Harry Potter Oneshots

Rot auf Weiß (2)

!Lest diesen OS nicht, wenn ihr nicht mit Blut oder Verletzungen umgehen könnt! 

Dieser Os ist für @Korolevauny  und @Nico13diAngelo. Das ist die traurige Version, aber vielleicht schreib ich noch eine mit einem Happy End, mal schauen

Der Junge lag nun dort, mit geschlossenen Augen, im kalten, pulvrigen Schnee in der Einfahrt zum Haus der Potters. 

Rechts und links von ihm wuchsen Rosensträucher aus der Erde, die jetzt, im Winter, ihre wunderschönen Rosenblüten eingezogen haben und erst im Frühling wieder neue zeigten. 

Die Haare im Gesicht hängend seinen Blick verzweifelt auf die Haustüre der Potters gerichtet hauchte die Kälte ihm die Seele aus. Sie schwebte kurz durchsichtig, aber eher blau scheinend, über dem leblosen Körper Sirius Blacks und suchte sich dann ihren Weg nach oben zwischen die weiß-grauen Wolken aus denen es noch immer dicke Flocken auf die Erde regnete. 

Kein schöner Tot. Wirklich nicht. Zu erfrieren.

Das getrocknete Blut klebte überall an seinem Körper, seine Kleidung war aufgerissen und ließ die Kälte seinen toten Körper umwadern. Im Schnee neben ihm trohnte ein roter Blutkreis wie auf einer samtenen Decke und stach hervor wie seine Verwandten Tröpfchen auf Sirius fahlem, blassen Gesicht. 

______

"Ich muss Tatze sofort Bescheid sagen!", rief ein Junge mit Steckdosenfrisur, gleich alt, wie sein bester Freund, der heute den Weg zum Reich Gottes gefunden hatte. In den Himmel. Denn selbst, wenn sein Leben ihn immerzu bestrafen wollte und er nicht der anständigste oder bravste Junge gewesen war, verdiente er es ins Paradies aufzufahren. Und dort würde er warten. Bis James Potter nach einem langen und glücklichen Leben (oder einem kurzen) zu ihm kommen würde und eine Umarmung verlangte.  

James Potter hielt eine Pergamentrolle in der Hand, seine Feder und das neue Set Besenpolituren, welches er heute, zu Heiligabend geschenkt bekommen hatte. 

Lieber Tatze, 
Fröhliche Weihnachten. Ich hoffe du hast trotz deiner naja du weißt schon strengen Eltern einen schönen Feiertag gehabt. 
Ich kann es gar nicht erwarten dich nach den Ferien in Hogwarts wieder zu sehen und dir mein neues Set Besenpolituren zu zeigen, welches ich heute bekommen habe. Dann können wir es gleich einmal ausprobieren, immerhin hätten wir dann einen guten Grund Moony mit zum Quidditchfeld zu schleppen und du kannst ihm dein neustes Kunststück vorführen. 
Ich bin mir immer noch ziemlich sicher, dass ihr mal ein Paar werdet. 
Ihr passt einfach so gut zusammen. 
Naja... Würde mich freuen von dir zu hören! 
Ich hab dich lieb, Bruderherz. Vergiss das nicht!
Es ist Weinachten, da kann selbst ich mal ein bisschen kitschig sein :)
Ich vermisse dich, Krone. 

Mit einem roten Band, so rot wie Sirius Blut in seinem Vorgarten, band er den Brief am Bein seiner Eule fest und machte Anstalten sie nach draußen zu bringen. 
"Das kann ich doch machen, pack du nur weiter Geschenke aus.", erklärte Euphemia, seine Mutter, freundlich. 

James nickte dankbar und streckte seiner Mutter die Schleiereule hin. 

Sie streichelte sie auf dem Weg durch den langen Flur, welcher mit schweren Teppichen ausgelegt war. In einer Nische über der Tür lagerten sich Kristalle, die das Licht wundervoll brachen und reflektierten, so dass die Decke an den richtigen Tagen scheinte wie ein Sternenhimmel und der Raum in helles, fürs Auge angenehmes Licht getaucht wurde, das sehr zu einer gemütlichen Atmosphäre beitrug. 

Ihre Hand wanderte an die kalte, eiserne Klinke und sie drückte sie mit den Augen immer noch bei Asterix, James Eule, herunter. 

Unter ihren Fingerspitzen fühlte sie das kalte Metall und die Muster, die darin eingraviergt waren stachen angenehm hervor. Ein Blumen Muster. Drei große Blüten und zwei kleine.

Es war ein Wunder, dass Euphemia ihren Blick überhaupt auf die Einfahrt richtete, aber als sie Asterix losgelassen hatte und ihm nachsehen wollte, bemerkte sie Sirius. 

Ein spitzer Schrei verließ ihre Kehle und hätte sie etwas in der Hand gehabt, so wäre dieser Gegenstand beim harten Aufprall auf die Veranda, da sie ihn losgelassen hätte, bestimmt in seiner Einzelteile zersprungen. 

Fleamont kam von hinten zu seiner Frau gestiefelt und rief dabei nach ihr und ob es ihr gut ginge oder etwas passiert sei. Als er hinter ihr ankam und einen Blick über ihre Schulter wagte, stand auch ihm der Mund offen. 

Da er von seinen Eltern nichts mehr hörte schälte sich James aus seinem Decken-Kokon und schlitterte über den Wohnzimmer Boden in den Gang. Er sah sie beide an der Türsschwelle stehen und trat zu ihnen: "Hey ist etwas-" Da sah er sah er ihn. 

Sah seinen besten Freund, seinen Bruder, Streichekumpel und Beschützer tot in seiner Einfahrt. 

Er schrie herzzerreißen seinen Namen und rannte zu ihm.

"Sirius! Tatze!"

Sein Vater versuchte noch ihn festzuhalten, aber er entwischte ihm. 

James ließ sich schluchzend neben Sirius reglosem Körper nieder. Und begriff als er all das Blut sah. Als er Sirius nicht Atmen und auch keinen Puls spürte. 

Tränen verschleierten seine Sicht und tropften kalt und dick auf Sirius Brust. "SIRIUS NEIN!" 

Seine Stimme wurde immer leiser und von harten Schüttelatacken unterbrochen. "Si-Sirius.", hauchte er beinahe lautlos. 

Seine Mutter kam durch den Schnee auf ihn zugestapft und legte ihm einen Schal um die Schultern, während sie ihn beruhigend warm rubbelte. Beruhigend. Aber ihn konnte nichts mehr beruhigen. 

Der Junge vergrub sein Gesicht in seinen Händen und bettete diese auf Sirius Oberkörper. "Warum? Warum du?"

Feamont und Euphemia redeten auch ihn ein, konnten ihn aber nicht dazu bewegen wieder ins Haus zu kommen. Stattdessen flehte er die beiden an ihn zu beerdigen. Richtig. In einem schönen Grab. In Godrics Hollow auf dem Friedhof, welcher James aus seinem Zimmerfenster sehen konnte. So würde er immer einen Blick auf Sirius haben, ihn beschützen können, argumentierte er. 

Auch Euphemia standen die Tränen in den Augen, sie hatte Sirius geliebt wie ihren eigenen Sohn, ihn als diesen angesehen. 

Schon zwei Tage danach wurde er beerdigt. Lily kam. Remus. und Peter. James hielt eine Rede. Eine Rede, die er abbrechen musste, da er nicht mehr sprechen konnte. Da die Tränen und die Trauer ihm die Kehle zuschnürten und ihm so die Fähigkeit zum Sprechen nahmen. 

Und sein Grabstein wurde verziert mit einer kleinen Statue eines Steinhundes. James Eltern und Lily wussten nicht warum sie dort stand, aber James hatte darauf bestanden. 

Sirius Orion Black, ein liebender Bruder und Freund

stand auf seinem Grabstein in verschlungenen Lettern geschrieben. 

Auch Regulus erschein zu der Trauerfeier. Aber er blieb unbemerkt im Schatten zweier Bäume stehen. Mit Tränen in den Augen. Und als James am Abend endlich den Friedhof verlassen hatte, trat er zu dem Grab seines Bruders und ließ sich davor nieder. Mit einer einzelnen roten Rose, die er extra für diesen Anlass gezaubert hatte, schmückte er das Grab seines Bruders, bevor er es versehentlich mit ein paar Tränen benetzte. Denn auch wenn man es auf den Ersten Anblick auf die Beziehung der beiden Brüder nicht vermutete, Regulus hatte seinen Bruder geliebt und geschätzt, zu ihm aufgesehen. Er wollte immer so sein wie er. Wie Sirius Orion Black. 

Aber James hatte ihn gesehen. Von seinem erleuchteten Zimmerfenster aus, hatte er beobachtet, wie sich diese Gestalt vor das Grab gekniet hatte und eine einzelne Rose neben den Hund gelegt hatte. 

Und ihm waren wieder die Tränen gekommen.