Kapitel 1

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Augen, überall schienen sie mich anzustarren, doch wenn ich einen Blick wagte, wanden sie sich ab. Nur aus dem Blickwinkel konnte ich beobachten, wie sie mich von oben bis unten musterten, die Pupillen sich veränderten, und sie immer wieder wegschauten um nicht aufzufallen. Ich schaute strikt zu ihnen, doch konnte niemanden sehen, nur eine blöde Straßenlaterne. Ich war verrückt, das stand nun alle Male fest. Was käme als Nächstes? Stimmen die mir zupfeifen würden? Das ich nicht lache. Ich widmete mich wieder meinem Buch, und tauchte nach zehn Minuten wieder in die Geschichte ein, Die, des Stolzen, egoistischem Bandmitgliedes, und die sich in ihn verliebende, und verlorene Tochter des Bürgermeisters. Ich liebte Klischees, sie waren einfach..schön. Es war nie wirklich spannend, aber das ständige Funken, und verliebt sein zwischen zwei Personen, ließen meinen Bauch nicht aufhören zu kribbeln.
Das ich so tief drin gewesen war, sodass ich fast meinen Bus verpasst hätte, war unerwartet. In der letzten Sekunde schaffte ich es reinzuspringen, mithilfe eines Jungen, welcher seine Hand zwischen die Türen gestreckt hatte.
Seine blonden Haare, etwas länger, hingen ihm im Gesicht, und ein Lächeln kam hervor. Er hatte knallgrüne Augen, ich schaffte es erst nach ca.5 Sekunden, meinen Blick von ihm zulassen.
„Dankeschön" Sagte ich schüchtern, und gab ein sanftes Lächeln zurück. „Ich bin Zack, und du bist?" Fragte der große Junge mich, und starrte mich erwartungsvoll an. „Eh, ich bin Jora."
„Gefällt mir" -„also der Name" Fügte er eilig hinzu, und streckte seine Hand aus. Ich griff sie und er schüttelte. Wer schüttelt denn heutzutage noch Hände? Naja konnte mir egal sein, er war freundlich.
Ich hielt mich an den herunterbaumelnden Griffen fest, doch verlor trotzdem das ein oder andere Mal mein Gleichgewicht. „Du gehst auch auf die Yorker High school, richtig? Ich meine, dich das ein oder andere Mal gesehen zu haben."
Zack riss mich aus meinen Gedanken, und ich brauchte einen Moment um seiner Frage zu antworten. „Ja, genau, also die Yorker High School, ja genau." Ich wurde immer leiser, weil ich merkte wie ich anfing zu stottern.
„Sehr cool. Hab ich schon gesagt, dass ich deine Augen gerne mag? Ich liebe Braune Augen." Sagte er und zwinkerte mir zu. Ich grinste und mein Bauch fing an ein wenig zu kribbeln. Er war ziemlich süß zu mir, ich mochte ihn jetzt schon.
„Danke, deine auch. Ich sehe nicht oft blonde Haare mit grünen Augen." Erwiderte ich und grinste. Als der Bus an der nächsten Haltestelle stoppte und die Tür sich öffnete, ließ der Wind Zacks Haare in sein Gesicht fallen. Jetzt fiel mir erst richtig auf, wie gut er eigentlich aussah, er schien ebenfalls eine äußerst sportliche Figur zu besitzen. „Welchen Sport treibst du?" Fragte ich, und schaute neugierig drein.
„Ich bin Schwimmer, du?"
Jetzt wo er es sagte fiel es mir sogar auf, eine schmale Taille, definierte Oberarme, kleine Hüfte, muskulöse, straffe Beine. „Ich spiele Handball."
Als ich diesen Satz von mir brachte, merkte ich, wie abgehackt dieses Gespräch verlief, naja kein Wunder, wir hatten uns erst eben kennen gelernt. „Handball, sehr cool, ich war noch nie auf einem Spiel. Darf ich irgendwann mal mitkommen?" „Ja klar, wir haben in drei Wochen das nächste Turnier." Innerlich freute ich mich riesig, niemand von meinen Freunden konnten je zu meinen Spielen kommen, geschweige denn meine Eltern. Die waren zu beschäftigt. Mein Vater als Architekt und meine Mutter als Krankenschwester, kein Wunder.
Ich widmete mich wieder Zack welcher ein strahlendes Lächeln hervorhob. „Das freut mich, ich muss hier raus, wir sehen uns am Montag denke ich?" „Denke schon, wir sehn uns!" Ich winkte ihm, und schaute noch einmal dem unglaublich gutaussehendem Jungen hinterher.
Komisch, ich hatte ihn noch nie an der Schule gesehen, naja mit 1500 Schülern war dies wahrscheinlich auch kein Wunder.

Ich stieg aus, atmete die Luft ein, bog an einer Ecke ab, vorbei an Granny's Bäckerei, und geradeaus auf mein Haus zu. Ich sah seltenerweise das Auto meiner Mutter in der Einfahrt stehen, und war verwundert als ich ihre Stimme aus dem Garten hörte. Sie sang mit ihrer atemberaubend schönen Stimme, ihr selber geschriebenes Lied -If I had the chance-. Einen Moment blieb ich stehen, und lauschte ihr, sie singt mir noch immer abends etwas vor, ich bekomm es jedes Mal mit, wenn ich kurz davor war einzuschlafen. „Mom?" „Hallo Liebling, komm rein, ich habe eben Essen gemacht, müsste noch warm sein." Sagte sie und empfing mich mit einem strahlendem Lächeln auf ihren Lippen. „Musst du nicht arbeiten?" „Normalerweise schon, ich habe mir jedoch frei genommen, für 13 Tage, ich hab vermisst mir dir Zeit zu verbringen. Dein Vater hat auch versucht, sich Urlaubstage zu nehmen, aber du kennst seinen Chef, er ist alles andere als großzügig. Wir haben gemerkt, dass du alleine bist in letzter Zeit, wir sind nur am arbeiten, und denken an nichts anderes. Das tut uns schrecklich leid." Ich sah die Ehrlichkeit in den Augen meiner Mutter, ich konnte sie einfach nur lieben, sie versuchen wirklich alles, um mir ein angenehmes Leben zu schaffen. „Danke Mom, ich freu mich, einfach nochmal Zeit mit euch zu verbringen. Auch wenn es nur ein Filmeabend ist." Sagte ich und lächelte meiner Mutter zu, bis sie mich schließlich in den Arm nahm. „Ich hab übrigens jemanden kennengelernt. Er heißt Zack, ist Schwimmer, und sieht...ziemlich gut aus. Und freundlich ist er auch noch." „Zack, Klingt attraktiv, stehst du auf ihn?" „Mom, ich hab ihn heute erst kennengelernt, ganz sicher nicht!" Protestierte ich und musste lachen. „Mh, du grinst doch die ganze Zeit, gib's zu, du findest ihn sehr...gut?" „Vielleicht.." Sagte ich und setzte ein mysteriöses grinsen auf.

Ther're thousand eyes on meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt