Lena.

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Es gibt da diesen einen Tag in meinem Leben. Der tag an dem sich die Welt, wie ich sie kannte, schlagartig veränderte. Der Tag, der mir alles nahm. Der Tag an dem ich sie das letzte mal sah.Lena.

Es erschüttert mich immer wieder. Gerade wenn ich denke, es ist ok, es war so gewollt, grade wenn ich dabei bin zu vergessen, dann überoll es mich wie eine Welle mit Emotionen. Bittere, eiskalte Angst, tiefste Traurigkeit, stechender Schmerz, Schwärze.

„Uns wird das mit Sicherheit nicht passieren. Wir werden immer befreundet bleiben.“ sagte Lena und lächelte mir zu. „Glaubst du das wirklich? Gibt es sowas? Ewige Freundschaft?“ zweifelte ich. „Wir sollten uns auf den Rückweg machen. Es sieht so aus als würde es gleich regnen und außerdem wird es bald dunkel und mir ist kalt.“ Gemütlich schlenderten wir zurück in Richtung Hotel, als es plötzlich anfing in strömen zu regnen. „Na super! Das ist ja ganz toll. Pass bloß auf wo du hintrittst du Tollpatsch.“ lachte Lena, als wir zurück zum Hotel rannten. Und da passierte es. Lena rutschte aus und schrie vor Schmerz auf:„Auuuua!“ „Was ist passiert?“ kümmerte ich mich. „Ich bin umgeknickt. Ich kann nicht mehr laufen. Du musst Hilfe holen!“ Ich zögerte keinen Moment. Sofort rannte ich los. „Auuuuuuuu!“ dröhnte es aus dem Wald. Ich zuckte. Ein Schauder lief mir den rücken hinunter. Was war das? Hier gibt es doch nicht etwa Wölfe? Lena.

Ich rannte schneller und kam nach wenigen Minuten schweißüberströmt und mit schnapp Atmung am Hotel an. „Lena. Sie, sie ist verletzt.“ stotterte ich. Sofort informierte meine Familie ein Rettungsteam, mit welchem wir uns wenige Minuten später auf den Weg zu Lena machten.

Erneut hörte ich ein jaulen. Ich hatte furchtbare Angst. Angst um Lena. Alleine und verletzt im Wald. „Lena ich komme!“ schrie ich und rannte so schnell ich konnte zu dem Ort an dem ich sie zurückgelassen hatte. „Nein! Lena! Hilfe!“ rief ich. Sie war nicht mehr da. Alles was ich sehen konnte war ihre zerrissene Kette, die in einer Lache aus Blut lag. Ich hörte noch ein scheußliches Säulen bevor ich ohnmächtig wurde.

Bis heute hat man ihre Leiche nicht gefunden. Manchmal, wenn ich träume, sehe ich ihr bleiches, Schmerz verzerrtes Gesicht und ihre wie Bärenstein schimmernden Augen vor mir.

Im Schatten des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt