Random Thoughts - Part XVI (Quite different)

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A/N:
Also, das Buch ist wohl nicht ganz umsonst, ich weiß nicht, inwieweit ich dich als Leser erreiche, aber ich werde hier gerne meine Gedanken los... Danke für's Lesen!
Wenn dich etwas an diesem Text anspricht, hinterlass doch gerne einen Kommentar in Form eines Smileys oder einer Aussage, vielleicht aber auch nur in Form einer Zustimmung oder Ablehnung...

Let's talk about it...

Es ist mitten in der Nacht, um genau zu sein ist es gerade 2 Uhr morgens.
Um ehrlich zu sein, hab ich gerade keine Ahnung mehr, wo mir der Kopf steht oder was ich antworten soll beziehungsweise will, wenn die Leute mich fragen, wie es mir denn gehe.
Soll ich ihnen die ganze Geschichte erzählen?
Dass ich mich durch eine Pandemie quäle, mein Freund und ich seit einem halben Jahr keine Fernbeziehung sondern eine mit kurzer Distanz führen und wir zusammenziehen wollen, und dass mich deshalb Zweifel plagen?
Nun gut, Zweifel bestehen kaum noch, eigentlich gar nicht. Das Wichtigste ist geklärt.
Soll ich ihnen erzählen, dass ich eine Ausbildung beginne? In der Nähe meines zukünftigen neuen Zuhauses? Ist es überhaupt ein Zuhause, wenn ich bisher mehr wie ein Gast dort ein und aus gehe? Wird es ein Zuhause für mich sein? Spätestens wenn auch meine Sachen dort sind?
Oder ist der Standort egal, so lange die Menschen bei mir sind, die ich bei mir haben will und mit denen ich zusammenleben will und kann, so lange wie es möglich ist und ich dort neue Freunde finde?
Ist es nicht seltsam, wie man plötzlich davon spricht „flügge" zu werden, nur weil man Zuhause nicht mehr sein will? Weil alles alt und öde wirkt, die liebsten Personen aber glänzen, als hätte man seine alten Trophäen wieder entdeckt und poliert und mit Liebe wieder im Regal ausgestellt, um sich jederzeit daran erinnern zu könne, wie man im Alter von fünf Unglaubliches erreicht hat und stolz wie Bolle war?
Diese Trophäen, die Erinnerungen wecken, wie es nur die Personen allein können, will man nie verlieren und immer dabeihaben. Die einen ermutigen, es zu versuchen oder das glücklichste Lachen in dir hervorkitzeln, weil sie gut sind. Einfach, weil sie gut sind. Weil sie einfach sind. Weil Unglaubliches geschafft wurde.
Es ist wie, wenn man neu anfängt und sofort Anschluss findet und genau dieser Anschluss ist am Ende das Beste, das einem passieren konnte. Und dieses Glück verbleibt in Erinnerung, egal wie alt man wird.

Das alles hat wenig Zusammenhang, wer zwischen den Zeilen liest, wird ihn erkennen...

„Flügge werden" ist eine Wortkombination, die typisch für den deutschen Sprachgebrauch ist... einerseits ist der Begriff in der Tierwelt vertreten, andererseits erzählt man damit, dass die Kinder das Nest verlassen, also die Kinder unserer Eltern, also wir, ich verlasse das Nest.
Warum fühle ich mich dann aber nicht selbständig, sondern so, als sei ich noch gar nicht dazu bereit, genau dieses Nest, das so warm und weich und geborgen erscheint, zu verlassen? Klammere ich genauso sehr wie die Mutter an ihrer Tochter hängt? Weil das Leben kostbar ist und man nur das beste für die Familie möchte? Oder ist die Vorstellung davon, allein zu leben, zu absurd?

Ich fühle mich hilflos... ich habe eine Ausbildung aber noch keine ausreichende finanzielle Absicherung und durch diesen Stress bin ich gerade alles andere als entspannt.
Wozu führt es, wenn ich angespannt bin? Richtig, Streitereien...
Belastend, nervtötend, aber letzten Endes unvermeidbar.
Es werden Erziehungsmaßnahmen ins Feld geführt, die nicht mehr notwendig waren, seit ich zehn Jahre alt war. Zehn! Da fühle ich mich aufs Korn genommen aber hey, man musste mir wohl noch einmal mit solchen Maßnahmen die Augen öffnen, obwohl Gespräche wesentlich gehaltvoller gewesen wären.

Manchmal frage ich mich, wieso Menschen Kinder in die Welt setzten, wenn sie 18 Jahre später der Meinung sind, dass das Kind jetzt fliegen kann und bereit ist das Nest zu verlassen, ohne Starthilfe oder sonstigem?
Sind die Kinder den Eltern egal oder ist das die große Masche?
Frei nach dem Motto: Flieg und komm zurück, wenn was passiert ist.

Aber warum soll ich dann zurückkommen, wenn ich dann doch sowieso das Gefühl habe, hier nicht erwünscht zu sein? Führt das nicht zu noch mehr Streit? Und warum kann ich nicht mit irgendwem darüber reden?

Woher weiß ich, dass ich die richtigen Entscheidungen treffe und was ist, wenn ich sie später bereue... Ah, das Eis winkt schon, ich kann es in der Ferne sehen...

Wovor ich am meisten Angst habe...,
Ich habe am meisten Angst davor, irgendwann allein dazustehen, weil sich das Weltbild verschiebt. Weil ich mich verändere und die Veränderung nicht für alle positiv erscheint. Der Umzug, der bevorsteht, macht mich jetzt schon mental fertig. Selbst wenn man nach außen hin cool tut, innerlich brodelt es.
Ein schockiertes „Oh Gott" von links und eine Band, die ordentlich Stimmung macht von rechts. Und ich in der Mitte, kurz vorm Heulen, weil es so unglaublich viel ist. Die Zeit von „Ok, wow, Ja!" zu „Oh Gott, nein!" war schön und schrecklich und unglaublich kurz.
Warme und kalte Duschen wechseln sich ab. Das Schlimmste aber ist, dass ich nur wenig davon in Worte fassen kann, ohne das Gefühl zu haben, gleich als Kind abgestempelt zu werden.
Verdammt...

Ich habe Angst davor, dass um mich herum alles zerbricht und die Konstante fehlt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 01, 2021 ⏰

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