letzten Schritte zum Lift, um noch vor Liam auf die Taste drücken zu können.

Ich benahm mich in der Hinsicht immer noch wie ein kleines Kind, aber das war mir egal. Mit Gemma waren regelrecht Wettrennen entstanden, weil jeder von uns unbedingt die Taste am Lift drücken wollte.

Ich musste grinsen, als ich an die Situationen zurückdachte, wenn Mum und Robin lachend den Kopf geschüttelt und uns als kindisch bezeichnet hatten. Doch meiner Schwester und mir war das egal und vermutlich würden wir das bis an unser Lebensende machen.

Das Grinsen hatte ich auch noch im Gesicht, als wir in den Lift einstiegen und Liam mich fragte, warum ich so gut aufgelegt war.

„Ich bin einfach glücklich, ich finde heute ist ein guter Tag", lächelte ich und schaute kurz zu Louis. Ich hätte ihn den ganzen Tag anstarren können und mir wäre nicht langweilig geworden. Doch als meine Augen die seinen trafen, sah ich ertappt weg und wurde – wie ich mich kannte – vermutlich leicht rot.

Obwohl ich ihn nicht sah, wusste ich, dass Louis ebenfalls lächelte. Ich spürte, wie sich sein Zeigefinger mit meinem kleinen Finger verhakte und sofort begann meine Hand zu kribbeln.

Er trat näher und beugte sich zu mir, als wollte er mir was ins Ohr flüstern, als Liam sich in dem vergleichsweise engen Lift zu uns umdrehte. Louis ließ meine Hand gleich wieder aus und sah mich entschuldigend an.

„Was habt denn ihr die ganze Zeit so gemacht?", fragte Liam und sah uns interessiert an. Schlechte frage. Wir hatten nicht abgesprochen, ob wir was leugneten oder was wir erzählen würden. Ohne wirklich zu wissen, was ich sonst sagen sollte, antwortete ich ein schnelles

„gequatscht", weil eigentlich war das ja nicht gelogen.

Lieder hatte Louis anscheinend auch nicht gewusst, was er sagen sollte und antwortete mit einem schlichten

„gar nichts."

Überfordert sah ich ihn an. Es waren zwei verschiedene Antworten und Liam würde sich sicher seinen Teil denken. Doch anders als erwartet fragte er nicht weiter nach.

„Ja wir auch. Es ist gut, einfach mal nur herumzuliegen und über Gott und die Welt zu reden. Nur dass Zayn und ich nicht die Zeit übersehen haben.", lachte er.

Louis sah ihn verwirrt an.

„Was war mit Niall? Ihr wart doch bei ihm oder nicht?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch.

Ich liebte es, wenn er das tat. Auf der einen Seite sah es unglaublich süß aus und auf der anderen Seite bewunderte ich ihn einfach, dass er das konnte, denn ich hatte keine Ahnung, wie man das schaffte. Angeblich konnte man das trainieren, aber alles was ich zusammenbrachte, war meinen Kiefer halb auszurenken.

„Ne, wir sind dann mal rüber gegangen, du weißt ja wie eifersüchtig Zayn vorher war. Als würde ich ihn durch Niall ersetzen. Er sollte doch wissen, dass er mein bester Freund ist.", erklärte Liam seufzend und erntete von Louis einen Schlag auf die Schulter.

„Ich bin dein bester Freund", protestierte er lautstark und biss dann schnell die Zähle aufeinander, als er merkte, dass sich in dem Moment die Lifttüren öffneten und somit die Gruppe an alten Leuten seinen Ausruf auch mitbekamen.

„Nichts da", mischte ich mich ein „wir sind alle beste Freunde und da mag keiner jemanden mehr oder weniger."

Damit war die Diskussion beendet und wir gingen schweigend zum Taxi - oder eher Limousine. Es war schon ziemlich komisch, auf einmal in so teuren Autos herumzufahren, dass die Leute uns kannten und irgendwie ein bisschen aus dem alten Leben herausgerissen wurden. Vor zwei Jahren war ich noch überall mit dem Zug hingefahren und hätte vermutlich ewig sparen müssen um mir eine Taxifahrt leisten zu können.

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