Regen, Hügel, Streit und Flüche (Kapitel 13)

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Lia

Als Juli und ich am Hügel ankommen sind alle anderen schon dort. Sie haben, wie es aussieht, alle auf uns gewartet. „Was ist zurecht?" fragt Nessa. „Erkläre ich dir gleich" gebe ich als Antwort. Sie nickt nur. Ich schaue in den Wald, über ihm ist eine riesige dunkelgraue Wolke. „Sieht so aus, als würde es heute noch regnen. Also Huckleberry, wo lang müssen wir? Fahr am besten vor und wir dir hinterher" schlage ich vor. „Ja, Juli. Fahr du vor" unterstützt mich Leon. Wow, das Leon einmal das Kommando abgibt. Er versucht wirklich seine Fehler gut zu machen. Juli fährt los. Leon ihm hinter. Maxi, Joschka, Raban und Nerv folgen. Nessa und ich bilden das Schlusslicht. „Also wer hat was verdient? Wo wart ihr überhaupt?" fragt Nessa schon los. „Also fange ich mal von vorne an. Ich wollte nochmal versuchen mit Marlon und Markus zu reden. Die beiden haben einfach Angst ihre Freunde nochmal zu verlieren, wollen es aber nicht zugeben, deswegen sage sie, sie werden erwachsene. Aber sie wissen beide, dass sie hier sein sollten und dass wir mehr als Kinderkram waren oder besser gesagt sind. Ich habe versucht mit den beiden zu reden, aber beide haben komplett abgeblockt. Markus hat dann gesagt, dass die beiden erwachsene werde. Er hat mich bei meinem ganzen Namen genannt" erkläre ich. Es tut weh, dass er mich mit ganzen Namen genannt hat, ich weiß jetzt das er mich endgültig hasst und ich dachte wir könnten doch Freunde werden.

Er weiß, dass nur Menschen, die sauer auf mich sind, mich ‚Emilia' nennen. „Er hat dich wirklich ‚Emilia' genannt?" fragt Nessa verblüfft, ich nicke. „Aber das war noch nicht alles. Er sagt wir werden verlieren und wir sind naiv, wenn wir denken wir könnten gewinnen. Er sagt wir halten nur an Kinderkram fest und werden sowieso verlieren. Aber weil das nicht genug ist, sagt er noch ich könnte mich ja ins Tor stellen, weil ich ja so gut bin, ich soll mir einfach meine Hand anschauen. Aber das schlimmste war, als er sagt er will sich nicht nochmal blamieren. Die Blamage letztes Jahr hätte ihm gereicht." Erkläre ich Nessa. „Wow", sagt sie nur. Ich nicke. „Und als er das gesagt hat, war ich so sauer, dass ich ihm einfach eine geklatscht habe und ihm gesagt habe, die wilden Kerle wäre kein Kinderkram wir waren eine Familie. Und wir sind nicht naiv, sondern glauben an unsere Träume. Ich wünschte ihm noch viel spaß beim Erwachsen werden, habe mich umgedreht und bin gegangen. Ich wollte ihn einfach nicht mehr sehr, und noch wenig mich noch mehr mit ihm streiten. Wir haben schon so viel gestritten, können wir nicht einmal normale Freunde sein?" frage ich Nessa. Sie zuckt mit den Schultern. „Freundschaften können auch kompliziert sein. Entweder du kämpfst für die Freundschaft oder du lässt sie komplett sein." Sagt sie. Ich nicke. Ich will wirklich mit ihm befreundet sein, aber es ist schwer. „Als ich dann weck war, hat Markus noch Juli gefragt warum er noch da ist er soll doch zu seiner Liebsten gehen, also hat ihm Juli auch eine geklatscht und ist auch gegangen." Erkläre ich. „Vielleicht ist er eifersüchtig" stellt Nessa eine Vermutung auf. Ich stöhne „Nessa, jetzt fang du auch nicht an. Juli und Maxi reichen mir schon." Sage ich verzweifelt. Jeder denkt, dass Markus und ich verliebt ineinander sind, aber wir schaffen es nicht einmal ein paar Tage befreundet zu sein, ohne uns zu hassen. Ich hasse ihn, weil er seine Freunde im Stich gelassen hat, und er hasst mich wahrscheinlich, weil ich ihm zweimal eine geklatscht habe. Das kann doch keine Freundschaft werden. „Ich meine das anders. Was ist, wenn er auf Julis und deine Freundschaft eifersüchtig ist. Markus und du streitet euch andauernd, vielleicht will er auch so eine Freundschaft, wie Juli und du sie haben, mit dir, aber ihr kriegt es einfach nicht hin" erklärt sie. Ergibt Sinn, wenn man genau, darüber nachdenkt.

„Das könnte gut möglich sein" gebe ich ihr recht. „Los beeilt euch. Wir haben noch 20 km bis zum nächsten Geheimversteck" hetzt Juli uns. „Und es fängt gleich das Regnen an" füge ich hinzu. Ich trete in die Pedale, genau wie Nessa. Nicht lange und wir sind bei den Jungs vorne. Nessa fährt neben meinem Bruder und ich neben Juli. „Sag mal Huckleberry, sollten nicht gleich, diese Hügellandschaft kommen, über die wir gestern noch gesprochen haben?" frage ich. Er nickt und wie auf Kommando fängt es das Regnen an. Na toll. Ich habe nichts gegen Regen. Aber es muss nicht regnen, während wir 183 km durch den Wald fahren. „Los beeilt euch" hetzt Juli uns weiter.

Emilia und die wilden Kerle gegen Fabi und seine BiesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt