1. Du warst da, als ich aufgeben wollte.

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Rewi PoV:
Mein Herz klopfte immer schneller, obwohl es bereits so gut wie tot war. Hier stand ich also. Auf der Brücke, bereit um hinunterzuspringen. Ich sah mich um, doch es war niemand da. Wer sollte auch um 1 Uhr nachts? Ich schaute zum Wasser hinunter. Es war schwarz wie die Nacht, wie mein Herz. Und das dank ihm. Dank Felix. Dank seiner nichterwidernde Liebe. Er verabscheut mich. Er hasst mich. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Tag und Nacht dachte ich an seine Worte, die mein Herz zerfleischten. "Nein, Rewi. Ich liebe dich nicht. Und ich werde das auch nie können." Meine Hände zitterten und mir wurde schwindelig. Ich atmete unkontrolliert und mein Herz schmerzte. Der Schmerz zieht mich in die Gegenwart zurück. "Tief durchatmen, nur diesen einen Sprung und du bist erlöst.", murmelte ich mir beruhigend zu. Ich beruhigte mich, ich atmete regelmäßig. Ich wollte gerade abspringen, als ich einen festen Griff an meinem Handgelenk spürte, der mich von Rand der Brücke wegzerrte. Ich stand wieder auf dem Boden und musste mich bemühen, nicht hinzufallen. Ich schaute auf, um die Person aufzufordern mich loszulassen. Aber alles was ich sah, waren wunderschöne braune Augen, die mich verdutzt und gleichzeitig wütend anfunkeln.

Rabeea PoV:
"Was hattest du gerade vor?!" fragte ich ihn mit bebender Stimme. "Warum standest du da?!". Er schaute mit verzogenem Gesicht zu seinem Handgelenk, welche ich immer noch festhielt. "Könntest du bitte mein Handgelenk loslassen?" fragte er. Nach kurzem Überlegen, ließ ich schließlich los. Er rieb sich sein Handgelenk und musterte dabei mein Gesicht. Seine Augen waren feucht, sowie seine Nase. "Wolltest du da etwa runterspringen?" - " Das geht dich nichts an." - " Sebastian, erkennst du mich nicht wieder? Ich bin Rabeea. Wir waren in der Schule beste Freunde. Ich wollte mal wieder bei dir vorbeischauen, weil ich solange nichts von dir gehört habe und außerdem war ich gerade hier in Köln unterwegs. Ich war auf dem Weg zu deinem Haus, aber du standest da auf der Brücke. Am Rand der Brücke. Auf dem Gerüst. Was soll das?"

Ohne dich, wäre ich tot.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt