overthinking the world

Hunderttausend Sachen in meim Herz

Wolkenfäden umrahmen den Himmel, wie Marmor
Moos wächst über kahlen Steinen und ich frage mich wieso
Mein Jutebeutel stinkt nach ausgelaufenem Alkohol
Meine Zunge spürt noch den fahlen Geschmack der Sushis
Die ich seit langem mal wieder probiert habe
Ach, ist das Leben nicht herrlich?

Ich verliere mich
Verliere meine Ambitionen, die sonst immer so klar ausgezeichnet vor mir schwebten
Verliere Kraft, die mir immer auf die Beine half
Verliere Menschen, Momente und den Willen, zu lachen

Jeder Tag verfließt zu einer grauen Masse, die mir die klare Sicht raubt
Meine Seele ist zu schwer für meinen Körper
Wer soll mich tragen, wenn ich zu schwach bin?
Ich lass alles los
ich will nichts kontrollieren
Ich will nicht mehr fühlen

Die Jugend wird wild, sagten sie. Und ich schlafe jeden Tag allein ein.
Die Jugend wird dein tollster Abschnitt sein, meinten sie. Und ich sehne mich jede Sekunde nach der sorgenfreien Vergangenheit, wenn nicht gerade nach der sagenumwobenen Zukunft.
Ich will überall sein, bloß nicht hier, in dieser Fallgrube, deren einzige Leiter ins Nichts führt
Oben schwimmen Schatten des fröhlichen Lebens, das an mir vorbeigleitet
Sie rufen mich, und das Echo ihrer Stimmen hallt an den Wänden der dunklen Grube ab

Ein einziger kleiner Lichtfunken tief in mir hält mich am Leben,                                            er erinnert mich daran, dass er noch größer werden kann, wenn der Luftzug größer wird
Verzweifelt suche ich nach mehr Sauerstoff
Damit die Flamme nicht erlischt
Kaum glimmernd ruht sie tief in mir
In dem Licht spiegelt sich mein Leben, wenn ich das hier aushalte
Der süße Geschmack des Erfolges, der Anerkennung und der Liebe.
Die Hoffnung stirbt nicht ab, sie kämpft gegen den Nebel voller Schmerz

Und doch holen mich manchmal die Zweifel ein -werde ich später auf mich stolz sein?
Werden meine Ziele zur Realität, oder verbleiben sie in meiner Vorstellung als ironisch unerfüllbare Utopien?

Mich plagen keine Albträume, vielleicht weil der Schlaf meine Verzweiflung nicht noch verschlimmern will
Aber er schenkt mir auch kaum erfrischende Energie
Ich wache auf und fühle mich alt, ausgesaugt
Obwohl ich doch den ganzen Tag nichts tu?

Es wird kälter auf der Bank, auf der ich sitze
Die Straßen werden leerer
Genauso wie meine Gedanken jeden Tag
Diese Nacht muss ich früher schlafen gehen
Damit ich nicht noch länger über Alles und Nichts denken muss
Qualvoll
Beende ich dieses unnütze Geschreibsel
Ich denke zu viel nach

Ach, ist das Leben nicht wunderschön?