Kapitel 1

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Hey Sarah,
Wie geht es dir? Ich werde morgen verschwunden sein....
Es begimmt mit dem Brand, danach werde ich weg sein (für immer wahrscheinlich)!
Woher ich das alles weiß? Ich kann es dir nicht erklären. Mach dir aber keine Sorgen um mich, du kommst auch gut alleine klar...und ich auch.
Deine Soph

Was war an diesem Brief ? Er war irgendwie geheimnisvoll aber jedes mal wenn ich ihn las wurde ich traurig. Sarah war jetzt seit einem Monat verschollen. Ihre Eltern hatten sich in ein anderes Viertel zurückgezogen und ich war ganz allein mit meinem Schmerz. Sarahs damaligen Freund Liam sah ich nur nich selten. Er schlich meist um ihr abgebranntes Haus und blickte zu der Stelle wie einst Sarahs Zimmer gewesen war. Er war wie ein Geist, der das alte Haus beschütze. Ich hatte ihn schon damals irgendwie unheimlich gefunden ABER Sarah hatte ihn auf eine Art geliebt die ich nie verstehen hatte können.

Später am Abend lag ich in meinem Bett und konnte mal wieder nicht schlafen. Ich ging ans Fenster und sah in den Sternenhimmel. Die Nacht war klar und meine Augen verschmolzen mit der Dunkelheit als ich in den Himmel blickte. Plötzlich sah ich einen Schatten, der zu dem alten verfallenen Haus von Sarah huschte. Als erstes dachte ich es wäre ein Obdachloser, der eine Unterkunft für die Nacht suchte, aber dann erkannte ich die Gestalt.
Es war Liam!

Er lief zu einem Loch in der Mauer und verschwand im den Schatten des Hauses.
Da ich nun erst recht nicht schlafen konnte ging ich nach unten um mir etwas in der Mikrowelle warm zu machen. Meine Eltern hatten Nachtschicht und ich war allein. Als ich die Treppe hinunter ging knartzte sie protestierend laut unter mir, komischerweise eins der Geräusche die ich sehr mochte.
Das Mondlicht spiegelte sich in den großen Fenstern im Wohnzimmer und tauchte den Raum in ein warmes weißes Licht. Als ich eine Pizza Salami in die Mikrowelle schob fing sie an zu surren. Auch eins der Geräusche, die ich mochte...ich fühlte mich dann irgendwie wohl und geborgen.
Ich schmiss mich aufs Sofa und starrte an die Decke. Ein lautes Knacken ließ mich abschrecken!
Ich machte die Terrassentür auf und starrte in die Dunkelheit. Ich lief in den Garten und lauschte.
Da!
Etwas raschelte in den Büschen und durch das Mondlicht konnte ich sehen das irgendjemand, IRGENDETWAS hinter der Hecke hockte. Als ich langsam drauf zu kam sprang es auf und sprang über das Gartentor! Ich versuchte mitzuhalten aber das Wesen war einfach zu schnell. Obwohl es in den Straßen dunkel war konnte ich erkennen, dass es sich bei dem Wesen um einen Jungen in Kapuzenpulli handelte!!!
Er jagte nur so durch die Straßen aber dann landeten wir in einer Sackgasse. Der Junge drehte sich um und ich erstarrte!
Ich schaute in tiefe, blaue, klare Augen. Schließlich riss er sich los und rannte zu einem kleinen Mauervorsprung und sprang über die dahinter gelegene VIEL zu hohe Mauer. Ich konnte gerade noch so erkennen, wie der Junge auf die Mauer fiel und auf einem Fabrikgelände landete.

Ich irrte durch die Straßen und fragte mich wo ich war! Es dämmerte schon als ich an Sarahs Haus vorbeikam. Die Sonne senkte ihre goldenen Strahlen auf das zerfallene Haus und ließ aufleuchten.
Meine Eltern hatten bemerkt, dass ich über die Nacht weg gewesen war und verurteilten mich zu einem Tag Gartenarbeit!!!
Der Tag ging schnell vorbei und meine Eltern sorgten immer dafür, dass ich genug zu tuen hatte. Am nächsten Tag durfte ich zum Glück wieder richtig raus. Ich versuchte mich zu erinnern, wo ich die vorletzte Nacht gesehen war aber bei Tag sah alles so anders aus!
Als ich wieder Zuhause auf dem Sofa lag kam mir auf einmal der Gedanke, dass sich der fremde Junge vielleicht verletzt haben können, als er auf das fabrikgelände gestürzt war. Plötzlich tat er mir leid. Ich stellte mir vor wie er sich verwundert durch die Straßen schleppte. Er hatte so schöne Augen gehabt...
Schnell fragte ich meinen besten Freund Google nach alle Fabrikgeländen dieser Stadt. Schnell fand ich die Türme der Fabrik wieder, die ich hinter der Mauer geshen hatte.
Kurze Zeit später lief ich mit meinem Handy durch die Straßen. Dann ganz plötzlich stand die Mauer, worüber der Junge gestürzt war vor mir!
Da vor der Mauer ein paar Müllkontainer standen konnte ich auf die Mauer klettern. Als ich auf den Betonboden landete schmerzte mein Knöchel. Ich war irgendwie falsch gelandet.
Das ganze Gelände war von Stacheldraht umgeben und hohe Türme aus Stahl ragten in den Himmel.

Dann sah ich ihn!
Er lag bewusstlos auf einem kleinen Stück Rasen nicht weit von der Mauer. Wahrscheinlich hatte er es noch bis da vorne geschafft, bevor er zusammen gebrochen war.
Der Junge mit den blauen Augen lag jetzt direkt vor mir...uch beugte mich leicht vor und schüttelte leicht ihn leicht.
Er öffnete kurz die Augen und ich fühlte mich als würde ich gleich ertrinken. Dann schloss er sie wieder und ließ mich allein!



SophieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt