Prolog

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Prolog:

Ich knallte die tür zu und ließ mich weinend an ihr runter gleiten.

Es ging nicht mehr.

Der Druck war einfach zu groß geworden.

Wie paralysiert guckte ich die Narben auf meinem linken Unterarm an.

Die frischeren Schnitte befanden sich an Stellen die nicht so auffälig waren. Die Leute hatten angefangen fragen zu stellen und die Ausrede mit der Katze war auf dauer unglaubwürdig gewesen.

Aber in Zukunft würde ich das Ganze Versteckspiel nicht mehr brauchen. Bei dem Gedanke fing ich an zu grinsen und stand auf um in die Küche zu gehen. Dort nahm ich mir ein Messer aus der Schublade und einen Block und einen Stift aus dem Regal. Dann setzte ich mich an den Küchentisch um meinen Abschiedsbrief zuschreiben. Ich entschuldigte mich bei meiner Familie,vor allem meinen Eltern,nannte die Gründe und bat noch darum,dass mich niemand vergessen sollte. Ich atmete noch einmal tief durch.

Sollte ich es wirklich tun?

Danach wäre alles vorbei.

Die Zeit mit meinen Eltern ,meinen Freunden und mit dem singen.

Doch dann musste ich auch wieder an alles andere denken. Der Spott meiner Klassenkameraden,die Depressionen ,die immer zu mir kamen wenn ich dachte das alles wieder besser werden würde.

Es war niederschmetternd. Aber eigentlich war ich es selbst Schuld. Als mein Therapeut mir gesagt hat,das er mir nicht helfen könne,hat meine Mutter gefragt,ob ich einen neuen brauche,oder ob wieder alles in Ordnung wäre. Ihr Hoffnungsvoller Blick machte es mir unmöglich die Wahrheit zusagen und so sagte ich ihr das alles wieder in Ordnung sei und ich 'Geheilt' bin.

Schon wieder schossen mir Tränen in die Augen und ich setzte mir das Messer an mein Handgelenk. Ich wollte gerade den finalen Schnitt machen als mein Handy vibrierte.

" Mein Gott kann man sich nicht mal inruhe umbringen?"fluchte ich leise und öffnete die Nachricht.

Sie war von meiner Cousine Camila aus La Plata/Argentinien und enthielt einen Link. Dazu hatte sie geschrieben:"Das sollte dir die Augen öffnen!"

Ich seufzte und öffnete den Link. Das Video war ein Interview. Eher gesagt ein Teil davon. Der Moderator fragte Zayn gerade:"Möchtest du den Fans noch irgenwas sagen?" Zayn nickte und grinste wurde dann aber schnell wieder ernst.

"Ja.Sehr gerne sogar.

Ich habe gestern in einer Zeitung wieder von einen Mädchen gelesen,dass sich selbst umgebracht hat,so etwas beschäftigt mich immer sehr,weil ich mich frage was in dem Kopf von einem jungen Menschen vorgehen muss,dass er sich entschließt sein Leben zu beenden. Es gibt doch immer Möglichkeiten sich helfen zu lassen. Deswegen möchte ich all meinen Fans sagen,dass es okay ist sich Hilfe zu suchen. Ich weiß,dass ihr glaubt,dass ich nicht weiß,dass ihr existiert,aber für mich zählt jeder einzelne von euch. Ich liebe euch alle und will nicht,dass ihr euer Leben beendet oder euch selbst verletzt. Wenn ich könnte,würde ich jeden von euch in die Arme schließen bis ihr wieder ganz seid. Euer Leben bietet euch noch so viele Möglichkeiten. Vielleicht trefft ihr morgen die liebe eures lebens,gewinnt in Lotto,bekommt euren Traumjob oder ihr findet eure beste Freundin. Ihr werdet es nie herausfinden,wenn ihr einfach aufgebt. Gebt nicht auf! Nicht heute,Nicht morgen,nie! Also bitte:Bleibt stark für mich."

Danach war das Video zuende und ließ mich völlig aus der Bahn geworfen zurück. Als ob Camila das gewusst hätte was ich vor hatte.

Langsam glitt mein Blick wieder zu dem Messer Zayn Malik wollte nicht das ich mich umbrachte und seine Worte hatten mich zum Nachdenken gebracht. Das Leben war hart,aber ist es nicht genau dass,was es so lebenswert macht?

Ich hatte noch so viele Möglichkeiten immer hin war ich erst 19.

Zayn hatte Recht. Es ist okay sich Hilfe zu suchen.

Langsam nahm ich mein Handy in die hand und wählte eine bestimmte Nummer. " Was ist los Mechi? Du weißt doch. Ich bin arbeiten."meldete sich die Stimme am anderen Ende der Leitung.

" Mama? Ich hab gelogen. Ich brauche immer noch Hilfe."

Te Amo♡ 《Ruggechi》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt