Teil 1

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~Hermine's POV~

Ich schritt aus dem Zimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, als ich eine emotionslose und so eiskalte Stimme hinter mir vernahm. Es war Snape. Severus Snape. Der Hauslehrer der Schlangen und Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Außerdem war er der Patenonkel von Malfoy, dem Frettchen.

Ich wusste von seiner Vergangenheit mit Lily, dass er sie wahrhaftig geliebt hatte, Lily sich aber trotz dessen für Harrys Vater James entschieden hatte. Dazu kam noch, dass der Professor früher von James Potter und den anderen Rumtreibern schikaniert wurde und es so noch demütigender für ihn war. Na ja ... so konnte es auch in der Liebe laufen.

Bei mir schien es jedoch auch nicht besser in diesem Thema zu laufen. Deshalb konnte ich auch irgendwo seine Art und die tiefe Abneigung gegen Harry und die Gryffindors gut verstehen.

„Ms. Granger, würden Sie noch bitte mit in mein Büro kommen?" Leise trat die Stimme an mein Ohr, während der Lärm um mich herum zu nahm, den die Massen an Schüler erzeugten, als sie das Zimmer verließen und sich auf den Weg in den wohlverdienten freien Nachmittag machten, doch ich blieb zurück. In den Kerkern, dem Nest der Schlangen.

Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf den Professor.

"Folgen Sie mir bitte ..."

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und schaute tief in die Augen. Mir war unbewusst, warum ich in sein Büro zitiert wurde, immerhin hatte ich eine hervorragende Leistung erbracht und immer gut mitgearbeitet. Grübelt folgte ich dem Schwarzhaarigem aus dem Zimmer und tiefer in die kalten Kerker von Hogwarts.

~

Kein Wort hatten wir gewechselt, obwohl ich viele Male kurz davor stand ihn zu fragen, warum ich denn in sein Büro musste und doch hatte ich es nicht über mich gebracht.

Nervös stand ich nun vor seinem Schreibtisch. Der Lehrer saß halb auf der Tischkante. Nicht viel Platz trennte uns voneinander. 

Ich biss mir auf der Lippe herum und mein Blick glitt auf den Tisch, welcher höchstwahrscheinlich aus Eiche bestand und dessen Fasern hauchfein waren. Mehrere Bücher lagen auf ihm. Die Titel konnte ich nicht erkennen. Sie schienen sehr alt zu sein. Die Seiten waren schon gelblich und leicht wellig. Ich erblickte eine Feder mit Tinte und ein Pergamentstück auf dem vermeintlichen Platz des Professor. Ein haufeines Lächeln zupfte an meinen Mundwinkeln.

Dann entgegnete meinem Blick Snape. Seine Augen waren leer und doch schien etwas in ihnen zu liegen, etwas noch Unbekanntes.

„So ... warum bin ich hier?" erhob ich meine nervös bebende Stimme.

Stille

Was ging hier vor sich? Er wirkte abwesend.

„Professor Snape?"

Ich trat näher an ihn heran, legte meine Hand auf seinen Arm, schaute ihn durchdringend an und wiederholte meine Worte.

Ich wusste nicht, wieso ich dies tat, allerdings fühlte es sich in keinster Weise falsch oder gar komisch an.

Er kam wieder zu sich und sah äußerst erschrocken und auch teilweise überraschst aus.

"Ms. Granger", meinte er.

Sein strammer Blick wanderte von meinen Augen weiter hinunter auf mein Dekolleté. Er verstummte wieder. Sofort lies ich meine Hand von ihm ab.

Tief in mir vernahm ich ein außergewöhnliches Gefühl nach so etwas wie Verlangen oder etwas anderem. Sicher war ich mir nicht, was diese leise Stimme in mir wollte, aber vorerst schob ich dies beiseite.

Seine Augen schienen mich abzuscannen und im nächsten Moment stand er von der Ecke auf. Sein doch so kurzer Weg führte ihn zu mir. Fragend schaute ich ihn an. Er stand direkt vor mir. Wenige Zentimeter trennten unsere Nasen voneinander. Ich wurde nervös, verschränkte meine Hände vor mir und konnte nur noch Flach atmen. Mein Körper war wie gelehmt.

Was passierte hier, war das erste, was mir in diesem Augenblick durch den Kopf schoss. 

Doch den Gedanken konnte ich mir im Moment nicht beantworten, denn Snape begann sanft und gar schon ängstlich seine Hand auf meine Wange gleiten zu lassen. Mir stockte der Atem.

Sein Daumen fuhr sanft über meine Lippen auch seine Augen schienen dem zu Folgen. Ich vernahm ein seichtes Kribbeln in meinem Bauch und unterhalb der Gürtellinie. 

Letztendlich fuhr er mit seiner anderen Hand in mein Haar, während die andere weiter mein Gesicht betastete. Dann kam sein Gesicht meinem immer näher. Meine Augen schlossen sich automatisch. Doch er schien abzuwegen, ob er diesen Schritt wirklich gehen sollte oder er es lassen sollte.

Also ergriff ich diesen Augenblick, legte meine Hand auf seine Schulter, stellte mich leicht auf Zehenspitzen und legte meine Lippen zaghaft auf seine. 



Das ungestillte VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt