Kapitel 2

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Normalerweise fahre ich mit meinem Roller in die Schule und wieder heim, aber heute nehme ich den Bus. Meine Verfassung heute morgen war zu schlimm, um selbstständig zu fahren. Also stehe ich nun alleine an der Bushaltestelle und warte. Ich mache mein Handy an und gucke auf die Uhrzeit. Seit 10 Minuten stehe ich schon hier und es fühlt sich noch länger an. Mir wird wieder bewusst, warum ich immer mit dem Roller fahre. Denn neben dem frühen Aufstehen, den schreienden Kindern im Bus und das ganze Gequetsche ist das Warten einfach nur schrecklich. Schrecklich, schrecklich langweilig und schrecklich alleine.

„Hey" Ich nehme eine leise Mädchenstimme neben mir wahr. Als ich mich zur Stimme drehe und sehe wer da mit mir redet, wird mir ganz warm und ich muss verlegen anfangen zu lächeln. Elli geht es genauso, kann ich unschwer erkennen.

Ich antworte mit einem „Hi" und könnte mich sofort selbst dafür ohrfeigen, dass ich nicht noch mehr gesagt habe, denn nun tritt eine peinliche Stille auf. Niemand weiß, was er sagen soll. Wir gucken uns in die Augen bis Elli letztendlich ein Gespräch anfängt. „Wegen gestern Abend", fängt sie an und ich merke, dass es ihr etwas unangenehm ist. „Ich- Du- ... Wir- wir müssen nicht darüber reden, wenn du nicht möchtest", fährt sie dann fort. Ihr Blick ist auf den Boden gerichtet. Ich hingegen gucke sie verdattert an. „Nein, überhaupt nicht. Ich mein', ich bin cool damit, also wenn du es bist!" Noch während ich das ausspreche, gehen ihre Mundwinkel nach oben, genauso wie ihr Kopf. „Klar, bin ich das. Ehrlich gesagt habe ich gehofft, dass du das sagst", sagt sie ohne Scheu zu mir.

Genau das mag ich an ihr. Dass sie in den richtigen Situationen einfach nur Klartext spricht und nicht zu schüchtern ist. Nicht so wie du, sagt eine Stimme in meinem Kopf. Denn ich weiß zu oft nicht, was ich zu anderen sagen soll und schwiege dann einfach nur, obwohl mir bewusst ist, dass ich es später wieder bereuen werde.

So geht es mir jetzt wieder. Ich stehe einfach nur hier und hab keine Ahnung, was ich antworten soll. Diese Leere in meinem Kopf gepaart mit dem Gribbeln in meinem Bauch, machen das alles hier nicht besser.

„Also wenn du Lust hast, können wir ja bald noch mal was machen", ergreift Elli wieder das Wort. Bei dem Gedanken an ein Treffen mit ihr wird die Leere in meinem Kopf noch leerer und das Gribbeln noch größer, wenn das überhaupt noch geht.

Es sind zwar erst ein paar Tage seit unserem letzen Treffen vergangen, weshalb es gar keinen Grund zur Aufregung geben sollte, aber ich habe Angst, dass es dieses Mal komisch werden könnte, wegen unserem Kuss. Obwohl unsere anderen Dates, wenn man das so nennt, total gut und normal waren.

„Ja, voll gerne. Fänd' ich cool. Hast du an was bestimmtes gedacht, dass wir machen können?", frage ich und höre mich eher an, als würde ich ein Treffen mit meinen Kumpels ausmachen wollen.

„Ehrlich gesagt hatte ich schon was im Kopf, das wir machen können. Ich hab' dich heute in der Schule mit Lukas gesehen und dachte, dass wir ja was mit ihm und Lotte machen können. Also wenn das okay für dich ist." Sie schaut mich erwartend an. Lotte ist Lukas Freundin und gleichzeitig auch Ellis beste Freundin. Ich habe noch nie richtig was mit ihr zu tun gehabt, aber wenn man mit Lukas zusammen ist und mit Elli befreundet, kann man eigentlich nur nett sein.

„Klingt gut. Wann denn?" „Lotte und ich können beide übermorgen." Elli hatte es also schon komplett durchgeplant, ich hätte also gar nicht „nein" sagen können. Wartend auf meine Antwort schaut sie zu mir rauf, da ich gut einen Kopf größer bin als sie. Äußerlich würden wir beide wegen der Größe und unserem restlichen Aussehen nämlich perfekt zusammenpassen, sagt Fynn.

„Cool, das sollte bei mir passen" „Super, Lotte klärt das mit Lukas ab", antwortet sie glücklich. Ihr Lächeln ist nicht einmal von ihren Lippen verschwunden. „Ist das deiner?", schiebt sie hinterher. Fragend schaue ich sie an, denn ich weiß nicht so recht, was sie meint. Lukas ist schließlich nicht meiner, aber das kann sie ja auch nicht meinen. Sie deutet meinen Blick richtig und zeigt mit ihrem Arm in Richtung eines einfahrenden Busses. „Achso, ja da muss ich rein", sage ich zu Elli, nachdem ich die Busnummer gelesen habe.

Der Bus kommt langsam zum Stehen und keiner weiß, was wir zur Verabschiedung machen sollen. Eine Umarmung? Ein Handschlag? Gar nichts? Viel Zeit zum Überlegen haben wir nicht mehr, sonst fährt der Bus ohne mich weiter. Also presse ich nur ein „Dann bis bald" raus und würde mich gerne ein zweites Mal in den letzten 5 Minuten ohrfeigen, denn das ist ja mal die schlimmste Art das Mädchen, das man mag zu verabschieden. Elli hebt wenigstens noch die Hand, um mir zu winken. Ich lächle ihr noch zu bevor ich einsteige und meine Kopfhörer in die Ohren stecke. Ich lasse  ich auf einen Sitz fallen, der nicht auf der Fensterseite zu Elli ist, um es nicht noch komischer zu machen und sie sehen zu müssen nach dieser Situation. Meine Finger kramen in meiner Jackentasche nach meinem Handy und ich mache Musik an. Der Bus fährt langsam los und ich schweife in meine Gedanken ab nach übermorgen und dem Treffen.

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Hello,
here's the second chapter yeahh :D es ist zwar wieder nicht so lang, aber das wird schon noch haha Vote & kommentiere gerne, wenn es dir gefallen hat <3
Bye bye Tilly

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 02, 2021 ⏰

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