Es ist da 👶🏻

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Pt. 2

A/N's P.o.V

Das Klingeln an der Wohnungstür ließ Yoongi die vertrübten Augen öffnen und kurz starrte er nur überfordert in Richtung Flur.
Aber nach guten fünf Sekunden verstand er und raste hektisch zur Tür.
Gerade als die Klingel ein zweites Mal ertönte, drückte er den kleinen grünen Schlüsselknopf und öffnete schonmal die Wohnungstür.
Nervös sprang er auf seiner Stelle rum und nahm seinen linken Zeigefinger in den Mund, um vor Aufregung an seinem Nagel zu piddeln.
Eine schlechte Angewohnheit die er auch jetzt noch nicht losgeworden war.
Als er die Schritte im Treppenhaus endlich wahrnehmen konnte, lief er sofort los und den Leuten entgegen.
Als er um eine der Ecken lief, lief er plötzlich mitten in einen der Leute rein und sah ihn mit großen verweinten Augen an.
Der Mann mit dem großen Notfallrucksack sprach besorgt mit ihm und fragte Yoongi etwas, aber das einzige was er konnte war seine Hand nehmen und ihn zur Wohnung ziehen.
Unbeholfen stolperten Yoongi und der Mann in die Wohnung und erst dann ließ er ihn los.
Sorge füllte Yoongis ganzen Körper als er zu sah wie der Mann sich zu der gerade schreienden Chaeyoung runter beugte und sie erst einmal runter kommen ließ, bevor er ihr in Eile ein paar Fragen stellte.
Währenddessen räumte er irgendwelche Sachen aus seinem Rucksack raus und drei weitere Menschen traten in das eigentlich recht kleine Wohnzimmer.
Dies hatte zu Folge, dass Yoongi auf die Treppen flüchten musste.
Wie eine Statur stand er da und folgte mit seinen Augen jedem Schritt der Ärzte.
Zu erst wollten sie Chaeyoung die Sachen anziehen, ließen es aber und hoben sie auf die klappbare Liege die zwei von ihnen mit hoch gebracht hatten.
Der vierte von ihnen füllte ein Klemmbrett aus mit den Antworten die der erste aus Chaeyoung raus bekam.
Erst als sie in viele Decken eingewickelt stabilisiert war, wendeten sich zwei der Crew zu Yoongi und weckten ihn aus seinem Starren.
,, Sir, haben Sie alle Sachen gepackt?
Wir müssen Sie das Treppenhaus runter tragen, aber das ist nicht sehr einfach.
Bis wir unten sind müssen Sie alles gepackt haben ja? "
,, Aber ich kann mitkommen-o-oder?! "
,, Sicher doch. "
,, Schafft Sie es bis ins Krankenhaus?
Sie will einen Kaiserschnitt, keine natürliche Geburt! "
,, Mal sehen ob sie es so weit schafft, ihre Wehen sind fortgeschritten und der Muttermund sieht nach dem ersten Check schon sehr weit geöffnet aus. "
,, O-okay-
Ich pack alles zusammen-und dann komm ich runter-okay?! "
,, Okay.
Würden Sie mir danach alles beantworten was die Dame hier derzeit nicht kann? "
,, Ich-Ich kanns versuchen ja.. "
,, Sehr gut.

Dann tragen wir Sie mal runter M'am.
Ihr Freund kommt gleich nach, machen Sie sich keine Sorgen. "
,, Er-ist nicht mein-
FREUND-AHHH! "
So tollpatschig wie Yoongi nuneinmal war, übersah er eine Treppenstufe und konnte sich gerade noch so am Geländer davor retten auf die Nase zu fliegen.
Aber ungestört lief er weiter hoch und sah sich um ob er noch irgendwas vergessen hatte.
Schnell fand er Dinge wie sein Ladekabel oder sein Portemonnaie, welche definitiv noch mitkommen mussten.
Das gleiche tat er unten, während alle anderen Leute bereits raus waren.
Die Ruhe machte Yoongi Angst, lieber war er bei Chaeyoung die am schreien war als gar nichts zu hören.
Es gab ihm das Gefühl im Unwissen zu liegen, wie es ihr oder dem Baby ging.
Das Geschrei hingegen zeigte ihm wenigstens einwenig was gerade passierte.

Alles wichtige gepackt, griff Yoongi zuguterletzt nach einer Flasche Wasser und einer Tüte Cracker, bevor er in seine Schuhe schlüpfte und mit der Tasche in der Hand und Chaeyoungs liegen gebliebenden Klamotten unterm Arm die Wohnung abschloss und den anderen hinterher lief.
Sie waren beim letzten Treppenteil angekommen und erst jetzt viel Yoongi auf wie schnell er eigentlich am Atmen war.
Die Kälte schlug ihm ins Gesicht und mit zitternden Händen zog er sich die Kapuze über.
Weil er nun nicht mehr rennen konnte, versuchte er irgendwie ruhiger zu werden und schloss die Augen.
Zögernd hielt er für einen kurzen Moment die Luft an und atmete dann tief aus.
Und wieder ein.
Und wieder aus.
Langsam öffnete er die Augen wieder und ging die nun frei gewordenen Treppenstufen runter und hinterher durch die Tür.
Im Joggtempo liefen die Leute mit Chaeyoung zum Krankenwagen und schoben sie rein.
Die Frau mit dem Klemmbrett nahm Yoongi die Tasche ab und leitete ihn zu seinem Platz neben Chaeyoung auf einer kleinen Bank.
Die Tasche stellte sie zwischen seine Beine.
Zum ersten Mal konnte Yoongi wieder in das Gesicht der Mutter seines Kindes sehen und ein wenig seiner Spannung löste sich, als er nicht mehr Tränen und Verzweiflung sondern nur noch Unwohlsein sah.
Vorsichtig legte er den Hausschlüssel in sein Hosentasche und die Klamotten neben sich, bevor er ihre freie Hand mit seinen umgriff und sie vorsichtig zu sich zog.
Chaeyoungs halb geschlossenen Augen blickten langsam zu ihm auf und ein kleines, gebrochenes Lächeln entglitt ihr als Yoongi unbeholfen einen Daumen nach oben zeigte.
Der Krankenwagen fing an sich zu bewegen und kurz rüttelte es etwas, bevor Chaeyoung ein picksen in ihrem Arm spürte und Yoongi wieder von der Dame angequatscht wurde.

Appa~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt