1.Kapitel

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M A S O N

Warme Sonnenstrahlen durchfluten den kühlen Keller durch die hohen, mit Stäben besetzten Fenster unseres Anwesens und erhellten die  Mitte des Raumes, in der ein einzelner Holzstuhl stand.

Abschätzend ließ ich meine blauen Iriden über das bereits in sich zusammengefallene Gesicht des älteren Mannes vor mir gleiten.

Stoßweise füllte er seine Lunge mit Luft, während sich auf seiner Stirn die ersten Schweißperlen bildeten und langsam auf seiner Haut abperlten.

Vereinzelte Strähnen seines grauen Haares fielen in sein Gesicht. Seine Knöchel verfärbten sich langsam weißlich, als er seine Finger um die Stuhllehne krallte und dabei keuchend Luft holte.

Ohne ihn aus den Augen zu lassen, trat ich langsam aus der Dunkelheit, welche die Wand mir bis gerade geboten hatte, und begann die Ärmel meines schneeweißen Hemdes langsam hochzukrempeln.

Panisch huschten die Augen des Mannes zu mir, bevor er eine abwehrende Körperhaltung einnahm und seinen Oberkörper gegen die Stuhllehne presste.

"Ich hätte es wissen sollen!", zischte er leise, woraufhin sich ein abfälliges Lächeln in meinem Gesicht ausbreitete.

"Dafür ist es nun zu spät", gab ich mit kühler Miene zurück und blieb wenige Meter vor dem Mann stehen, bevor ich meine Arme verschränkte und auf ihn herab sah.

"Du weißt, weshalb du hier bist, oder?", fragte ich ihn gedehnt.

Ich sah, wie der Mann schluckte und sein Adamsapfel dabei nervös auf und ab hüpfte.

Panisch huschten seine Iriden umher, auf der Suche nach einem Fluchtweg.

Meine Geduld stand bereits auf dünnem Eis.

Ich hatte bereits mehrere Stunden in der Nacht damit verbracht, den Mann aus der schützenden Dunkelheit zu beobachten, nachdem er von unseren Männern hier abgeliefert wurde.

Dass ich ihm jetzt die Chance gab, ehrlich zu antworten, sollte er dringend nutzen, um seinen Hintern wenigstens noch ein bisschen verschonen zu können.

Doch als er nervös hustete und sein Blick nach links auswich, hatte er seiner Chance soeben selbst die Kante gegeben.

Dämlich...

"Nein", antwortete er mich schließlich schluckend, woraufhin ein Lachen hinter mir ertönte.

"Falsche Antwort, mein Freund!" ertönte es aus der Dunkelheit, bevor ich wahrnahm, wie mein Bruder zu uns heraustrat und sich langsam näherte, bevor er an meiner Seite stehen blieb.

Schluckend sah der Mann zwischen uns hin und her, als wir einen kurzen Blick miteinander austauschten.

"Ich weiß es wirklich nicht!", versuchte er es erneut hilflos.

"Sogar mein linker Zeh kann besser lügen als du", informierte Matteo ihn gedehnt, was mich ein wenig schmunzeln ließ.

Er liebte es, seine Opfer bloßzustellen, denn er erkannte jede Lüge, ganz egal wie gut derjenige lügen konnte.

Amüsiert wandte ich mich ab und lief auf den großen Schrank an der rechten Wandseite zu, indem wir unsere Folterwerkzeuge aufbewahrten.

Als ich hinter mir das amüsierte Lachen von Matteo hörte, wusste ich, dass er bereits jede einzelne Sekunde genoss.

Ich öffnete den Schrank und hörte, wie der Mann nach Luft schnappte.

Panisch zog unser Opfer fester an den Fesseln, als er das große Messer in meiner Hand entdeckte, nachdem ich gegriffen hatte.

Rich & Sexy | In Guten wie in Schlechten TagenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt