Der letzte Tag

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Es war der Morgen vor dem Umzug nach Stuttgart zu meiner Mum. Mein jetziges Zimmer war voller Kartons mit dem Großteil meiner Büchersammlung, Zeitschriften,Zeitungen, Klamotten und Schulsachen. Mein Zimmer war schon so überfüllt, das ich noch nicht mal's genau feststellen konnte, worauf ich tritt , wenn ich mich von meinem Bett ins Bad schlängeln musste. Ich hatte noch so viel zu tun, das ich überhaupt nicht wusste ,wo ich anfangen sollte. Es war Freitag und das hieß, es war der letzte Schultag. Also quetschte ich mich ins Bad und ging duschen. Danach putze ich meine Zähne und zog mir meinen Bademantel über und lief nach unten in die Küche, wo mein Dad bereits am Küchentisch auf mich wartete.

"Na Kleines, gut schlafen?"

"Mhm.", antwortete ich ,während dem ich mir Kaffee in meine Tasse goss.

"Gut. Heute ist dein letzter Schultag, nicht?"

"Mhm."

Ich setze mich und griff nach einem Schockodonut. Dad stand auf und räumte seinen Platz, zog seine Schuhe an und griff nach seinem Mantel.

"Bin in 10 Minuten wieder da, warte auf mich, bevor du in die Schule gehst, okay?"

"Klar, aber beeil dich "

Er schloss hinter sich die Tür und ich rannte nach oben und durchsuchte meine Kartons mit den Klamotten nach etwas passendes für einen schönen Sommertag. Ich kramte eine Hot-Pan, ein graues Crop-Top und eine dünne Weste heraus und bürstete meine Haare. Ich schnappte mir mein Lieblingsbuch, meine Kopfhörer und mein Handy, nahm meine Schultasche aus einem der Kartons und lief wieder nach unten. Ich überlegte, ob ich mich noch auf's Sofa setzen sollte um noch in den letzten paar Minuten zu lesen, oder ob ich mir nochmal die Notizen für meine Geschichtsprüfung anschauen sollte. Schließlich entschloss ich mich dazu, doch noch etwas zu lesen, was ich schon so lange nicht mehr tat.

"Rory! Ich bin wieder da!"

"Im Wohnzimmer.", brummte ich.

Mein Vater kam ins Wohnzimmer und streckte die Hand zwischen mein Gesicht und dem Buch. Ich schaute hoch und legte mein Buch zur Seite.

"Was ist?"

"Gib mir deine Hand." Ich streckte ihm meine Hand hin und er legte mir einen Autoschlüssel in die Hand.

"Für dich. Damit du mich manchmal besuchen kannst, mein Schatz."

Er grinste mich an und ich konnte es nicht glauben. Ich hatte noch keinen Führerschein, aber fahren konnte ich trotzdem. Dad hatte es mir beigebracht als ich 15 wurde und mittlerweile bin ich 16.

"Gott, Dad. Du schenkst mir wirklich ein Auto?Du schenkst mir doch nicht ernsthaft ein Auto?"

"Geh raus und überzeug' dich.", lächelte er mir zu. Ich packte mein Buch und mein Handy von dem Sofa in meine Tasche und marschierte schnell zur Haustür. Als ich die Tür öffnete, stand ein grauer Opel corsa auf dem Hof.

"Oh mein Gott, nein! Ich fass' es nicht!"

"Los, sperr' ihn auf. Setz' dich rein." Er gab mir von hinten ein kleinen Schubs und ich sprang über die zwei Treppen auf den Hof.Ich ging zu dem Auto und und sperrte ihn auf, setzte mich rein und schaltete den Motor an.

"Dad, ich hab' doch noch keinen Führerschein."

"Fahren kannst du trotzdem", lachte er .

"Das stimmt, aber was wenn ich mal erwischt werde?"

"Ach, wirst du nicht. Und jetzt fahr zur Schule, du willst doch nicht zu spät kommen, oder?"

"Nein.", lachte ich. Als er grade hinter sich dich Tür schloss, sprang ich aus dem Auto und rannte ins Haus. Ich fiel ihm um den Hals :" Du bist der Beste, Dad."

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