Fred kommt zu mir, streckt mir mit einer Verbeugung meinen Säbel hin und fragt: "Wollen wir tanzen?" Ich muss lachen und sage: "Klar."
Für die Party wurden extra die Schwestern des Schicksals eingeladen, die mit cooler Musik und Ansagen die Stimmung halten. "Wer will feiern?!", schreit die Sängerin in ihr Mikrofon und die Schüler jubeln. "Ist das alles? Ich kann euch nicht hören!" Alle jubeln und schreien und stampfen mit den Füßen, und ich registriere, das die meisten Lehrer die Party verlassen haben. Wir tanzen ausgelassen, doch als die Band ein langsameres Lied spielt, ziehe ich Fred von der Bühne weg zu den Büffettischen, die in der Halle aufgestellt wurden. Wir holen uns Butterbier und stellen uns an die Seite. "Macht es dir etwas aus wenn ich eine Pause mache? Ich kann nämlch gar keinen Partnertanz.", murmele ich verlegen und sehe zu Boden. "Kein Problem.", erwidert Fred, legt eine Hand an mein Kinn und dreht meinen Kopf so, dass er mir in die Augen schauen kann. "Ich auch nicht.", fügt er noch hinzu und lächelt mich an. In diesem Moment stolpert Neville an uns vorbei, und er hat große, rote Beulen im Gesicht. "Hey Longbottom, was ist denn mit dir passiert, du sahst doch mal besser aus!", scherzt Fred, der Neville im Halbdunkeln der flackernden Bühnenlichter nicht so genau sehen kann. "D- Draco und Harry, dahinten!", stottert er aufgelöst und zeigt in Richtung Tanzfläche. "Verdammt.", entfährt es mir und ich wende mich an Fred, der sofort ernst wird. "Kannst du ihn in den Krankenflügel bringen?" "Klar.", antwortet Fred und sieht sich beunruhigt in der Halle um. Ich kämpfe mich durch die tanzenden Schüler in die Richtung, die Neville gezeigt hat. Wenn ich genau hinsehe, kann ich zwischen den Lichtern der Bühne Lichtblize von Zaubern erkennen. Ich schlängele mich weiter durch die nichts ahnenden Schüler und beschimpfe meinen Cousin gedanklich. Er ist manchmal so ein eifersüchtiger Idiot. Wahrscheinlich hat er Neville mit einem Fluch getroffen. Harry ist eigentlich sehr anständig, aber er und Draco können sich seit ihrem ersten Jahr nicht ausstehen. "Arresto momentum!", rufe ich und richte meinen Zauberstab auf die Beiden. Ihre Bewegungen werden extrem verlangsamt, und ich erkenne, dass beide gerade dabei sind, einen Zauber abzufeuern. "Was ist hier los?", frage ich die Umstehenden, und ein Slytherin- Junge erklärt: "Draco hat nur von seiner Familie erzählt, und Harry hat angefangen ihn anzuschreien und Flüche auf ihn abzufeuern." "Das stimmt nicht!", wirft Oliver Wood ein, "Er hat damit angegeben dass seine Familie besser und ehrenvoller sei als viele der Anwesenden und dass sein Vater schon noch dafür sorgen würde, dass diese Schule von den Muggelgeborenen befreit wird." "Er hat Schlammblüter gesagt!", wird es von irgendwoher gerufen, und Wood nickt grimmig. "Ja, dass auch." Fred taucht hinter mir auf und hat offenbar die letzte Aussage gehört, den er flüstert: "Ich bringe ihn um." Ich runzele die Stirn und schüttele leicht den Kopf in seine Richtung, während ich darüber nachdenke, wieso Draco so etwas macht, wenn er doch die Ideale seines Vaters eigentlich ablehnt. Ich blicke mich um und sehe Pansy, eine Slytherin aus Dracos Jahrgang, die spöttisch zu Draco sieht, und hinter ihr Crabbe und Goyle. Offensichtlich hat sie ihn dazu gebracht, gegen die Muggelgeborenen auszusagen, und Draco hatte aus Angst, sonst auch ohne seine angeblichen Slytherin- Freunde dazustehen, mitgespielt, woraufhin die Situation eskaliert war. Harry und Draco bewegen sich langsam wieder schneller, doch Percy, der Schulsprecher, der jetzt auch auftaucht, ruft: "Expelliarmus!" und hebt die Zauberstäbe von Harry und Draco auf. "Folgt mir. Alle Beide.", sagt er kühl und dreht sich um. Ich wollte das eigentlich vermeiden, da die Beiden jetzt wahrscheinlich eine Menge Ärger bekommen, aber sie trotten schon mit giftigen Blicken hinter Percy her. Langsam verteilen sich die Schüler, die den Beiden zugesehen haben, und viele haben gar nichts mitbekommen. "Warum warst du eigentlich so schnell wieder da?", wende ich mich fragend an Fred, und er erklärt: "Ich habe Lee mit Neville zum Krankenflügel geschickt, weil ich sehen wollte, ob du Hilfe brauchst. Was nicht der Fall war, du hattest scheinbar alles unter Kontrolle." "Danke trotzdem.", sage ich. Er grinst und ergänzt: "George habe ich auch gesehen, aber er war zu beschäftigt, mit Angelina zu flirten." "Läuft da was zwischen den Beiden?", will ich neugierig wissen, und er zeigt nur hinter uns, wo George und Angelina gerade auf die Tanzfläche kommen. "Sie haben wirklich zwei Stunden gebraucht, bis einer sich getraut hat, den Anderen zum Tanzen aufzufordern.", kommentiert Fred trocken. Ich blicke auf die Uhr und sehe, dass es fast zehn ist. "Dabei mögen sie einander offensichtlich." Wir brechen in Gelächter aus und Fred legt einen Arm um meine Taille. Ich lege meinen Kopf an seine Schulter und so bleiben wir entspannt stehen und sehen den Anderen zu. Die Tür geht auf und McGonagall kommt herein. Die Schwestern des Schicksals unterbrechen die Musik, und McGonagall sagt mit lauter Stimme: "Die Erst- bis Drittklässler verlassen jetzt bitte die Halle und begeben sich in ihre Schlaafsääle. Die älteren Schüler dürfen noch eine Stunde feiern." Enttäuschtes Gemurmel ertönt, doch die jüngeren Schüler verlassen gehorsam die Halle. Wie man etwas später sieht, hat etwas anderes auch keinen Sinn, den McGonagall filtert die Jüngeren, die die Halle nicht verlassen, zuverlässig heraus. Wenig später bemerke ich, dass auch Lee zurück ist, und genieße die restliche Zeit mit Fred, der mich erfolgreich von Dracos und Harrrys Streit ablenkt. Pünklich um elf scheucht uns McGonagall trotz Protesten aus der Halle, doch zurück im Gemeinschaftsraum, denken die wenigsten an Zubettgehen. In kleinen Gruppen wird geredet oder es werden Spiele gespielt, und einige Schüler, darunter auch wir, haben Essen mitgenommen. Auch wenn alle zunächst noch aufgedreht sind, leert sich der Gemeinschaftsraum in der nächsten halben Stunde spürbar, da die meisten Schüler müde vom Tanzen sind. Um Mitternacht sind nur noch Fred und ich da, und ein paar Schüler sind auf den Sofas eingeschlafen. Ich stupse Fred an und nicke lächelnd zu Angelina und George hinüber, die aneinandergeschmiegt auf einem der Sofas liegen. Oliver Wood schnarcht leise in einem der Sessel und murmelt etwas Unverständliches. Fred nimmt mich an der Hand und wir steigen lächelnd durch das Porträt hinaus in den dunklen Gang.
DU LIEST GERADE
Selena Lestrange
FanfictionSelena ist die Tochter von Bellatrix und Rodolphus Lestrange (das ist Bellas Ehemann), ihre Eltern hassen sie weil Selena sich weigert, Lord Voldemort und die Todesser zu unterstützen, obwohl auch Lucius Malfoy, bei dem sie aufwächst während ihre El...