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,,Bitte geh nicht." Wimmernd folgte ich ihm nach draußen.
Ein Schnaufen seinerseits zeigte mir, dass es ihm gleichgültig war dass ich gerade weinte.
,,Merkst du es überhaupt?" JJ drehte sich zu mir um, sein Blick über meinen Körper gleitend. Er wirkte wie hypnotisiert und doch schien er bei klarem Verstand zu sein.
,,Merkst du eigentlich, dass ich dir die verdammte Welt zu Füßen legen würde?!"
Sprachlos sah ich ihn an. In meinem Kopf entstand ein Wirbelsturm der Gefühle. Ich wollte Freiheit, doch ihn wollte ich mehr.
,,Und jetzt sag mir Maddie..." Er stand direkt vor mir, sah zu mir herab.
Seine Lippen aufeinandergepresst, entwich er meiner Berührung. Ich wollte ihn anfassen, seine Nähe spüren.
,,.....was würdest du tun?" Seine Stimme klang kühl und gerade das machte ihn attraktiv.
Die Tränen kullerten meiner Wange hinunter und ich merkte schlagartig, dass ich ihn aufs Spiel gesetzt hatte. Er war mir wichtig, doch ich hatte das Gefühl, das in Topper mehr steckte als der gemeine Typ.
Topper war nicht so fies wie alle dachten, das spürte ich.
,,Dachte ich es mir doch." JJ lachte auf und es versetzte mir ein Stich ins Herz. Er lachte nicht weil er es lustig fand, sondern aus purer Enttäuschung.
Als er sich diesmal umdrehte und ging, lief ich ihm nicht hinterher. JJ brauchte seinen Freiraum und wenn ich jetzt hinterher gehen würde, dann würden Dinge ausgesprochen werden, die niemand von uns beiden tatsächlich so meinte.

,,Scheisse!" fluchend strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht und presste meine Lippen aufeinander, damit ich nicht noch mehr weinte.
JJ war gegangen, wer weiß wohin. Und das alles war meine Schuld.
,,Fuck!" der Schrei platzte unkontrolliert aus mir heraus, bevor ich mich unbeholfen auf die Stufe der Terrasse sinken ließ. Verzweifelt umschlang ich meine Beine während ich unkontrolliert vor und zurück wippte. Die Luft wurde knapper und so langsam wurde mir bewusst, dass ich gerade niemanden mehr hatte.
Meine Freunde? Die waren sauer. JJ? ebenfalls.
Niemand, außer mir selbst, konnte mein schluchzen hören. Mein wimmern wahrnehmen und sehen, wie ich mir immer wieder unbewusst meine Fingernägel in die Haut rammte. Alles war weg.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort schon saß, doch es mussten stunden gewesen sein. Ich fror am ganzen Körper, mein Blick stumm gen Boden gerichtet.
,,Maddie?!" eine entfernte Stimme drang langsam zu mir durch, doch es interessierte mich nicht wer es war. Ich bekam nur mit, wie der Gartenzaun quietschend zu fiel und sich jemand schnellen Schrittes näherte.
Eine Silhouette, nichts weiter, die sich zu mir runter beugte, mich an den Schultern packte und hoch zog.
Nur ein Schatten, der mich ins Haus führte und mir sofort eine Decke umwarf. Eine Erscheinung, die mich auf die Couch setzte und mir nach einigen Minuten eine dampfende Tasse vor hielt.
Ein Bekannter, der da war, als es niemand war.

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Na? Wer denkt ihr ist es?

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