„Bitte verlieb dich nicht in mich."
Ich erinnere mich noch genau daran, wie flehend Mingi mich ansah, während diese Worte seinen Mund verließen.„Natürlich nicht." antwortete ich ihm damals, vollkommen ernst.
„Alles nur spaß."„Versprochen?"
Ich nickte.
„Versprochen."Das ist nun ein Jahr her.
Der Sommer kam und der Winter ging.
Die Zeit verflog und wir sind immer noch die selben.
Naja, fast die selben.Manchmal frage ich mich, ob er merkt, wie ich ihn ansehe, während er spricht.
Er ist mein bester Freund, ohne Zweifel, aber manchmal, da denke ich daran, wie es nun zwischen uns wäre, wenn wir uns unter anderen umständen kennengelernt hätten.
Wenn er nicht so gebrochen gewesen wäre.
Wenn er nicht so eine Angst vor Verlust hätte.Was wären wir dann?
Auch nur beste Freunde?
Ich weiß nicht mehr wann mein Herz begann so zu hüpfen, wenn er lächelt, oder über dinge spricht, die er liebt.
Wenn er lacht, oder sich die Haare aus dem Gesicht streicht.
Wenn ich ihm auch nur für einen Moment in die Augen schaue und alles sehe, was ich je wollte.Wann fing es an?
Hätte ich es mir verbieten können, wenn ich es bei den ersten Anzeichen bemerkt hätte?
Würde meine Brust nicht so stechen und mein Hals sich nicht so zuschnüren, wenn ich daran denke, dass er mich niemals so ansehen wird, wie ich ihn ansehe?Was war es, das mich so gefesselt hatte, dass ich ihn nun nicht mehr aus meinem Kopf bekomme?
Und warum passiert das mit mir, wenn ich doch weiß, wie falsch es ist?
Ich kann und will diese Freundschaft nicht kaputt machen, nur weil ich nicht fähig war mein Versprechen zu halten.Mingi vertraut mir, wahrscheinlich mehr als jedem anderen und ich vertraue ihm.
Verdammt, ich würde diesem Jungen mein Leben anvertrauen.
Mehr als das;
Ich würde für ihn mein Leben geben.
Ich gebe alles dafür ihn glücklich zu sehen und wenn meine Gefühle seinem Glück im Weg stehen, dann darf er es niemals erfahren.
Einfach runterschlucken und lächeln.Und ich kann damit Leben.
Bis zum Abend.Nachts, wenn ich im Bett liege und mein Kopf voll mit ihm ist.
Wenn niemand davon mitbekommen kann und ich mich in den Schlaf weine, wie ein großes Kind.
Wenn ich durch das Fenster in den schwarzen Nachthimmel sehe, eine Briese durch die Gardienen weht.
Wenn ich den Pfirsichbaum vor meinem Fenster sehe, dessen Blüten mich an seine Schönheit erinnern.
Wenn ich vor lauter Schluchzen nicht mehr atmen kann.
Wenn mein Herz kurz vorm zerbersten ist.„Yuyu?"
Mingi verpasst mir einen Hieb in die Rippen.
„Hör mir gefälligst zu, wenn ich von meinem krassen Tag erzähle."Ich setze ein Lächeln auf.
„Sorry, war in Gedanken. Was hast du gesagt?"Er schiebt seine Unterlippe vor und mein Blick folgt seiner Bewegung.
Ich würde so vieles dafür geben seine Lippen ein einziges Mal auf meinen spüren zu können.„Nö, jetzt nicht mehr. Zu spät."
„Och nee."
„Och doch."
Ich muss schmunzeln.
„Yunho?"
Ich sehe in seine Augen.
„Hm?"„Du erinnerst dich doch noch an dein Versprechen, richtig?"
Mir rutscht das Herz in die Hose.
Ich halte den Atem an.
„Was ist damit?"„Es hat sich doch nix daran geändert, oder?"
Ich wende meinen Blick ab, würde so gern ehrlich sein.
Würde ihm so gern sagen, was ich empfinde, wenn er mich ansieht.
Wie mein Herz fast explodiert, obwohl er nur neben mir sitzt.
Wie er der einzige ist, der mich immer glücklich machen kann.
Wie sehr ich ihn liebe und wie sehr ich mich dafür hasse, dass ich mein Versprechen gebrochen hab.„Oder?"
„Wie kommst du denn auf einmal darauf?"
„Du verhältst dich in letzter Zeit etwas seltsam, ich hab mich nur gefragt ob..."
„Mingi-"
Er unterbricht mich.
Angst liegt in seiner Stimme.
„Bitte, Yunho. Bitte mach das nicht kaputt."Ich will gehen, einfach weg von hier.
Mir bleibt die Luft weg.
Es fühlt sich an, als könnte ich nicht mehr atmen.„Tu's nicht. Bitte sag nicht, du liebst mich. Ich kann das nicht. Ich kann dich wegen sowas nicht verlieren."
Ich atme aus, mein Herz wieder kurz vorm zerbersten.
Ich werde es nicht sagen, aber nur, weil er es nicht will.
Ich sehe ihn wieder an.
„Nein, natürlich nicht. Keine Sorge, alles nur Spaß, das weißt du doch."Mingi atmet erleichtert aus, während ich auf den Boden sehe und gegen die Tränen anblinzele.
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Please don't say you love me //A Yungi Oneshot//
Fanfiction„Du erinnerst dich doch noch an dein Versprechen, richtig?" Mir rutscht das Herz in die Hose. Ich halte den Atem an. „Was ist damit?" „Es hat sich doch nix daran geändert, oder?"