Kapitel 3.

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3.

Oh nein. Ich stellte beim packen fest, dass mein Backpack- Rucksack kaputt war und ein Loch hatte. Ein großes. Ich hatte ihn mir gekauft, als ich mit meinen Freundinnen durch Deutschland gefahren bin, als wir 16 waren. Na gut. Jetzt muss ich mir wohl oder übel einen neuen holen. Ich machte mich gleich auf den Weg, denn eigentlich sollte ich bis heute Abend gepackt haben, denn Lou, Samuel und Veronica, eine gute Freundin von uns, werden einen Camping Ausflug irgendwo im Nirgendwo machen. Das sage ich, weil wir selbst noch keine Ahnung haben, aber mit ein paar Schlafsäcken und einem großen Zelt kann man nicht viel falsch machen. Ich radelte zu einem Outdoor-Geschäft ganz in der Nähe und schloss mein Fahrrad ab. Ich sah mich um und fand schon schnell einen, der mir gut gefiel. Er war grau mit weißen Details. Aber nicht so hell, dass man den Dreck schnell sieht. Ich schaute mich noch eine Weile um, probierte ein paar und kam am Ende doch dazu den Grauen zu kaufen. 200 Euro, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Ich radelte wieder nach Hause und dort machte ich all die komische Füllung raus und packte ihn mit echten Dingen, die man braucht. Als ich fertig war, schmiss ich ihn in die Ecke und schnappte mir meinen Laptop. Ich lief zum Balkon, auf dem Oli und seine zwei Freunde saßen und ein Bierchen tranken. „Hallo!“, begrüßte ich sie und saß mich zwischen meinen Basilikum und meine Kirschtomaten. „Musst du bevor du gehst noch viel machen?“, fragte mich Sven, der Freund von Oli. „Geht eigentlich. Ich muss noch ein Logo entwerfen und das wars. Habt ihr schon was für die nächsten paar Tage vor?“, antwortete ich ihm.

Das Logo nahm Gestalt an und war noch bevor die anderen mich abholen kamen fertig. Es klingelte an der Tür und der Abholdienst, der aus Samuel und Lou bestand, wartete schon eifrig auf mich. Wir fuhren mit Samuels VW-Transporter, unser Ersatz eines Bullies. „Hallo meine Kleine!“, begrüßte mich Samuel und nahm mich in den Arm. Er war eineinhalb Kopf größer als ich. „Hey Lou!“, umarmte ich Lou. „Lasst uns Vero abholen.“ Wir stiegen alle ein und hörten übertrieben laut Musik. Nach einer viertel stunde kamen wir bei Vero an und die stand schon vor dem Haus und wartete im Dunkeln auf uns. „Da seid ihr ja endlich!“, sagte sie und stieg in den Van. Wir begrüßten sie alle und schon ging es nach Richtung Hauptsache weg von hier! Mit sehr lauter Musik, gute Stimmung und einer dunklen Straße umzingelt von Wald und nur von den Scheinwerfern beleuchtet fuhren wir durch die Nacht. Nach zwei Stunden fanden wir einen einigermaßen geeigneten Platz. Wir bauten das Zelt auf und ich zog mir meine Jacke an, denn auch im Frühling ist es Nachts kalt. Ich holte meine Lautsprecher heraus und spielte meine „Frühlings-Playlist 2015“ ab. Die anderen fingen an ein Feuer zu machen und ich richtete das Zelt und suchte ein paar Baumstämme aus der Gegend zusammen, auf die wir uns setzten konnten. Samuel holte ein paar Würstchen aus dem Kofferraum und Lou suchte ein paar Stöcke zusammen. Wir spießten Würstchen auf, grillten sie vor dem Feuer und aßen sie. „Jaja, immer ein paar Würstchen aufspießen!“, sagte Vero belustigt. Wir lachten und ich reichte ihr eine Wurst. Nach einer Weile klingelte ein Telefon. Es war Veronicas. „Hallo?“, ging sie ran. Nach ein paar Minuten und einem kurzen Gespräch legte sie auf. „Wer war das?“, fragte Lou an einer Wurst kauend. „Mein Verein. Aber ich hab abgesagt.“, sagte sie und lächelte uns an. Die Sternendecke über uns erstreckte sich über Kilometer und jeder einzelne Stern sah wunderschön darauf aus. „Schaut mal! Eine Sternschnuppe!“, reif Samuel und deutete auf den Himmel. Und.... Wunsch gesagt. Tut mir leid, aber ich darf ihn euch leider nicht sagen, sonst geht er nicht in Erfüllung. Ich holte noch ein bisschen meine Kamera raus und machte ein paar Bilder. Langsam verglühte das Feuer und die Flamme wurde kleiner. Als nur noch die Glut rot aufleuchtete, lagen wir bereits im Zelt, aneinander gepfercht. Ich lag in der Mitte, wie sonst auch immer. Mein Lieblingsplatz. Die Nacht war kurz, aber erholsam und als frühmorgens die Sonne aufging spürte ich jeden Knochen in meinem Körper. Ich stieg als erste aus dem Zelt, streckte mich und begab mich zum Van, wo unsere Sachen untergekommen sind. Ich öffnete meinen Rucksack und holte einen Beutel Trockenfrüchte und Nüsse heraus, saß mich auf einen der Baumstämme von letzter Nacht und aß welche davon. Zehn Minuten später war dann auch die Letzte, die mal wieder Vero, die kleine Schlafkappe, war, aufgestanden. Sie holten sich alle was zu essen und aßen etwas, zogen sich an und dann luden wir alles wieder in den Van. Ich war mit fahren dran und saß meine coole Fahrsonnenbrille auf. Nein Spaß, das war meine ganz normale. Ich hab auch keine, falls ihr jetzt denkt... Wir fuhren Richtung Sonne, immer der Nase entlang. Nach eineinhalb Stunden kamen wir in einer kleinen Stadt an, die gemütlich und auch wirklich hübsch aussah. Wir suchten außerhalb der Stadt nach einem Parkplatz, den wir nach zwanzig Minuten und zwei sehr netten Passanten gefunden hatten. Ich zog die Bremse an, machte den Wagen aus und wir stiegen aus. Ich streckte mich und schaute ihn die wärmende Frühlingssonne....

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 11, 2015 ⏰

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