Kapitel 1

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Emma

„Schatz bin wieder zuhause!" Keine Antwort. „Schatz bist du zuhause?" wieder nichts. Er ist wohl mit seinen Jungs draußen. Liam und ich sind schon seit 2 Jahren zusammen und in 2 Monaten sind es 3 Jahre. Liam und ich hatten unseren Urlaub für den Sommer zwar schon geplant, aber ich weiß nicht wohin es geht. Er hatte nur gesagt, dass es eine Überraschung ist. Da heute war mein letzter Tag an der Uni war und ich alle Prüfungen überstanden hab, kann ich jetzt als Physiotherapeutin anfangen. Wo habe ich noch keine Ahnung. Auf jeden Fall in der nähe meiner Eltern. Nach Leverkusen, denn ich vermisse die Heimat und meine Freunde. Nachdem ich zur Tür rein bin, zog meine Schuhe aus und ging in die Küche, wo ich zwei ausgetrunkene Gläser vorfand. Komisch, Liam räumt doch immer sein Zeug weg. Dich stört es nicht also räumst die Gläser weg und nimmst dir etwas zu Essen aus dem Kühlschrank. Da es schon später Nachmittag ist gehst du in Schlafzimmer um dir was bequemes anzuziehen, doch was du da vorfindest hättest du niemals erwartet.

Du siehst Liam auf einem blondem Mädchen und das auch noch nackt küssend. Sie schrecken auseinander als sie dich hörten. Alles lief wie in Zeitlupe ab, all die Erinnerungen. Er stand auf, aber du bewegtest dich kein Stück. Du bemerktest gar nicht, dass dir eine Träne die Wange herunter rollt. Erst als Liam dich mit einem schütteln aus deiner Schockstarre befreit, siehst du wie die Blondine ihre Sachen schnappt und verschwindet. Du kannst immer noch nicht fassen was passiert ist. Liam versucht mit dir zu reden aber du hörst ihm nicht zu. Wie in Trance gehst du zum Bett, holst deinen Koffer hervor und gehst damit zum Schrank. Es dauert keine 30 Minuten, bis du alles im Koffer hast und verschwindest. Du buchst dir ein Zugticket nach Leverkusen, da du kein eigenes Auto hast. Du rufst deine Eltern an und erzählst ihnen, dass ihr euch getrennt habt, den Rest kannst du selber nicht mal aussprechen. Als du endlich im Zug sitzt realisierst du erst was gerade passiert ist und du ihm das nie verzeihen kannst. Du nimmst dir deine Kopfhörer, steckst sie in die Ohren und hörst eine Playlist.

Nach ungefähr 4 Stunden Zugfahrt steigst du am Bahnhof aus, wo dein Bruder schon auf dich wartet um dich abzuholen. Ihr umarmt euch und du weinst in seine Schulter dein Bruder ist erst 18, aber trotzdem schon viel größer als du. Elias fragt gar nicht nach wie es dir geht oder was passiert ist, denn er wusste, dass du nichts sagenden wirst. Nach ungefähr 5 Minuten setzt ihr euch ins Auto und dreht die Musik laut. Am Haus angekommen öffnet deine Mutter die Tür und schließt dich in die Arme. Du weintest wieder los. „ Weine nicht mein Schatz, alles wird gut." sagte deine Mutter zwischen den Tränen. Du beruhigtes dich wieder und gingst mit deiner Mutter ins Wohnzimmer auf die Couch. Ihr redet viel und lacht auch, aber manchmal weintest du. Elias kam mit drei großen Pizzakartons an, wo für jeden eine Pizza drin ist. Du bedankst dich bei ihm und verschlingst die leckere Pizza. Um einen klaren Kopf zu kriegen ging ich noch duschen und legte mich ins Bett. Ich schnappe mir noch mal mein Handy und war nochmal auf Instagram. Ein Bild wurde mir sofort vorgeschlagen, aber das was ich sah erfreute mich überhaupt nicht. Es war Liam und die Bondine knutschend auf unserer Couch. Ich beschlossen ihm zu entflogen und zu blockieren, löschte seine Nummer und schlief dann langsam ein.

Am nächsten Morgen werde ich von meiner Mutter zum Frühstück geweckt. Es gab mein Lieblingsessen, Pfannkuchen. Ich nehme mir zwei Stück lege ein paar Früchte darauf mit ein bisschen Sirup. Elias war schon weg, denn er hatte Fußballtraining am frühen morgen. Ich beschloss mich um eine Wohnung und Job zu kümmern, denn ich wollte eine eigene Wohnung. Also setze ich mich hin und überlegte, wo ich mich bewerben kann. Mein Vater und ich hatten uns gestern am Telefon schon darüber unterhalten, denn er war auf Geschäftsreise. Er meinte zu mir, dass sie beim Fußball sowas wie eine Physiotherapeutin suchen, die sich um die Verletzungen der Spieler kümmert. Ich informierte mich ein bisschen über die Fußballmannschaft Bayer 04 Leverkusen, um herauszufinden, ob die jemanden brauchen. Es stimmte, also fing ich an eine Bewerbung zu schreiben. Es verging 1 Stunde als ich endlich eine Bewerbung mit allem drum und dran hatte. Ich schickte sie ab und hoffte, dass bald eine Rückmeldung kam. Ich wusste das es zwar nicht heute wär aber Hoffnung hatte ich trotzdem. Kurz darauf kam meine Mutter in mein Zimmer und fragte mich ob ich Lust hätte mit shoppen zu kommen, was ich mit einem ja beantwortete.

Plötzlich klingelte mein Handy , ich sah jedoch nur eine Nummer und dachte das es vielleicht schon die Sekretärin von Bayer 04 war. Doch so sollte es nicht kommen. Ich ging ran. „Ja" „Gut das ich dich endlich erreiche", es war Liam mit dem ich eigentlich nie wieder reden wollte. Ich hatte gestern alle Nachrichten und Anrufe ignoriert. „Wann kommst du nachhause?" Fragte er mich gerade ernsthaft wann ich nachhause komme. „Garnicht. Du hast mich betrogen." sagte ich mit wütender Stimme. Was fällt dem eigentlich ein?! Er beteuerte, dass es nicht mit Absicht war und sie ihn gezwungen hätte. „Deswegen hast du ein Bild auf Insta mit der schlampe hochgeladen. Genau verarschen kann ich mich selbst!" So ein Mistkerl! „Emma bitte, ich verspreche dir ich werde es nie wieder tun. Bitte gib mir noch eine Chance." Ich muss stark bleiben. Er hatte mich so verletzt da konnte ich ihm das nicht verzeihen was bildete der sich ein. Ich nahm all den Mut zusammen und schrie ins Telefon: „Weißt du was, pack all meine Sachen in eine Kiste und schick sie mir per Post. Ich will dich nie wieder sehen." und legte auf. Erst jetzt bemerkte ich die Tränen, die mir die Wange runter rollte. Ich verkroch mich in mein Bett und heulte mich aus. Auf shoppen hatte ich jetzt auch keine Lust mehr. Einige Zeit verging, in der ich geweint hatte und mir traurige Lieder anhörte. Es hatte den ganzen Tag nur geregnet, als hätte sich das Wetter meiner Stimmung angepasst, obwohl es schon Mitte Juli war. Ich wollte nicht, dass es so weiter geht. Ich nahm mein Handy und rief meine beste Freundin Leonie an.

„Hi Emma, lange nichts gehört" „Ja war jetzt die letzten Wochen so anstrengend und ich habe mich von Liam getrennt." „Oh nein du arme, ihr wart doch wie füreinander geschaffen" „Anscheinend nicht, aber ich wollte dich fragen ob du vorbei kommen möchtest. Ich fühl mich so allein." ich hoffte sie hatte Zeit. Sie sagte „Aber klar doch bin in 15 Minuten da" und legte auf. Ich freute mich, denn ich hatte sie vor 5 Monaten das letzte mal gesehen und wirklich Kontakt hatten wir beide wegen der Uni nicht. Als es nach 15 Minuten klingelte rannte ich zur Tür und viel ihr in die Arme und wollte sie keinesfalls wieder loslassen sie und meine Familie waren die einzigen die mir halt gaben. Umso mehr ich darüber nachdachte umso mehr viel mir auf, dass ich sie vermisst hatte. Wir ließen uns los und gingen in mein Zimmer. Wir erzählten uns alle möglichen Dinge, die in letzter Zeit passiert sind, bis sie fragte „Warum habt ihr euch getrennt?" ich wurde stocksteif. Ich bekam eine Gänsehaut. Ich sah das Bild, wo Liam auf einer anderen liegt vor meinem inneren Auge. Meine Augen fingen an zu tränen. Leonie sah es und nahm mich in den Arm und strich mir behutsam über den Rücken. Wir verharrten eine Weile so, bis ich mich wegdrückte. „Ich kam gestern nachhause uns habe ihm beim vögeln emit einer anderen erwischt." sprudelten die Worten nur so heraus. Ich brach ein weiteres mal zusammen. Doch die Frage, ob ich daran schuld war plagte mich auch die nächsten Tage. Leonie ging kurze Zeit später auch. Sie fragte mich ob sie morgen wieder vorbei kommen soll, doch ich verneinte.

Weitere Tage vergingen. Aber ich hatte nicht mal die Motivation beziehungsweise hunger mir irgendwas zu machen. So aß ich vielleicht ein bisschen Obst. Dies konnte man mir ansehen, denn ich war blass, hatte dunkle Augenringe und sah einfach alles andere als gesund aus. Ich blockte jeglichen Kontakt ab, da ich die kraft nicht hatte. Doch Leonie war hartnäckig, was ich aber an ihr so bewundere. Sie hatte es nämlich geschafft mich aus dem Bett zu kriegen. Leonie hatte mich überredet wieder unter Menschen zu gehen. Dies tat ich auch, ich ging wieder mit meinem Bruder laufen und aß wieder normal. Ich habe mich sogar noch woanders beworben, denn ich bekam noch keine Antwort. Leonie wollte heute Abend feiern gehen, eigentlich hate ich keine Lust aber ich musste hier raus wieder unter Menschen sein. Ich saß also gerade an meinem Schminktisch und zog noch einen Eyeliner. Meine Mutter hatte mir die Haare inzwischen gelockt, da ich das nicht hinkriege
:)
Ich schlüpfte in mein Kleid, dass mir nur bis zur Mitte meines Oberschenkels ging. Es war pastelllila, dazu noch ein bisschen Goldschmuck, schwarze Highheels und eine kleine Tasche. Leonie wartete draußen vor dem Auto auf mich. Als ich rausging sah ich noch jemanden warten kannte die Person aber nicht. Leonie stellte mir ihren Kumpel Kai vor. „Hi ich bin Kai und du musst Emma sein?" „ja die bin ich" lachte ich. Wir stiegen ins Auto und fuhren zum Club. Dort waren auch meine anderen Freunde, die ich eingeladen hatte. „Ist es ok für euch wenn ich meine Freunde auch noch hier einlade?" fragte Kai. Leonie und ich nickten nur. Keine 10 Minuten später kamen drei weitere Jungs, die Julian, Mitchel und Sam heißen. Wir alle bestellt uns was zu trinken und redeten viel. Nach ungefähr 1 stunde waren wir alle vollkommen betrunken und tanzten wie verrückt. Ich beschloss mich einfach dem Gefühl von Schwerelosigkeit hinzugeben und alles auszublenden was alles letzte Woche passiert ist. Ich schwang meine Hüfte nach links und rechts bis ich zwei Hände an meiner Taille spürte...





So das erste Kapitel ist raus. Ich hoffe es gefällt euch.
Hannah:)

SOMEONE NEW - Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt