Wir gingen wieder durch die Gänge, auf der Suche nach der Tür zu Level 3, oder einfach einem Ausweg. Ich lief neben Devon und vor uns Hand in Hand Ralph und Alenia. Ich starrte schon die ganze Zeit auf ihre Hände. Waren sie zusammen? Wollte er ihr nur Mut machen? Devon riss mich aus meinen Gedanken. „Hör auf so viel nachzudenken. Ich kenne dieses Gesicht." Ich wollte ihm nicht in die Augen schauen, da ich wusste, dass er mich ganz schnell um den Finger wickeln konnte. „Er ist ihr Cousin.", beantwortete er meine Gedanken. „Sie mussten schon viel durchmachen, besonders Alenia. Sie lebt mit ihm zusammen bei ihrer Tante und ihrem Onkel, weil ihre Eltern vor kurzem gestorben sind. Manche Menschen brauchen einfach etwas Halt im Leben." Es war lange her, dass ich ihn so erlebt hatte. Er war ehrlich. „Woher weißt du das?", fragte ich ihn, wirklich interessiert. Er beugte sich ein wenig runter, sodass er sicherstellen konnte, dass sie uns nicht hörten. „Ich kann Gedanken lesen." Ich schmunzelte und boxte ihn gegen seinen Arm. „Aua!", beschwerte Devon sich und zum ersten Mal schaute ich seit langem wieder in seine Augen und musste mir ein Lachen verkneifen. Auch er schaute in meine Augen. Vielleicht ein paar Sekunden zu lange, denn als er es realisierte drehte er seinen Kopf wieder nach vorne. „Sowas spricht sich rum. Meine Eltern haben es mir erzählt und keine Ahnung, wo die das her hatten. Aber wir wissen beide, dass meine Eltern eigentlich immer Recht haben." Ich kannte seine Eltern, sie waren sehr nett zu mir gewesen, selbst wenn ich nicht mehr zu Besuch kam und ich sie beim Einkaufen traf. Es war für eine Weile Still. Doch ich brach das Schweigen. „Es tut mir leid." Er schaute mich fragend an, doch dann konnte ich ein leichtes Leuchten in seinen Augen erkennen. „Was meinst du?" gerade als ich antworten wollte, entdeckte ich die Tür zum nächsten Level. Ich habe Angst, aber das hatten wir alle.Als wir eintraten. Befanden wir uns in einem leeren Raum und die Tür knallte wieder zu, so wie das letzte Mal. „Überraschung! Ihr habt es zu Level drei geschafft. Mal sehen, was euch nun hier erwarten wird. Viel Glück!"
„Die wollen uns doch jetzt komplett verarschen.", beschwerte ich mich. „Wie sollen wir nur ein Level richtig gut meistern, ohne dabei drauf zu gehen? Jetzt wissen wir nicht einmal, was wir tun sollen." Alenia legte ihre Hand auf meine Schulter. „Stress dich nicht, wir..." Sie beendete ihren Satz nicht, da auf einmal ein Plätschern ertönte. Der Raum füllte sich allmählich mit Wasser. „Scheiße!", fluchte Ralph. Ich glaube, dass dieses Wortheute sein Lieblingswort war. Aber anders konnte man diese Situation kaum beschreiben. Wir hatten keine Ahnung, wie wir in so eine Lage nur kommen konnten uns jetzt starben wir alle nach und nach. Alenia ging zur Tür und versuchte sie zu öffnen, als uns das Wasser schon bis zu den Knien stand. „Abgeschlossen. Mist!"
Ich schaute mich hektisch um. Denk nach Namina. Das Wasser ging uns jetzt bis zur Hüfte. „Also, wir bleiben jetzt alle mal ruhig.", meinte Devon. „Es gibt nirgendwo eine offene Tür oder einen Schacht. Das heißt wir müssen versuchen diese Tür hier wieder aufzubekommen." Na super. „Darauf wäre ich ja niemals gekommen", sagte ich ironisch. Das Wasser stieg immer schneller und ich bekam langsam Panik. Mein Körper fing an zu zittern und ich versuchte es zu verstecken. Wenn ich jetzt einen Anfall haben würde, dann wäre das ganze eher kontraproduktiv. Ich schaute auf meine Hände und versuchte mich zu beruhigen. Das Wasser war nun schon auf Brusthöhe und ich war den Tränen nahe. Ich ahnte schon, dass wir hier alle nicht mehr lebend wieder rauskommen würden. Ich wirbelte um mich herum und versuchte einen Weg herauszufinden, doch da war keine Möglichkeit. Ich zitterte immer mehr und das Wasser reichte mir bis zum Hals. „Scheiße man. LEUTE?!", schrie Ralph. Ich drehte mich zu Devon. „Es tut mir alles leid.", meine Stimme bebte. Ich versuchte meinen Kopf über Wasser zu halten doch die Luft wurde immer knapper, bis wir vollkommen unter Wasser waren. Das war unser Todesurteilt.
Ich konnte unter Wasser nur noch verschwommen die anderen erkennen. Und ich merkte, wie die Luft immer knapper wurde. Ich zitterte immer noch und starrte auf meine Hände. Meine Hände... Ich hatte einen Schlüssel an meinem Armband. Ich hatte den Anhänger damals von Devon bekommen, aber das kann nicht sein. Ist das möglich? Ich suchte Devons Blick und er schien zu wissen, woran ich dachte, und nickte hektisch. Ich nahm den Minischlüssel und schwamm rüber zur Tür. Mir wurde schon schwindelig und ich hatte das Gefühl, dass ich kaum immer weniger sah. Ich versuchte den Schlüssel vom Armband zu lösen und damit die Tür aufzuschließen. Es funktionierte! Die Tür ging auf und das Wasser floss in Wellen ab. Ich konnte endlich wieder nach Luft schnappen doch musste so stark husten, da ich Wasser in die Lunge bekommen hatte. Es dauerte eine Weile, bis ich mich gefangen hatte. Und bevor ich irgendjemand suchen konnte aus der Gruppe, hielt eine Hand mich an meiner Schulter. Es war Ralph. „Sie...sie ist..." Ich schaute in seine Augen. Sie waren gefüllt mit Tränen und in dem Moment konnte dies nur eines heißen. Ich schaute hinter mich und Alenia war tot. Scheiße!
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Survive the Cube
Teen FictionSie haben keine Ahnung, wie sie da rein gekommen sind, aber was klar ist, ist dass sie so schnell wie möglich aus dem Würfel fliehen müssen. Dafür müssen sie verschiedene Level absolvieren und da passt es Namina gar nicht, dass Devon mit dabei ist...