𝐖𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫 𝐒𝐨𝐥𝐝𝐢𝐞𝐫 𝐱 𝐘/𝐍 (𝟏)

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Hydra hatte uns schon auf viele Missionen geschickt - eine schrecklicher als die andere - und dennoch hatte ich mich nie wirklich an das Gefühl gewöhnt, zu töten

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Hydra hatte uns schon auf viele Missionen geschickt - eine schrecklicher als die andere - und dennoch hatte ich mich nie wirklich an das Gefühl gewöhnt, zu töten. 

Es war leichter, als die meisten dachten. Ein Krümmen des Fingers, ein lauter Knall, das Aufschlagen eines Körpers. 

Auftrag abgeschlossen. 

Wirklich schwer wurde es erst, wenn man nicht nur eine Zielperson vor Augen hatte, sondern in einem Raum voller Menschen stand und ganz genau wusste, dass man den verzweifelten Bitten und panischen Rufen nicht erliegen durfte, die von den Wänden widerhallten, sobald der erste Schuss gefallen war. 

Man musste erbarmungslos bleiben. 

Kein Mitleid zulassen. 

Und genau das machte mir zu schaffen: 

Den Abzug zu betätigen war eine rein körperliche Sache, aber mit den blutigen Bildern fertig zu werden, die sich einem auf die Netzhaut brannten, war etwas vollkommen anderes.

Man konnte es nicht so einfach abschütteln.

Es fühlte sich an, als würde der Tod selbst einem mit eisigen Fingern über die Haut fahren und dabei eine Gänsehaut aus Angst und Schuld hinterlassen. 

Selbst nachdem wir das Gebäude verlassen und mehrere Querstraßen zwischen uns und das Massaker gebracht hatten, konnte ich den bitteren Nachgeschmack des Mordens noch auf der Zunge schmecken. 

Eigentlich war es nichts Neues, in Hydras Namen hochrangige Kongressmitglieder oder Handelspartner zu töten, die sich nicht an Vereinbarungen gehalten hatten, aber diesmal war es besonders schlimm gewesen. 

Denn anstatt der geladenen Pistole, die man uns für gewöhnlich zusammen mit einem Bild oder einem Namen in die Hand drückte, waren wir diesmal mit einem schlichten Befehl losgeschickt worden: 

"Setzte ein Zeichen! Zeigt all denen, die an unserer Macht und unserem Einfluss zweifeln, was ihnen widerfahren wird, wenn sie sich gegen uns stellen! Zeigt es ihnen mit roher Gewalt und Körperkraft... wer uns trotzt, wird nicht die Gnade eines schnellen Todes verspüren, sondern leiden!" 

Also hatten wir uns auf den Weg gemacht, um das wohl größte Blutbad der letzten fünfzig Jahre anzurichten. 

Und obwohl die Gedankenkontrolle keinen Platz für Zweifel oder Befangenheit ließ, war einem Teil meiner selbst sehr wohl klar gewesen, wie fürchterlich falsch das alles war. 

"Warum bist du so still?" wollte der Silberarmige wissen, der im Schatten der Nacht neben mir durch die Straße lief.

Seit wir das Hochhaus verlassen hatten, hatte keiner von uns auch nur ein Wort gesagt. 

Nicht, dass es untypisch für uns war - besonders viel gesprochen hatten wir noch nie. 

Denn weder filmreife Kampfeinlagen noch gruselige Leichenberge gaben ein besonders gutes Gesprächsthema ab und um alle zwischenmenschlichen Dinge - Gefühle, Gedanken, Wünsche - machten wir einen gewaltigen Bogen. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 14, 2021 ⏰

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𝐒𝐦𝐮𝐭𝐛𝐨𝐨𝐤 || 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥 𝐎𝐧𝐞 𝐒𝐡𝐨𝐭𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt