Ich lass dich nicht gehen

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Geschockt sehe ich Jason an. Das kann er doch nicht machen. Bitte nicht ich hab noch nie auf einem Pferd gesessen. Das kann ja heiter werden.

Ehe ich Protest erheben kann zerrt Jason mich auch schon mit sich in Richtung Stall. Dort angekommen drückt er mir etwas merkwürdiges in die Hand.

"Das ist ihr Halfter. Damit holen wir sie jetzt vom Paddock. Dann werde ich dir zeigen wie du sie putzen musst. heute werden wir noch keinen Sattel benutzen da wir noch etwas am Boden arbeiten. Alles weitere erklär ich dir dann nachher.", erklärt Jason mir mit einen fröhlichen Grinsen. Na das kann ja heiter werden.

Ich vertraue ihm nicht. Ganz im Gegenteil. Ich habe panische Angst vor ihm aber in Momenten wie diesen fühle ich mich ein wenig besser. Ich fühle mich vielleicht nicht wohl aber ich fühle mich auch nicht unwohl. Ergibt das überhaupt ein wenig Sinn?

Gemeinsam gehen wir in den.....wie hatte er das noch mal genannt? Ach ja. Paddock.

Stardust und Louis d'Argent kommen auf uns zu getrabt und ich weiche ein Stück zurück. Sie sind so groß und würden es bestimmt leicht schaffen mich einfach platt zu trampeln.

Jason lacht und stellt sich schließlich grinsend zu seinem schwarzen Hengst.

"U-und was soll ich jetzt machen?", frage ich ihn schüchtern ohne dabei den Blick von der weißen Stute vor mir zu wenden.

"Jetzt legst du ihr das Halfter an. Warte ich helf dir.", sagt Jason und mit diesen Worten stellt er sich hinter mich und schlingt seine Arme und mich. Ich zucke bei dieser innigen Berührung zusammen und muss mich konzentrieren nicht laut los zu schreien. 

Jason führt meine Hände mit dem Halfter langsam über Stardust Kopf. Sie steht ganz still und lässt es einfach über sich ergehen. Es dauert nicht lange da haben wir Stardust das Halfter angelegt und Jason stellt sich endlich neben mich. Ich halte den Strick in der Hand und warte auf Jasons Befehl. Schließlich bedeutet er mich stumm ihm zu folgen was ich auch prompt tue.

Stardust geht ruhig neben mir und schnaubt einmal zufrieden ehe Jason mir zeigt wie ich sie anbinden muss.

Dann holt er mir einen Kasten in welchen jede menge Bürsten sind. Er erklärt mir welche für was zu benutzen ist und in welcher Reihenfolge.

Ich fange an mit den verschiedenen Bürsten über ihr Fell zu streichen, was sie voll und ganz genießt. Ich muss grinsen als sie völlig entspannt die Augen schließt, den Kopf schüttelt und wieder zufrieden schnaubt. Es macht mir richtig Spaß und für den Moment vergesse ich alles um ich herum und konzentriere mich einfach nur auf das Pferd vor mir. 

Als Stardust sauber ist und ich ihr sogar den Dreck aus ihren Hufen gekratzt habe holt Jason eine Art Halfter aus schönem Leder.

"Das ist die Trense. Die brauchen wir auch zum reiten.", erklärt er und wir legen sie gemeinsam an.

Schließlich gehen wir wieder raus auf einen rechteckigen Sandplatz.

"Ok wir fangen mit ein paar Übungen am Boden an damit ihr euch aneinander gewöhnt. Für sie einfach mal ein bisschen rum. Achte dabei darauf, dass ihr Kopf immer auf deiner Höhe ist und ihr am besten Schulter an Schulter geht. Bleib ab und zu mal stehen und schau ob sie weiter geht oder bei dir bleibt.

Ich versuche es so gut wie es geht aber Stardust geht immer einfach weiter.

Ich versuche es noch einmal. Diesmal bleibt sie stehen. Sofort überkommt mich eine Welle an Glückgefühlen und ich muss heftig grinsen. Freudig drehe ich mich zu Jason um, welcher mich sanft anlächelt.

"Ok. da das jetzt funktioniert hole ich mal die Longe.", sagt Jason amüsiert und läuft zum Stall.

Das ist die Gelegenheit denke ich mir. Ich könnt einfach abhauen. Aber etwas hindert meine Beine daran einfach los zu rennen. Gedanken verloren streiche ich Stardust über den Hals.

"Sieht so aus als würde ich bleiben. Was mache ich hier nur? Ich muss zurück in mein altes Leben.", flüster ich ihr zu.

"Es tut mir Leid. Ich kann dich nicht gehen lassen.", sagt plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir.

Erschrocken drehe ich mich zu Jason um. In seinen blauen Augen liegt etwas seltsames. Enttäuschung? Nein! Trauer? Auch nicht! aber was ist es dann.

"I-ich hatte n-nicht vor zu gehen. Weißt du i-ich...ach was solls...", murmle ich und schon umspielt ein zaghaftes Lächeln seine Lippen.

"Also dann wollen wir mal.", sagt er mit einem tückischen Grinsen und ehe ichs mich versehe hat Jason mich auch schon an der Hüfte gepackt und plötzlich sitze ich auf dem Rücken meiner weißen Stute.

Panisch kralle ich mich in ihrer weißen Mähne fest und sehe Jason mit weit aufgerissenen Augen an. Eigentlich hatte ich erwartet sie würde losrennen doch das tut sie nicht. Sie bleibt einfach stehen.

Jason befestigt die Longe an der Trense und sieht mich dann an. Er zeigt mir wie ich die Zügel halten soll und dann führt Stardust langsam los.

ich fühle mich sofort wohl auf ihrem waren Rücken. Ich spüre ihre sanfte Wärme und die geschmeidigen Bewegungen. Ich schließe für einen Moment die Augen und vergesse alles um mich herum. Einfach alles. Für diesen Moment bin ich einfach wunschlos glücklich.

Ich öffne die Augen wieder und schon grinst Jason mich belustigt von unten an. Verlegen wende ich meinen Blick von ihm ab und sehe auf den Boden.

"Na gut. Ich denke das reicht für heute.", stellt er freundlich fest und ich schwinge mein rechtes Bein über ihren Hals und gleite von ihrem Rücken direkt in Jasons Arme.

Einen Moment bleibe ich wie erstarrt stehen, doch dann befreie ich mich aus seinen muskulösen Armen und drehe mich zu Stardust.

Ich bin schon ein wenig enttäuscht. Schließlich hatte es mir gerade so viel Spaß gemacht. Aber was solls. Gedankenverloren streiche ich meinem Pferd über die Nase und führe sie zurück zum Stall.

Ich nehme ihr die Trense ab und streiche nochmal mit den Bürsten über ihren eleganten Körper. Dann säubere ich erneut ihre Hufen. Erst als ich sie losbinde fällt mir auf, dass Jason mich die ganze Zeit beobachtet hat.

Sofort steigt mir die Hitze ins Gesicht und ich spüre wie meine Wangen leicht anfangen zu glühen. Oh Gott.

"Bringen wir sie gemeinsam weg? Ich muss Louis noch holen.", fragt er schließlich und ich nicke schüchtern.

Wir gehen zu dem Paddock und ich nehme Stardust das Halfter ab und schon trabt sie los. Verträumt sehe ich ihn nach und bemerke gar nicht das Jason sein Pferd schon geholt hat und auch mich wartet.

Ich gehe zu ihm und gemeinsam gehen wir zum Stall und machen Louis d'Argent  fertig. Jason erklärt mir wie man einen Sattel auf den Rücken eines Pferdes legt.

Als er fertig ist gehen wir zum Reitplatz. Jason führt Louis d'Argent ein bisschen rum bis er schließlich vor mir stehen bleibt.

"Na dann. In den Sattel mit dir.", sagt Jason und grinst mich an. Undgläubig starre ich ihn an. Das ist nicht sein ernst. Keine 10 Pferde kriegen mich auf den Riesen. Wobei Stardust nicht viel kleiner ist als er und es hatte mir gefallen auf ihr zu reiten.

Widerwillig lasse ich mich von Jason auf Louis Rücken heben. Zu meiner Verwunderung setzt Jason sich direkt hinter mich.

Von hinten umschließt er meinen Körper mit seinen Armen als er nach den Zügen greift.

Ich hatte eigentlich erwartet wir würden hier auf dem Platz bleiben doch Jason reitet durch das offene Tor in den Wald.

Heyyyy ich hatte lange nicht geschrieben und so weiter aber hier ist das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch.

Lasst doch bitte einige Votes und Kommis da damit ich weiß wie die Story bei euch ankommt.

Love Marie <3

Shattered (Wird überarbeitet) (Rettung oder Fluch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt