Entführung

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"Wo wollt ihr hin?", fragte ich geknickt.

Wir hatten gerade gegen die Nationalmannschaft verloren. 25:1 - was für eine Schmarch. Noch schlimmer, Leon war nach dem 7 Tor einfach abgehauen. Er lies uns einfach im Stich und nun saßen wir hier geknickt im Teufelstopf, wärend alle andern gegangen waren. Doch nun standen die ersten von uns auf - Vanessa, Marlon und Markus.

"Weg. Das wars ... Wir haben versagt.", sagte Markus.

"Vergiss die Wilden Kerle, es gibt uns nicht mehr ich werde keinen Ball mehr anrühren...", antworte Marlon, stieg auf sein Rand und verschwand.

Ich bekam Tränen in die Augen, ich wollte das alles nicht verlieren.

"Aber...wir sind doch ein Team.", sagte ich leise.

"Beschwer dich bei Leon wenn du ihn siehst.", zischte Vanessa und fuhr ebenfalls weg.

Ich sah ihr nach und blickte dann den Rest von uns an.

Deniz zupfte Grashalme aus, Raban sah betrübt zu Boden, Juli redete leise auf Joschka ein und Maxi war der einzige der meinen Blick erwiederte.

"Ich befürchte das war einmal.", sagte er leise und sah mich traurig an.

"Ich bin weg. ", meinte Deniz aufeinmal, sprang auf und fuhr ebenfalls weg.

Ich blickte betrübt zu Boden und meine roten Haare fielen vor meine Augen. Eine Träne lief über meine Wange.

Plötzlich merkte ich wie mich jemand in den Arm nahm und ich zuckte erst zusammen, weil mich fast niemand umarmte.

"Pssst, schon gut Sari.", flüsterte Maxi und drückte mich etwas fester an sich.

Maxi war der einzige der mich Sari nennen durfte. Alle andern nannten mich Sarina. Es war sowieso ein Wunder das ich damals in die Mannschaft gekommen war - ich war weiblicher als Vanessa aber mindestens genauso gut im Fusball spielen. Das hatte alle überzeugt.

Ich ließ meinen Tränen freien Lauf, es war mir egal ob die andern mich heulen sahen. Ich verlor gerade meine einzige Familie. Meiner Mum war es egal was ich tat und ging entweder feiern oder arbeiten.

Maxi hielt mich im Arm bis die Tränen versiegt waren. Und selbst noch danach. Er war einfach ein treuer Freund. Loyal. Das schätze ich so an ihm.

Irgendwann löste ich mich von ihm und wischte mir die Tränen aus den Augen. Ich bemerkte das es schon dämmerte und alle andern gegangen waren.

"Tut mir leid.", flüsterte ich und sah Maxi zerknirscht an.

Er versuchte ein Lächeln, doch es gelang ihm nicht.

"Schon gut. Komm. Wir sollten gehen.", meinte er dann , stand auf und hielt mir seine Hand hin.

Ich ergriff sie und zog mich hoch.

"Und jetzt?", fragte ich unsicher.

Maxi zuckte mit den Schultern:" Keine Ahnung. Es wird nichts mehr wie es vorher war. Es gibt die Wilden Kerle nicht mehr."

Ich schluckte. Dies würde ich leider akzeptieren müssen.


- eine Woche später-

"Geh einfach Sarina.", sagte Juli und zog Joschka mit ins Haus.

Enttäuscht starrte ich ihm nach und ging dann.

Anscheinend hatte ich nicht nur meine Mannschaft sondern auch meine Freunde verloren.

Seit Tagen versuchte ich jemanden zum Rumhängen zu überreden, doch ich scheiterte. Deniz war ebenso wie Leon spurlos verschwunden, Marlon und Vanessa mit ihrem Hass auf Leon beschäftigt, Raban wurde von seinen Cousinen belagert...

Markus hatte sich nicht blicken lassen und Maxi... Er durfte nicht. Sein Vater verbot es ihm. Doch anstatt sich raus zu schleichen fügte er sich dem ganzen.

Joschka & Juli waren meine letzte Anlaufstelle. Und Juli wollte mich auch nicht sehen.

Es tat weh. Niemandem war ich mehr wichtig. Ich war alleine. Ich trat wütend gegen einen Baum und biss mir auf die Lippe um nicht zu weinen.

Ich brauchte ein neues Team. Ein unzerstörbares. Ein loyales. Soviel war sicher. Ich konnte hier nicht bleiben. Ich musste ein Team suchen.

Ich fuhr los, planlos. Irgendwann konnte ich nicht mehr und setzte mich einfach an eine Straße. Villeicht sollte ich trempten. Gerade als ich den Gedanken gedacht hatte, hielt ein Auto vor mir.

"Willst du mitfahren? Wohin willst du?", fragte eine Junge Frau nachdem sie das Fenster runtergekurbelt hatte.

"Nirgendwohin. Ich such nur ne neue Mannschaft.", murmelte ich.

"Du kannst mitkommen. Du wirst unser Team mögen.", sie lächelte mich falsch an.

Ich stand auf, mit einen komischen Bauchgefühl. Irgendwas war falsch daran dort einzusteigen.

"Nein danke, ich...", fing ich an, als mir jemand von hinten ein Tuch auf den Mund drückte und alles schwarz wurde.

Entführt DWKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt