Jahr 2 Aufgabe 1

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einsam und doch niemals allein

Ich stehe hier, alleine. Ich wollte hier hinkommen und dennoch bereue ich es... ich bin mir nicht sicher, was ich tun soll. Soll ich näher heran gehen? 

Ich lebte hier seit jahren, aber ein Zuhause... das war es nie. Und plötzlich überrannten sie mich: Die Erinnerungen, ich auf einer Schaukel, lachend, fangen spielend, doch ich bekam kein gutes Gefühl bei diesen Erinnerungen. Mir kamen die Tränen, es war zu spät... viel zu spät... Die einst blau gestrichenen Wände waren abgeblättert, der Wald um das Haus hatte sich zurückerobert, was einst ihm gehörte, und meinen Eltern war es egal. Das zuhause meiner Familie, meines war es bereits seit langer Zeit nicht mehr, hatte nun etwas von einem Hexen-Haus. Ich musste leicht lächeln, doch das Lächeln erstarb schnell wieder. 

 Meine Familie hatte sich bereits vor Jahren auseinander gelebt und ich stand eigentlich hier draußen, um mit diesem Teil meiner Geschichte abzuschließen, und meine Familie endgültig hinter mir zu lassen, doch ich hatte Angst... Angst, zu fallen... aufgeben zu müssen...

Die einzige Geräusch-Kulisse war mein leiser werdendes und verblassendes Kinder-Lachen in meiner Erinnerung.Plötzlich hörte ich ein Knacken hinter mir, ich fuhr herum. Da stand er ein zotteliger, braun grauer alter Hund mit gutherzigen, unendlich scheinenden Augen blickte mich wissend an, wer war er? Fragte ich mich, doch dann traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz, die Erinnerung durchzuckte meinen frierenden Körper, die Gedanken fluteten und durchströmten meinen Körper als wäre eine Schleuse geöffnet worden. 

ER WAR ES! 

Er sah mich weiterhin unvermittelt und wissend zugleich an, dann drehte er sich plötzlich um und ging in den Wald. Ich sah seine starken Muskeln, sein kräftiges wildes Herz schlug im Takt mit meinem. Zwei Seelen verbunden und dennoch getrennt. Zwei Seelen im Einklang, Zwei verwandte Geister. Einst waren wir unzertrennlich, geschworen ewige Treue, nie endende Freundschaft. Bis zu diesem verhängnisvollen Tag im Mai, als sich unsere beiden Schicksale entschieden, Bilder in meinem Kopf, Momente, Erinnerungen an den Letzen Blick, die letzten Schläge seines Kämpfer Herzen in meinen Armen. 

Dann ein Schrei, ein Knall. Er hatte mein Leben gerettet! Niemand hatte die Ursache des Erdbebens je herausgefunden, doch er hatte mich in den Wald gezogen und gerettet. Er wachte so lange bei mir, bis ich gerettet wurde, dann verschwand er im dichten Wald. 

Doch dieses mal würde ich ihn nicht erneut verlieren. Ich eilte ihm hinterher, bis ich das Haus und die Erinnerungen hinter mir gelassen hatte, ich würde nicht zurück kehren, nie wieder sagte ich mir, jetzt zählten nur noch wir beide, zwei verwandte Seelen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 13, 2021 ⏰

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