Kapitel 6

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Erstaunlicherweise war ihr Hanzo dann doch hinterher gekommen und so standen sie nun beide im Flur, unschlüssig, was sie tun sollten. Widow starrte nachdenklich die Küchentür an, man könnte meinen, dass man ihr ihre Aufregung anmerken konnte, obgleich ihr Blick genauso kalt war wie auch sonst immer. »Würdest du.... Noch was essen wollen? Hab nicht viel da, denke ich, aber irgendwas kann man aus dem Zeug bestimmt noch machen...« Hanzo verneinte und bedankte sich für das Angebot, fragte lediglich nur nach einem Platz zum  Schlafen, was Widow abnickte und ihn daraufhin zu ihrem Schlafzimmer führte, welches sich am anderen Ende des kurzen Flurs befand.  »Kann dir leider keine Klamotten anbieten... Das erklärt sich glaube von selbst, ja? Hab eine gute Nacht.«
Sie betrachtete ihn noch eine Weile, verbeugte sich dann leicht und ging mit festen Schritten in Richtung Wohnzimmer. Heute Nacht wird sie wohl auf den Sofa schlafen müssen, nicht dass sie was dagegen hatte.

Hanzo derweil sah ihr, wortlos protestierend, hinterher. Es erschien ihm nicht richtig, in ihren Zimmer, er vermutete mal, es sei ihr Zimmer, zu schlafen. Sie kannten sich kaum und.
Ja und was und? Eigentlich war ihm alles egal, nichts weiter als schlafen wollte er. Also öffnete er die Tür, trat ein und setzte sich erstmal auf das Bett. Das Zimmer schien nicht allzu persönlich zu wirken, jedoch vermied er es, sich jenes genauer anzusehen, zu unhöflich kam es ihm vor. Er ließ sich in das Bett sinken,  versuchte alles auszublenden, jeden Gedanken zu verbannen. Doch irgendwas, am Anfang wusste er nichts damit anzufangen, ließ ihm keine Ruhe. Er drehte sich zu der einen Seite, nur um sich Sekunden später wieder zurück zu drehen. Nein, am Bett lag es nicht es war weich und gemütlich, vielleicht ein wenig zu weich, aber dies war nicht das störende. Nein, es war... Der Geruch. Ihr Geruch, vermutete er. Oder nein, bildete er sich den nur ein? Wieso sollte ein Geruch ihn ablenken?
Er dachte wieder zu viel. Auch wenn er sich diesen Fakt bewusst machte, er konnte nicht aufhören. Er seufzte, versuchte seine Gedanken von diesem, er wollte es nicht zugeben, verlockendem Duft, abzuwenden. Jedoch führten sie ihm immer wieder zu ihr, egal was er tat. Er setzte sich wieder auf. Ob sie schon schliefe, fragte Hanzo sich, während er, die Decke packend, aufstand. Leise verließ er das Zimmer, betrat den Raum, von dem er dachte, es sei das Wohnzimmer. Er hatte recht, in diesem Zimmer lag sie, schlief auf dem harten Sofa. Vorsichtig, er wollte sie nicht aufwecken, beugte er sich über das Sofa und verbreitete die Decke über die. So hätte sie es wenigstens etwas gemütlicher. Als er sein Werk vollendet hatte, ging er wieder in das ihm zugewiesene Zimmer und legte sich hin, fiel kurz darauf in einen traumlosen Schlaf, was selten für ihn war.

Ange de la mort (Ow ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt