Einkauf mit Folgen

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"Mum? Mum, was mache ich hier. Hilf mir.", flüstere ich der Frau vor mir in dem weißen Gewand zu.

Schützend legt sie eine Hand auf meine Schulter und lächelt mich schwach an. "Ich bin so stolz auf dich mein Schatz. Du machst das großartig. Mach so weiter wie bisher und akzeptier deine Gefühle. Glaub mir...es ist das Richtige."


Das Richtige! Es soll das Richtige sein meine Gefühle zu akzeptieren. Meine Gefühle für Jason...Ja, ich habe gefühle für ihn. Leider mehr als mir lieb ist. Ich will nichts fühlen. Und schon gar nicht für ihn. Er hat mich entführt. Hat mich eingesperrt und angekettet...er hat schlimme Dinge getan.

Aber auch viele gute. Mehr gute als schlimme. Und auf einmal steht mein Entschluss fest. Ja, ich werde meine Gefühle zulassen! Nur dieses eine Mal.


Schwach öffne ich meine Augen. Die Sonne scheint hell durch das Fenster und die Vorhänge. Der See hinter den Scheiben glitzert einladend. Wann sind wir zurück gekommen? Hab ich wirklich so lange geschlafen?

Müde setzte ich mich auf und sehe mich unbeholfen im Zimmer um. Von Jason ist weit und breit nichts zu sehen.

Also stehe ich erstmal auf und schnappe mir ein paar gemütliche Klamotten aus dem Schrank bevor ich im Bad verschwinde.

Die heiße Dusche tut wahnsinnig gut auf meiner Haut und lockert meine verspannten Muskeln. Auch meine steifen Glieder entspannen sich ein wenig. Wie lange war ich wohl weg?

Langsam kehren auch die Erinnerungen wieder. Jason der gesungen hat. Der betrunke Typ und Jake der ihn verprügelt hat. Jason der mich in den Armen hielt als ich ihnmächtig wurde. Jason...seine blauen Augen die fröhlich funkeln wenn er mich sieht. Die blonden Haare die ihm locker ins Gesicht fallen. Wie gerne würde ich sie doch mal anfassen. Sie durchwuscheln und durch einander bringen. Auch wenn ich das nicht überleben würde.

Als ich fertig im Bad bin, trete ich vorsichtig zurück ins Schlafzimmer und finde einen verwirrten Jason auf dem Bett. Als er mich bemerkt springt er auf, rennt zu mir rüber und schließt mich in eine warme und herzliche Umarmung.

Was ist los mit ihm?

"Oh Gott. Du glaubst nicht was für eine Angst ich um dich hatte. Wie gehts dir? Tut dir was weh? Brauchst du irgendwas? Einen Tee oder lieb...", ich unterbreche seinen besorgten Redeschwall in dem ich meinen Finger auf seine Lippen lege und ihm ernst in die Augen sehe.

"Mir geht es gut. Mir ging es nie besser. Wirklich. Ich kann dir gar nicht sagen wie gut es mir geht. Danke!", sage ich mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen, bevor ich mich wieder an seine warme Brust drücke. Sein Herzschlag ist gleichmäßig und beruhigt mich irgendwie. Ich weiß nicht warum aber aus irgendeinem Grund habe ich plötzlich das Verlangen seine Lippen auf meinen zu spüren. Ich muss total verrückt sein aber mein Herz und mein Verstand schreien beide ganz laut JA!

Ich löse mich aus unsere Umarmung und sehe ihm eine Weile tief in seine ozeanblauen Augen. Warum sind sie nur so verdammt schön? Warum ist er nur so verdammt schön? Noch ehe ich es bemerke oder verhindern kann habe ich meine Lippen bereits sanft auf seine gelegt.

Erst ist er total verwirrt und zögerlich doch dann erwiedert er meinen überraschenden Kuss. Sein Kuss ist so voller Leidenschaft und entfacht ein ungeahntes Feuer in mir. Langsam wird unser Kuss immer forderne und seine Hände bewegen sich von meiner Taille abwärts zu meinem Hintern.

STOPP!!!

Panisch gehe ich einen Schritt nach hinten und sorge somit dafür, dass seine Hände nicht mehr auf meinem Körper ruhen.

"E-es...t-tut mir Leid...i-ich wusste nicht...", stottere ich. Doch Jasons warmes Lächeln lässt mich einfach erstarren. "Wow...das war das mit Abstand schönste was du jemals getan hast. Wofür war das?", seine Stimme klingt so sanft und rein, dass man sich einfach nur geborgen fühlen muss.

Ich muss grinsen als mir einfällt, dass Jason mich erst entführen musste damit ich mich wieder so lebendig wie gerade fühlen kann. "Was?", fragt er verwundert über meinen Gesichtsausdruck.

"Ich habe mich gerade daran erinnert, dass du mich erst entführen musstest damit ich wieder glücklich werden kann.", lache ich und es dauert einen Moment bis er in mein Lachen miteinstimmt.

Es ist ein so wunderbahres Gefühl so frei und unbeschwert zu sein. Nich mehr an die Vergangenheit denken zu müssen, keine Angst mehr vor ihm zu haben. Denn meine Liebe zu diesem Jungen ist größer als die Angst die immernoch tief in mir drin ist. Ich kann sie nicht einfach so los werden. Aber ich weiß, dass Jason mir Schritt für Schritt helfen wird sie aus meinem Körper zu verbannen.

Es dauert nicht lange bis seine Lippen meine finden. Er ist so sanft und zärtlich, als hätte er Angst ich könnte jeden Moment zerbrechen. Er ist so das Gegenteil zu den Männern die ich bis jetzt getroffen habe.

Keuchend lösen wir uns von einander und er lehnt seine Stirn gegen meine und sieht auf mich hinab. Seine kühlen Finger streichen sanft über meine Lippen.

"Wir müssen einkaufen fahren. Wir haben kaum noch was zu essen."

Ok...und so schnell kann man einen so perfekten Moment kaputt machen. Doch ich kann ihm nichtmal böse sein. Das geht einfach nicht. Ich grinse und erkläre ihm, dass ich mir schnell was anderes anziehen werde während er im Wohnzimmer auf mich wartet.

Ich schlüpfe in eine enge, schwarze Jeans, ein weißes Hemd und streife mir noch weiße Converse über. Meine Haare lasse ich locker über meine Schultern fallen. Ich schminke mich noch dezent und mache mich auf den Weg zu Jason.

Dieser wartet bereits ungeduldig im Wohnzimmer. Als er mich jedoch sieht hellt sich seine Miene auf und mit langen Schritten kommt er zu mir, legt seine großen Hände um meine Taille und legt vorsichtig seine Lippen auf meine. Ich kann nicht anders als in den Kuss zu lächeln.

Die ganze Fahrt über schweigen. Jason hat im Auto seine Hand auf meinen Oberschenke gelegt und wirft mir immer wieder einen merkwürdigen Blick zu. So als würde er sich erkundigen wollen ob es wirklich alles in Ordnung für mich ist. Ja das ist es. Denn in seiner Nähe fühle ich mich wohl und sicher. Ich weiß nicht warum aber es ist so und ich möchte auch nicht, dass es aufhört.

Hand in Hand schlendern wir in den großen Supermarkt, während ich meinen Kopf an seine Schulter schmiege und er mir einen zarten Kuss auf den Kopf drückt.

"Ok, du suchst Obst und Gemüse aus, während ich dahinten was fürs Abendessen besorge.", sagt er und ich nicke.

Jason verschwindet mit dem Einkaufswagen um die Ecke und lässt mich alleine in der Obst Abteilung.

Na gut...wie wärs denn mit Bananen? Die sind immer gut.

Ich stehe gerade an dem Tisch mit Bananen und suche schöne aus als ich auf die zwei Amerikaner mir gegenüber aufmerksam werde. Oh man...seit Nick mit Marc nach Amerika gegangen ist hatte ich auch immer ein großen Bogen um Amerikaner gemacht. Doch meine Glücks- Hormone überwiegen und so suche ich weiter schöne Bananen raus.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hab ich mich dann für ein paar Prachtexemplare entschieden und will gerade weiter gehen als ich einer der beiden Amerikaner am Handgelenk packt.

Sofort rutscht mir das Herz in die Hose und panisch blicke ich in die kalten Augen neben mir. Ich lasse vor Schreck die Bananen fallen. Ich bin nicht fähig mich zu bewegen geschweige denn zu atmen. Das darf nicht wahr sein...

"Nick?!", hauche ich verzweifelt und schon bildet sich ein bösartiges Grinsen auf den Lippen meines verhassten Bruders.

Bam Bam Bammmm

Also wenn das mal kein Schocking Ende ist...Puh...

Ich war im Urlaub und konnte daher nicht updaten aber hier habt ihr ein schönes langes Kapitel was alles an Gefühlen beinhaltet was irgendwie geht.

Lasst doch mal nen Kommentar da wie es euch gefallen hat oder votet für meine Story.

THX Marie <3

Shattered (Wird überarbeitet) (Rettung oder Fluch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt